- Jon Matsumoto soll den Angriff der Kölner Haie beleben.
- Der 32-Jährige bewies schon bei diversen Klubs seine Torgefahr.
- Für KEC-Trainer Mike Stewart hat der Stürmer nur Lob übrig.
Köln – Jon Matsumoto ist ein Eishockey-Kosmopolit. Als der in Ottawa geborene kanadische Profi mit japanischen und deutschen Wurzeln zum Interview erscheint, trägt er ein Shirt mit der Aufschrift „Deutschland Hockey“. Fürs Foto zieht sich Matsumoto schnell eine Jacke der Kölner Haie über, denn für sie stürmt er in der DEL-Saison 2019/20. Der KEC verspricht sich viel von der Verpflichtung des 32 Jahre alten, technisch versierten Centers mit Spielmacher-Qualitäten, denn mit dem Tore schießen taten sich die Haie-Profis zuletzt schwer. Anders als Matsumoto, der In der vorigen Spielzeit in Iserlohn 22 Treffer erzielte und 34 Vorlagen beisteuerte. Damit war er der zweitbeste Scorer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Zweimal Meister
„In Iserlohn hatte ich eine Scoring Rolle“, sagt Matsumoto, „was auch immer nötig ist, um mit den Haien zu gewinnen, ich werde es tun. Der persönliche Kram ist für mich nicht so wichtig. Es ist cool, wenn man am Ende der Saison den Cup hochheben kann. Wichtiger als Topscorer zu sein.“ Die Meisterschafts-Trophäe der DEL durfte er zweimal, 2017 und 2018, in den Himmel stemmen – als Profi des EHC Red Bull München. 2018 kam er in den Playoffs auf 18 Punkte und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) der Endrunde gewählt. Die Münchner hatten ihn jedoch vorher aussortiert, weil er sie in der Hauptrunde nicht überzeugte.
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So ging Matsumoto zu den Iserlohn Roosters, denen es regelmäßig gelingt, ausländische Profis schnell einzubürgern. Auch für Matsumoto, der seit 2014 in der DEL spielt und eine deutschstämmige Mutter hat, wäre das interessant gewesen. „Ich möchte irgendwann einmal deutscher Staatsbürger werden“, sagt er. Ein Jahr im Sauerland reichte dafür aber nicht. Er hätte zwar bleiben können, doch als er ein Angebot aus Köln erhielt, war er Feuer und Flamme. Nicht nur aufgrund des KEC an sich, sondern vor allem auch wegen des neuen Coaches Mike Stewart. Matsumoto trainierte unter Anleitung des Kanadiers bereits in Augsburg, wo er 2015/16 spielte – sein Urteil: „Mike ist einer der besten, ich würde sogar sagen, der beste Trainer der Liga. Wenn es darum geht, eine Team-Atmosphäre zu schaffen, ist er auf jeden Fall der beste Coach der Liga.“ Und immerhin kennt Matsumoto auch den DEL-Rekordtrainer Don Jackson aus München.
Gute Erinnerungen an Ben Hanowski
In Köln hat der Angreifer einen weiteren alten Bekannten getroffen. Mit US-Angreifer Ben Hanowski stürmte er in Augsburg in einer Formation – und zwar erfolgreich. Matsumoto fuhr damals 49 Punkte ein, Hanowski 34. Bei den Haien spielten die beiden in der Vorbereitung oft wieder zusammen, Nationalspieler Freddie Tiffels komplettierte die Reihe. „Es macht Spaß“, berichtet Matsumoto. „Freddie ist sehr schnell und hält mich auf Trab.“ Froh ist der Stürmer auch darüber, dass Gustaf Wesslau nun sein Teamkollege ist. Denn der schwedische Torhüter brachte ihn früher zur Verzweiflung. „Ich habe ungefähr 20 Mal gegen ihn gespielt und nur ein Tor geschossen“, sagt Matsumoto.
Ihr letztes Testspiel bestreiten die Haie am Freitag (19.30 Uhr) in Krefeld, bevor sie am 13. September mit einem Heimspiel gegen Iserlohn in die DEL-Saison starten. Der tschechische Verteidiger Jakub Kindl ist an der Schulter verletzt und fällt für den Test aus, sein Einsatz gegen Iserlohn ist gefährdet.