Seit die Haie mit Julius Hudacek einen starken Torhüter haben, setzen die KEC-Profis die Anforderungen des finnischen Coaches sicher um.
Konstanz und neuer StilTrainer Kari Jalonen bringt die Kölner Haie voran
Dem Finnen Kari Jalonen, seit dem Sommer Trainer der Kölner Haie, eilt ein hervorragender Ruf voraus. Es heißt, der 64-Jährige sei ein Fachmann, der in der Branche seinesgleichen suche – und jemand, der Teams so formen könne, dass sie Titel gewinnen. Das bewies Jalonen beispielsweise beim SC Bern, mit dem er 2017 und 2019 die Schweizer Meisterschaft holte.
Von solchen Erfolgen sind die Haie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwar noch entfernt. Nach 13 Saisonspielen lässt sich jedoch feststellen, dass Jalonen nicht nur gern und oft von Lernprozessen spricht, sondern dass sein Kölner Team tatsächlich einen solchen durchläuft. Seit Anfang Oktober, als der slowakische Torhüter Julius Hudacek (36) nachträglich verpflichtet und der unglückliche Mirko Pantkowski im KEC-Tor ersetzt wurde, ist die Unsicherheit verschwunden, die zuvor das KEC-Team von hinten nach vorne durchzogen hatte.
Die Spieler setzen inzwischen ihr auf harter Defensive, Tempo und kontrolliertem, schnörkellosen Spielaufbau basierendes System um und haben eine Konstanz entwickelt, die ihnen zuvor gefehlt hatte. Die beiden neuen Finnen im Team, Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki und Stürmer Juhani Tyrväinen, erfüllen Jalonens Anforderungen so konsequent und konzentriert, dass sie ihren Mitspielern dabei als Vorbilder dienen können. Das Spiel der Haie wird so immer ansehnlicher, und Jalonens Stil sowie seine Handschrift sind zu erkennen.
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Am Freitag zeigten die Haie beim 2:0-Sieg in Bremerhaven eine nahezu perfekte Auswärtsleistung. Am Sonntag tat sich die Mannschaft gegen Wolfsburg zwar etwas schwerer, nicht zuletzt wegen der zu weichen Eisfläche in der Lanxess-Arena. Doch es gelang ihnen schließlich, die Fehler zu minimieren. Dank des Treffers von Louis-Marc Aubry in der 50. Minute gewannen sie schließlich mit 2:1. „Es gab viele Zweikämpfe, hohe Geschwindigkeit und eine gute Struktur bei beiden Mannschaften. Nachdem wir im dritten Drittel das 2:1 erzielt hatten, haben wir klug gespielt“, resümierte Jalonen und fügte hinzu: „Mein Team wächst.“
Stürmer Maxi Kammerer, der in der zweiten Minute den ersten Treffer gegen Wolfsburg erzielt hatte, erklärte: „Wir spielen konstant als Mannschaft, lassen wenig zu, machen wenige Fehler und setzen unser System konsequent um. Wenn wir so weitermachen, können wir noch viele Punkte holen.“ Gepunktet hat der KEC in jedem der acht Spiele, seit Hudacek am 3. Oktober beim 2:0 gegen Straubing debütierte. Dabei sammelten die Kölner durchschnittlich 2,25 Punkte pro Spiel. Sollte der Trend anhalten, könnten sie ihren derzeitigen vierten Tabellenplatz nicht nur verteidigen, sondern sich sogar verbessern. Doch im Verein denkt man, wie es für fokussierte Sportler gehört, nur von Spiel zu Spiel.
Hudaceks „Huda-Shows“ kommen im Haie-Team gut an
Der kleine Tanz mit Maskottchen Sharky, den Hudacek, bekannt für seine „Huda-Shows“, am Sonntag aufs Eis der Lanxess-Arena legte, war jedoch erlaubt. Wie zu hören ist, ist der Slowake in der Mannschaft sehr gut angekommen und so beliebt, sodass ihm niemand seine kleinen Showeinlagen verübelt, sich vielmehr alle daran erfreuen. Besonders, da am Sonntag erstmals Hudaceks Familie in Köln dabei war. In der Torhüter-Rangliste der Liga hat es der KEC-Goalie mit einer Fangquote von 93,86 Prozent schon auf den zweiten Platz geschafft; vor ihm liegt Bremerhavens Maximilian Franzreb (95,06 Prozent).
Es gibt jedoch auch weniger erfreuliche Nachrichten für den KEC. Der punktbeste Kölner Stürmer, Alexandre Grenier, der es bislang drei Tore und zwölf Vorlagen brachte, wird dem Team vorläufig fehlen. Er verletzte sich in Bremerhaven am Bein, wie der KEC kryptisch bekannt gab. Gemeint ist wohl eine Knieverletzung. Auch Verteidiger Jan Luca Sennhenn und Torhüter Tobias Ancicka fallen verletzt aus. Wann die Spieler wieder einsatzbereit sein werden, lässt der Verein offen. Die anstehenden Auswärtsspiele der Haie am Freitag in München (14 Uhr) und am Sonntag in Iserlohn (19.15 Uhr) werden sie wohl noch verpassen. Danach pausiert die DEL bis zum 15. November wegen des Deutschland Cups in Landshut.