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Team, Trainer, FormDie Vorbereitungs-Bilanz der Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
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Der KEC steht kurz vor dem Saisonstart.

  1. Die Kölner Haie starten am 13. September in die neue DEL-Saison.
  2. Acht Testspiele hat der KEC absolviert, fünf davon konnten gewonnen werden.
  3. Wir ziehen eine Bilanz der Vorbereitung des Teams von Trainer Mike Stewart.

Köln – Acht Testspiele haben die Kölner Haie und ihr neuer Coach Mike Stewart seit Mitte August in Vorbereitung auf die DEL-Saison 2019/20 bestritten – mit positiver Bilanz: fünf Siege, drei Niederlagen. So können sich die KEC-Profis mit einem guten Gefühl der Auftaktpartie am 13. September in der Lanxess-Arena gegen Iserlohn annähern.

Der letzte Test gelang ganz gut, beim 2:1 in Krefeld holten die Haie am Freitag einen frühen 0:1-Rückstand auf, da Jon Matsumoto im Powerplay und Colin Ugbekile bei Gleichzahl trafen. Die Abwehr um den starken Goalie Gustaf Wesslau arbeitete gleichzeitig solide und sicher. „Es war ein guter Test von uns“, meinte Haie-Kapitän Moritz Müller. „Wir haben nicht alles richtig gemacht, aber verdient gewonnen.“ Es werde Zeit, dass die Saison starte, befand der 32-Jährige, denn: „Irgendwann reicht es mit der Vorbereitung.“ Oder anders ausgedrückt: Die KEC-Spieler haben genug vom Sommer-Hockey, sie wollen endlich wieder richtiges Eishockey unter Wettkampfbedingungen spielen. Hier eine Bilanz der Vorbereitung.

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Die allgemeine Lage

Die Personalsituation ist entspannt. Verteidiger Jakub Kindl fehlte zwar in Krefeld, da er an der Schulter verletzt ist. Sportdirektor Mark Mahon hält es aber für möglich, dass der NHL-erfahrene Tscheche bis zum Saisonstart wieder fit wird. Mit Stürmer Marcel Müller, der an den Folgen einer schweren Knieverletzung laboriert, ist dagegen nicht zu rechnen. Ob und wann er wieder einsatzbereit sein wird, scheint völlig offen zu sein. Kein Mitglied der sportlichen Leitung gibt dazu jedenfalls Prognosen ab, und der Spieler selbst auch nicht. Abgesehen davon sind alle KEC-Profis fit, und das ist eine sehr gute Nachricht für die Haie. Denn in der Vorsaison begann eine Verletzungsmisere, die sich durch das ganze Jahr ziehen sollte, bereits in der Vorbereitung.

Stewarts Mission

Mike Stewart, der nach vier Jahren in Augsburg in Köln angeheuert hat, macht einen konzentrierten bis angespannten Eindruck. Der 47-jährige Kanadier hat für zwei Jahre bei den Haien unterschrieben und weiß, dass viel von ihm verlangt wird: Obwohl der Kölner Kader aus Gründen der Kostenersparnis ausgedünnt wurde (elf Profis gingen, sechs Neue kamen) soll er ein Team formen, das die Topmannschaften aus Mannheim und München ernsthaft fordert. Das kann nur funktionieren, wenn einerseits der Teamgeist wieder so gut ist wie in der Saison 2018/19, in der die Haie bis ins Playoff-Halbfinale kamen, obwohl acht Spieler verletzt fehlten. Andererseits müssen sich die neuen Haie unbedingt bewähren. In den Vorbereitungsspielen hinterließen die meisten von ihnen ordentliche Eindrücke: Der kanadische Offensivverteidiger Kevin Gagné (27) belebte das Powerplay, Kindl (32) überzeugte als Allrounder. Torjäger Matsumoto erzielte drei Treffer. Angreifer Jason Bast (30) spielte gut in Unterzahl, genauso wie Defensivcenter Zach Sill (31/Kanada). Nur Verteidiger Taylor Aronson (27/USA), der auch im Powerplay spielen soll, blieb noch unauffällig.

Die jungen Haie

In der neuen DEL-Saison müssen laut Reglement in jeder Mannschaft zwei einheimische U-23-Akteure pro DEL-Partie im Kader stehen. Für die Kölner Haie ist das kein Problem, denn sie versuchen, die Durchlässigkeit von den Junghaien zu den DEL-Profis weiter zu erhöhen. Sobald etablierte DEL-Kräfte ausfallen, sollen die Lücken mit jungen Haien aufgefüllt werden. Damit sie möglichst vorankommen wie Stürmer Lucas Dumont (21), dem in der vergangenen Spielzeit ein derart großer Leistungssprung glückte, dass er nun bereits zum erweiterten Kreis der Eishockey-Nationalmannschaft gehört.

Die Angreifer Robin Palka (20) und Mick Köhler (21), die in der Vorbereitung viel Eiszeit bekamen, scheinen bereit zu sein, ihre Chancen zu nutzen. Sie hatten in den Testspielen gute Momente. Genauso wie die Verteidiger Simon Gnyp (17) und Colin Ugbekile (19).