Frederik Storm wechselt vom ERC Ingolstadt nach Köln. Im Interview verrät er, warum der Wechsel jetzt gerade richtig für ihn ist.
Haie-Neuzugang Frederik Storm im Interview„Der Titelgewinn ist das ultimative Ziel“
Herr Storm, Sie haben vor Ihrem Wechsel nach Köln in den letzten drei Jahren in der DEL für den ERC Ingolstadt gespielt. Es wird erzählt, Sie hätten schon seit längerer Zeit mit den Haien in Kontakt gestanden. Ist das so?
Frederik Storm: Ja, es gab Kontakt. Es hängt damit zusammen, dass meine Frau in Köln studiert hat. Wir wollen hier wohnen, in Köln oder in der Umgebung, vielleicht auch in der Zukunft, nach meiner Zeit als Eishockey-Profi.
Ist Ihre Frau Kölnerin?
Sie ist in Duisburg geboren und in Dinslaken aufgewachsen. Wir haben uns 2017 in Köln während der Eishockey-Weltmeisterschaft kennengelernt, als ich mit Dänemark hier gespielt habe. Köln hat für mich auch deshalb eine besondere Bedeutung. Wir haben ein paar Jahre zusammen in Schweden gewohnt, als ich noch in Malmö spielte. Es ist eine längere Geschichte, danach hatte ich einen Vertrag in der KHL, in Riga. Mit Covid war es aber zu chaotisch, ich ging nach Ingolstadt. Und jetzt bin ich hier.
Sind Sie aus familiären Gründen nach Köln gewechselt?
Nein, natürlich auch wegen der Kölner Haie. Mit Andreas Thuresson habe ich fünf Jahre in Malmö gespielt, Louis-Marc Aubry kenne ich aus Ingolstadt. Beide haben mir Gutes von den Haien berichtet. Ich kenne Köln aber schon länger. Ich habe einen Onkel, der in Bonn wohnt. Auch er hat immer viel über die Kölner Haie erzählt. Es ist richtig cool, in Köln in der Lanxess-Arena vor so vielen Zuschauern zu spielen. In Malmö hatten wir auch manchmal 12 000 oder mehr Fans, ich mag das sehr.
Ihre letzte Saison in Ingolstadt war auch stark. Sie sind bis ins Playoff-Finale gekommen, haben im Halbfinale Mannheim besiegt.
Ja, es war gut, sehr erfolgreich. Ein bisschen komisch war es aber auch. Wir hatten so viele Verletzungen, fast in jedem Spiel hatten wir eine neue Aufstellung, und die Saison ist trotzdem so erfolgreich geworden für die Mannschaft.
Und Sie waren einer der besten ERC-Stürmer. Wollte man Sie nicht halten?
Doch, man wollte mich halten. Ich hatte drei sehr schöne Jahre in Ingolstadt, ein toller Klub und sehr nette Leute. Aber wir wollten nach Köln.
Welche Ziele haben Sie sich hier gesetzt? Den Titelgewinn, auf den der KEC seit 2002 wartet?
Der Titelgewinn ist immer das ultimative Ziel. Es sieht so aus, dass wir eine wirklich starke Mannschaft haben werden, die definitiv oben mitspielen kann.
Sie haben im Mai mit Dänemark bei der Weltmeisterschaft in Tampere gespielt, im Gruppenspiel mit 4:6 gegen Deutschland verloren und damit die Viertelfinalteilnahme verpasst, eine Enttäuschung?
Wir hatten eine Mannschaft mit vielen neuen Spielern und viele Verletzungen. Einige unserer Mittelstürmer haben in den letzten Jahren aufgehört, in der Mitte hatten wir ein ganz neues Line-up. Wir wussten deshalb, dass es in diesem Jahr ein bisschen schwierig würde, Deutschland war aber einfach zu stark für uns, sie waren besser als wir. Das hat man dann auch in den Playoffs gesehen.
Haben Sie mit Moritz Müller, Ihrem neuen Teamkollegen und Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, schon darüber gesprochen?
Nein, noch nicht, während der WM haben wir uns aber ein bisschen unterhalten.
Es ist berichtet worden, Sie würden sich auch um einen deutschen Pass bemühen?
Ja, das stimmt, ich will ihn beantragen. Ich möchte, wie gesagt, wahrscheinlich auch nach der Karriere hier leben. Meine Tochter, die in diesem Jahr geboren worden ist, ist genauso wie meine Frau Deutsche. Wie lange die Einbürgerung dauern wird, kann ich aber nicht sagen.
Die Sprache sprechen Sie schon sehr gut, wir können das Interview auf Deutsch führen.
Danke. Ich versuche, mich immer besser zu integrieren und mehr und mehr zu lernen.
Seit gut zwei Wochen trainieren Sie schon mit einer Gruppe von hauptsächlich jungen Haie-Spielern in Köln. Wie sehen Ihre weiteren Pläne für den Sommer aus, bevor Anfang August die Saisonvorbereitung startet?
Ich bleibe noch bis ungefähr Ende des Monats, dann habe ich ein bisschen Urlaub in Dänemark bei meiner Familie.