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Haie nach zwei Niederlagen gefordertKrupp: „In Köln ist immer Dampf auf dem Kessel“

Lesezeit 3 Minuten
Haie-Coach Uwe Krupp tritt mit dem KEC am Freitag in Frankfurt und am Sonntag gegen Straubing an.

Haie-Coach Uwe Krupp tritt mit dem KEC am Freitag in Frankfurt und am Sonntag gegen Straubing an.

Vor den DEL-Spielen in Frankfurt und Straubing spricht Trainer Uwe Krupp über die Ergebniskrise seiner Mannschaft.

Herr Krupp, Sie spielen mit den Haien am Freitag in Frankfurt und am Sonntag in Straubing. Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft nach den beiden jüngsten 2:5-Niederlagen in Bremerhaven und gegen Berlin?

Uwe Krupp: Wir müssen ein paar Sachen besser machen, dann können wir uns auch Chancen auf Punkte ausrechnen. Wir hatten jetzt eine Woche Training, und in der Regel kommen wir nach einer solchen Phase, in der wir uns vorbereiten konnten, gut aus den Startlöchern.

Was konkret muss besser werden?

Wir haben in den letzten zwei Spielen zehn Gegentore bekommen. Es liegt auf der Hand, dass wir in der Defensivarbeit und in der Rückwärtsbewegung deutlich konsequenter arbeiten und insgesamt zweikampfstärker sein müssen.

Die Torschussquote war deutlich schlechter als am Anfang…

… sie war am Anfang auch nicht realistisch. Bei 13, 14 Prozent ist man in einer Region, die man selten aufrechterhalten kann. Aber auch mit einer angepassten oder normaleren Quote kann man Erfolg haben, wenn insgesamt kompakt gespielt wird. Konstante Leistungen sind die Herausforderung Nummer eins in unserer Liga. Jede Woche musst du bereit sein drei, manchmal vier Spiele auf hohem Niveau zu absolvieren. In dem Moment, wo zu viele kleine Fehler unterlaufen, öffnet sich die Tür für den Gegner, und Punkte gehen dahin.

Zuletzt hat Mittelstürmer Gregor MacLeod, einer der stärksten Haie-Angreifer, verletzt gefehlt, ist er nicht ersetzbar?

Wir schauen bei ihm von Tag zu Tag, ob er wieder spielen kann. Aber es geht hier nicht um einzelne Spieler, sondern um das Mannschaftsgefüge. Eine gute Truppe muss immer in der Lage sein, einen Ausfall zu kompensieren, egal, wen es trifft. Etwas anderes ist es, wenn fünf oder sechs Spieler gleichzeitig fehlen, so wie wir es auch schon in der Vergangenheit gesehen haben, aber das ist bei uns zurzeit nicht der Fall. Wir müssen einfach mehr investieren und weniger hoffen, dass es irgendwie gut geht.

Während der Saisonvorbereitung hatten Sie erwähnt, Ihre Mannschaft hätte manchmal die Tendenz zu viele Situationen rein spielerisch lösen zu wollen. War das zuletzt aus Ihrer Sicht auch so?

In der Vorbereitung wird in der Regel insgesamt mit weniger Intensität gespielt als im Ligaspielbetrieb. Zudem wird vor der Saison von allen Seiten viel experimentiert. Mit dem DEL-Startschuss aber kommt die Realität, und die besteht aus harter Arbeit und Zweikampfverhalten. Diese zwei Komponenten schaffen die Grundlage für das Spielsystem, und darin findet sich die Kreativität der Spieler. Wenn allerdings, aus welchem Grund auch immer, einer dieser Schritte übersprungen wird, dann kommt Unsicherheit auf, weil zu viel auf Einzelaktionen und Improvisation beruht. Wenn der Gegner dann noch einen Lauf hat und seine Chancen effizient nutzt, wie es zum Beispiel Bremerhaven getan hat, dann machen wir uns eine ohnehin schon anspruchsvolle Aufgabe zusätzlich schwer. Dazu kommt vielleicht auch, dass wir in den letzten zwei Monaten viel gelobt worden sind, dabei bilden sich auch einmal schnell ein paar schlechte Angewohnheiten. Aber dieses Muster durchläuft jedes Team irgendwie, und am Ende kommt eine verbesserte Mannschaft heraus.

Der Zuschauerschnitt in der Lanxess-Arena liegt bei rekordverdächtigen 17.619. Erhöht eine solche Kulisse den Druck auf die Spieler zu sehr?

In Köln ist immer Dampf auf dem Kessel. Das gehört hier dazu. Spieler, die zu uns kommen, werden bevor überhaupt ein Vertrag angeboten wird, in meinen Gesprächen immer auf die spezielle Situation vorbereitet. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Ich habe es schon oft gesagt: Es kann nicht jeder in Köln spielen. Der eine bevorzugt ein kleineres Umfeld, ein anderer wächst mit der Aufmerksamkeit. Ich habe aber, ehrlich gesagt, keine Bedenken. Die Spieler machen einen stabilen Eindruck auf mich und wissen, worum es geht.