Das 4:1 bei den Adler stimmt Haie-Trainer Kari Jalonen ungewohnt enthusiastisch. Sportdirektor Matthias Baldys würden den KEC-Kader am liebsten mit zwei neuen Profis verstärken.
Nach Sieg in MannheimHaie wollen Rückenwind nutzen und Kader verstärken
Der Spielplan der Kölner Haie ist zurzeit besonders anspruchsvoll. Innerhalb von zehn Tagen stehen für sie fünf DEL-Begegnungen auf dem Programm. Der 4:1-Erfolg, den sie am Samstag in Mannheim beim Auftakt dieser Serie feierten, tat ihnen sehr gut. Denn es war der erste Sieg nach zuvor drei Niederlagen – und noch dazu einer beim heimstärksten Team der Liga, das vorher seit dem 27. Oktober nicht mehr zu Hause verloren hatte.
Das Spielfazit des sonst eher reservierten Haie-Trainers Kari Jalonen fiel fast enthusiastisch aus: „Manchmal muss das Team die Komfortzone verlassen, um erfolgreich zu sein und einen Weg zu finden“, sagte der Finne nach der Begegnung in der mit 13.600 Besuchern ausverkauften SAP-Arena. „Das hat meine Mannschaft heute gemacht – wir haben gegen eines der besten Teams der Liga gespielt. Über 60 Minuten hat meine Mannschaft leidenschaftlich gekämpft und ihr Herz auf dem Eis gelassen, sowohl in Unter- als auch in Überzahl. Das war eines der besten Auswärtsspiele.“
Maxi Kammerer und Alexandre Grenier trafen im Powerplay für Köln, Kammerer schoss ein weiteres Tor bei Gleichzahl, das vierte Tor des KEC erzielte Frederik Storm. In Unterzahl bewährten sich die Haie unter anderem dadurch, dass sie im Schlussdrittel 90 Sekunden mit drei gegen fünf ohne Gegentreffer überstanden. Das wäre aber nicht möglich gewesen, hätte KEC-Torhüter Julius Hudacek nicht so hervorragend gehalten.
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In seinem dritten Einsatz nach einmonatiger Verletzungspause spielte der 36-jährige Slowake erstmals wieder so gut wie vorher und wehrte 34 Schüsse ab; seine Fangquote betrug 97,06 Prozent. In der Goalie-Statistik der Liga belegt Hudacek momentan Rang drei mit einer Gesamt-Fangquote von 92,44 Prozent.
So muss es sein, wenn ein Team wie die Haie oben mitspielen will. Und natürlich ist es nun das Ziel der Kölner, so weiterzumachen, wenn sie am Montag in der Lanxess-Arena (19.30 Uhr) gegen die Löwen Frankfurt antreten, im letzten DEL-Spiel des Jahres 2024. Die Halle wird wahrscheinlich mit 18.600 Zuschauern ausverkauft sein.
Sportdirektor Baldys will KEC-Kader verstärken
Im Hintergrund ist Sportdirektor Matthias Baldys verstärkt auf der Suche nach Verstärkung für den KEC. Der Abgang von US-Verteidiger Nick Bailen (35), der die Haie verlassen hat und fortan für die Graz 99ers spielt, soll kompensiert werden. Am liebsten hätte Baldys auch noch einen neuen Spieler für den Haie-Sturm, um – auch im Hinblick auf die Playoffs – mehr Tiefe im Kader zu haben.
Die Position, die ursprünglich der wegen wiederholter Gehirnerschütterungen langzeitverletzte Schwede Andreas Thuresson einnehmen sollte, ist bisher nicht neu besetzt worden. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die wir zurzeit in Betracht ziehen und analysieren“, sagte Baldys, ohne konkret zu werden.
Das Problem des KEC ist: Der Verein kann nur noch eine von elf möglichen Ausländerstellen besetzen, die an Bailen vergebene Lizenz ist unwiederbringlich verloren. Sollte ein zweiter neuer Profi zum KEC stoßen, müsste es ein Spieler mit deutschem Pass sein. Wechsel innerhalb der DEL sind nur bis zum 31. Dezember möglich, Profis aus anderen Ligen können bis Mitte Februar verpflichtet werden. Um noch vor Transferschluss einen deutschen DEL-Spieler für die Haie zu bekommen, müsste sich Baldys somit sehr beeilen.
Derartige Wechsel sind zwar rar, aber es gibt gerade ein bisschen Bewegung. So will Medienberichten zufolge der Wolfsburger Stürmer Laurin Braun (33) sich für den Rest der Saison der Düsseldorfer EG anschließen. Ein Kandidat für die Haie ist bislang nicht in Sicht.
Auf dem Eis geht es für die Kölner Profis nach der Heimpartie gegen Frankfurt mit drei weiteren Spielen in der Lanxess-Arena weiter: Am Freitag (19.30 Uhr) empfangen sie den EHC Red Bull München, am Sonntag (14 Uhr) die Augsburger Panther und am darauffolgenden Dienstag (7. Januar, 19.30 Uhr) die Eisbären Berlin.