Kommentar zum Haie-SiegNach diesem Auftakt ist mehr drin
Um die Playoffs im Eishockey ranken Mythen, deren Essenz sich in etwa so zusammenfassen lässt: Das Laissez-Faire aus der langen Hauptrunde, in der auch die besten Mannschaften sich Aussetzer erlauben, verschwindet idealerweise wie auf Knopfdruck, man schaltet in den Alles-oder-Nichts-Modus. Die Spiele werden zu unerbittlichen Kämpfen, in denen die Kombattanten keinen Schmerz kennen und bis zur völligen Erschöpfung alles, wirklich alles, für ihre jeweilige Truppe geben.
In diesem Sinne muss man den KEC-Profis und ihrem Trainer Uwe Krupp ein Kompliment machen: Bereits in der ersten Partie gegen Ingolstadt, die sie am Dienstag mit 4:3 gewannen, erreichten die Haie eine bemerkenswert hohe Playoff-Temperatur.
Nach anfänglicher Hektik fanden die Profis ihre Linie und ließen sich auch von eigenen Imperfektionen, zwei unfreiwilligen Torvorlagen für den Gegner, nicht vom Weg abbringen. Die Ingolstädter waren weniger entschlossen als die Haie und nicht ganz so giftig. Und so kann man eine Prognose wagen: Falls die KEC-Profis so weiter machen, diszipliniert und konstant spielen, dann haben sie eine gute Chance die Qualifikations-Serie zu gewinnen – und ins Viertelfinale einzuziehen.
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Sollte es nicht gelingen, so hätten sie immerhin zum Abschied begeistert. Die Partie am Dienstag wäre dann das letzte Heimspiel der Saison gewesen, und der finale Eindruck bleibt besonders stark in Erinnerung. Aber natürlich soll es das nicht gewesen sein. Die Haie und ihre Zuschauer wollen mehr. Nach drei Jahren ohne Playoffs und der schweren Zeit der Coronakrise sehnen sie sich alle wie verrückt nach weiteren mitreißenden Playoff-Fights.