AboAbonnieren

Kölner HaieEnttäuschende Saison endet mit der Höchststrafe

Lesezeit 3 Minuten
bopp_20_02482

Keine Jubelstimmung nach dem Sieg: Die Kölner Haie nach ihrem Erfolg vom Sonntag gegen Straubing 

Köln – Eine Saison ohne Playoffs ist die Höchststrafe für einen ambitionierten Profi-Eishockey-Verein. Entsprechend bedrückt war am Montag die Stimmung bei den Kölner Haien, denn seit Sonntag ist klar: Trotz des 4:1-Sieges im DEL-Spiel gegen Straubing besteht für den KEC keine Chance mehr, noch Tabellen-Zehnter und damit letzter Pre-Playoff-Teilnehmer zu werden. „Es ist insgesamt natürlich eine Enttäuschung, wie die Saison gelaufen ist“, konstatierte Geschäftsführer Philipp Walter. Froh ist er aber darüber, dass zumindest der Abschluss des Jahres erfolgreich zu gelingen scheint. Mit Uwe Krupp, der am Rosenmontag Nachfolger von Trainer Mike Stewart wurde, haben die Haie drei Siege nacheinander gelandet – nach vorher 17 Niederlagen in Serie.

Das könnte Sie auch interessieren:

Offensichtlich ist, dass der KEC sich zu spät von Stewart trennte. Der gebürtige Kölner Krupp, zuvor Coach von Sparta Prag, war schon seit Ende Januar ohne Job, hätte also schon drei Wochen früher einspringen können. Das lange Zögern hatte damit zu tun, dass der Verein auf Kontinuität setzen wollte und bis zum Ende daran glaubte, dass Stewart eine Wende zum Guten hinbekommen konnte.

Sie gelang erst mit Krupp. In allen drei Partien mit dem neuen Coach zeigten die Haie nun kompakte Mannschaftsleistungen. Der jüngste Auftritt beim Erfolg gegen Straubing war sogar derart überzeugend, dass das Publikum in der Lanxess-Arena am Ende stehend applaudierte.

Freitag gegen Berlin, Sonntag in Augsburg

Noch zwei Spiele stehen für die Haie auf dem Plan, am Freitag empfangen sie die Eisbären Berlin, am Sonntag treten sie in Augsburg an – dann ist Schluss. Krupp, der bis 2022 unterschrieben hat, wird maßgeblich daran beteiligt sein, das Haie-Team für die kommende Saison aufzubauen. Seine Eindrücke von dem alten Team, das er seit einer Woche kennt, seien „sehr gut“, sagte er. „Wir haben ein paar Hebel umgelegt, die Jungs kommunizieren viel.“ Zu den verpassten Playoffs erklärte der 54-Jährige: „Wir wussten, dass nur noch eine minimale Chance bestand. Trotzdem wollen wir uns mit Stolz aus der Saison verabschieden.“

Kampf um neue Verträge

Denn natürlich ist es Krupps Ziel, auch die letzten beiden Spiele zu gewinnen, vor allem die Heimpartie gegen die Eisbären, seinen ehemaligen Verein. Die Haie-Spieler dürften weiter mitziehen, denn viele von ihnen kämpfen noch um neue Verträge. Besonders die Stürmer Ben Hanowski und Jon Matsumoto, die, seit Krupp an der Bande steht, wie ausgewechselt auftreten. Matsumoto steuerte zwei Treffer zum Erfolg gegen die Tigers am Sonntag bei, Hanowski traf beim 3:2 in Iserlohn am Freitag doppelt – und einmal beim 5:0 gegen Wolfsburg.

Den Klub verlassen wird auf jeden Fall der schwedische Torhüter Gustaf Wesslau, der in den letzten beiden Begegnungen fehlte. Eine Fußverletzung macht dem 35-Jährigen erneut zu schaffen. Es ist somit möglich, dass das 5:0 gegen Wolfsburg Wesslaus letztes Spiel für die Haie war – und vielleicht sogar seine letzte Profipartie. Denn ob er seine Karriere fortsetzt, ist unklar.