Der KEC, der wieder mit fabelhafter Defensive brilliert, geht durch Erfolg in der Lanxess-Arena in der Halfinal-Serie gegen den ERC mit 3:1 in Führung und kann schon am Freitag ins Finale einziehen.
Playoff-HalbfinaleHaie besiegen Ingolstadt mit 2:1 und sichern sich drei Matchpucks

Lanxess-Arena Köln: Torjubel nach dem Tor zum 1:0 durch Torschütze Maximilian Kammerer.
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Die Kölner Haie haben sich im Playoff-Halbfinale der DEL gegen den ERC Ingolstadt auch den dritten Sieg mit einer fabelhaften Defensivleistung verdient. Vor 18.600 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess-Arena bezwang der KEC die Gäste aus Oberbayern mit 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) und ging in der Serie „Best of 7“ mit 3:1 in Führung. Das bedeutet, dass die Haie nun drei Matchpucks für den Einzug ins Finale gegen Berlin haben. „Die Mannschaftsleistung hat gestimmt. Wir sind stabil und effektiv“, sagte Maxi Kammerer, Schütze des ersten Kölner Tors. Großen Anteil am Erfolg hatte erneut KEC-Torhüter Julius Hudacek, der insgesamt 42 Schüsse abwehrte. „Er hat wieder überragend gehalten“, erklärte Kammerer.
Spiel fünf findet am Freitag (19 Uhr) in Ingolstadt statt. „Wir müssen genauso weiterspielen“, sagte Angreifer Justin Schütz. Pech hatte Haie-Kapitän Moritz Müller. Er prallte im letzten Drittel bei einer Abwehraktion mit der Schulter gegen die Bande, ging zur Behandlung vom Eis, kam zurück und versuchte es noch einmal – doch die Schulter schien zu sehr zu schmerzen. So musste er in der Schlussphase passen.
Haie nach fünf Minuten mit erstem Befreiungsschlag
Ingolstadt startete stürmisch-aggressiv in das von Beginn an intensive Spiel vier. Hudacek musste schon in der ersten Minute einen gefährlichen Schuss von Leon Hüttl parieren. Es folgten weitere Chancen des ERC, die der slowakische KEC-Keeper ebenfalls abwehrte. Und nach etwa fünf Minuten befreiten sich die Haie und starteten ihrerseits erste Angriffe. So fuhr Frederik Storm einen Konter, scheiterte aber an ERC-Goalie Christian Heljanko.
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Ingolstadt ging überhart zu Werke, Myles Powell und Mat Bodie wanderten nacheinander auf die Strafbank. Bei Überzahl gelang dem KEC zwar kein Tor, doch bald danach jubelten sie. Nachdem Brady Austin einen Angriff eingeleitet hatte, kam der Puck über Storm zu Juhani Tyrväinen, der von rechts zu dem heranrasenden Kammerer spielte. Der 28-Jährige brachte den Puck an Heljanko vorbei zum 1:0 ins Tor (15.) – Kammerers drittes Playoff-Tor.
Das Mitteldrittel begann wie das erste mit einem Sturmlauf der Gäste – dazu mit einem Innenpfostentreffer von Bodie. Auch wenn die Frequenz der Angriffe des ERC danach etwas abnahm, blieb das Spiel einseitig. Die Haie leisteten harte Abwehrarbeit und schafften es – durch geschicktes Spiel und vollen Einsatz –, die Zahl der gefährlichen Schüsse niedrig zu halten. Unter anderem, indem sie Nachschüsse verhinderten und Hudacek die Sicht freihielten, sodass der Goalie alles abräumen konnte, was auf sein Tor kam. So stand trotz 7:17 Torschüssen im zweiten Drittel weiter die Null. Hudacek hatte, den 2:0-Sieg des KEC vom Sonntag eingerechnet, fünf Drittel ohne Gegentreffer hinter sich.
Wohlgemuth unzufrieden: „Müssen mehr Spielanteile bekommen“
„Ingolstadt hat gedrückt ohne Ende. Wenn wir so weiterspielen, wird es nicht reichen. Wir müssen wieder mehr Spielanteile bekommen“, sagte Haie-Stürmer Tim Wohlgemuth in der zweiten Pause. Es wurde tatsächlich ausgeglichener. Nachdem Kenny Agostino und Riley Sheen den Schlussabschnitt mit Chancen für Ingolstadt eröffnet hatten, setzten sich auch die KEC-Profis wieder offensiv in Szene. In der 48. Minute hätte Alexandre Grenier nach einem Konter fast getroffen, doch Heljanko wehrte mit der Fanghand ab.
Das Momentum blieb zunächst beim KEC. Nach einer Torchance von Wayne Simpson fuhren die Kölner einen Angriff, den Gregor MacLeod mit dem Treffer zum 2:0 abschloss (50.). Die Haie-Fans sangen fröhlich vom Finale. Und plötzlich traf Ingolstadt: Leon Hüttl gewann die Scheibe im Kölner Drittel – und überwand Hudacek in der 53. Minute zum 2:1. So wurden die letzten Minuten zu einer Abwehrschlacht für die Haie. Ingolstadt tauschte in der 58. Minute den Goalie gegen einen Feldspieler, doch die Kölner brachten den Vorsprung über die Zeit.
Kölner Haie: Hudacek – Müller, Austin – Rantakari, Vittasmäki – Sennhenn, Almquist – Glötzl – Wohlgemuth, Currie, Tuomie – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Tyrväinen, Kammerer – Münzenberger, van Calster, Niedenz. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Schiedsrichter: Frano, Ansons. – Strafminuten: Köln 2/Ingolstadt 4. – Tore: 1:0 Kammerer (14:59), 2:0 (49:18), 2:1 Hüttl (52:55).