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„Das freut meine Mutter sehr“Zugang Justin Schütz will mit den Kölner Haien Meister werden

Lesezeit 4 Minuten
Justin Schütz in der Kölnarena 2.

Justin Schütz in der Kölnarena 2.

Haie-Zugang Justin Schütz (23) kam von Meister Red Bull München. Was er sich in Köln erhofft - und wovon er träumt.

Herr Schütz, Sie sind seit Ihrem Abschied aus München schon seit ein paar Wochen in Köln und trainieren in der Sommergruppe der Haie, die dreimal in der Woche aufs Eis geht. Wie gefällt es Ihnen?

Super, sehr gut. Ich kannte einige der Jungs schon. Zum Beispiel Jan Luca Sennhenn, Niklas Lunemann und Mirko Pantkowski aus Kassel oder Elias Lindner aus München. Sie haben mich alle super aufgenommen, und ich freue mich schon, die anderen Jungs kennenzulernen, Ende Juli, wenn dann die Saisonvorbereitung anfängt. Ich mag auch Köln, eine sehr tolle Stadt.

Als Sie sich Ende vergangenen Jahres mit den Haien geeinigt haben, lief es für Sie in München gerade nicht so gut, später in der Saison waren sie erfolgreicher und haben mehr gespielt. Wäre der Wechsel zum KEC auch zustande gekommen, wenn es für Sie in München schon früher so gut gelaufen wäre wie am Ende?

Schwierig zu sagen, aber tatsächlich habe ich letztes Jahr schon länger mit dem Gedanken gespielt, zu gehen. Ich war sehr lange in dem ganzen Red Bull Kosmos, deshalb war der Gedanke da, etwas Neues auszuprobieren. Ob es schon dieses Jahr gewesen wäre, wenn es von Anfang an so gelaufen wäre wie später - das ist schwer zu sagen.

Sie sind mit 14 Jahren in die Red-Bull-Akademie in Salzburg gegangen, ein großer Schritt in dem jungen Alter?

Mit 14 war ich ja schon abgehärtet. Ich bin schon mit elf Jahren von zu Hause ausgezogen, damals aus Kassel nach Iserlohn gegangen. Mit meinem Bruder Robin zusammen, der ist vier Jahre älter. Meine Eltern haben sich damals auch eine Wohnung in Iserlohn gesucht. Als ich dann mit 14 nach Salzburg gegangen bin, da war ich es schon gewohnt, auf mich allein gestellt zu sein. Meinen Eltern bin ich sehr dankbar, so etwas müssen Eltern erst einmal ermöglichen.

Ihr Bruder hat zwischenzeitlich bei den Junghaien gespielt, Sie kannten Köln also schon?

Ja, genau. Er hat dann nicht den Sprung in die Profimannschaft geschafft und aufgehört. In Köln fühlt er sich aber so wohl, dass er geblieben ist. Dass wir jetzt beide zusammen in Köln sind, darüber freut sich meine Mutter auch sehr.

Sind Sie über Ihren Bruder als Kind zum Eishockey gekommen?

Jein. Meine Eltern haben früher in Kassel im Stadion Eishockey geschaut. Und ein Jugendtrainer hat sie gefragt, ob mein Bruder nicht zum Eishockey kommen wollte, er war da drei oder vier. Als ich dann drei Jahre alt war, habe ich das Gleiche getan wie mein großer Bruder und bin auch zum Eishockey gegangen. So hat es angefangen.

Was erhoffen Sie sich in Köln?

Natürlich hoffe ich, dass ich mehr konstante Eiszeit bekomme als in München. Wo es gefühlt spielabhängig war, mal mehr, mal weniger. Man kann, denke ich, nur konstante Leistungen bekommen, wenn man auch konstant seine Eiszeiten bekommt. Den Rest wird man sehen.

Sie kommen als Meister aus München, die Haie warten seit 2002 auf einen Titelgewinn. Glauben Sie, dass Sie durch Ihre Erfahrung im Gewinnen helfen können, die Meisterschaft endlich zu holen?

Das hoffe ich natürlich, ich will meinen Teil dazu beitragen. Einer der Gründe, nach Köln zu gehen, war für mich, dass man hier auch das Ziel vor Augen hat, erfolgreich Eishockey zu spielen und in absehbarer Zukunft Meister zu werden. Es wäre sehr schön, wenn es in der Zeit, in der ich hier bin, auch funktionieren würde.

Bittere WM-Finalpleite gegen Kanada

Nach der Saison haben Sie an der Weltmeisterschaft in Tampere und Riga teilgenommen, wo die deutsche Nationalmannschaft sensationell das Endspiel erreichte. Ist der Ärger über die finale 2:5-Niederlage gegen Kanada bereits überwunden?

Mittlerweile schon. Am Anfang ist es immer schwierig, wenn man so weit ist, will man natürlich auch gewinnen. Schon ein paar Tage danach waren wir aber sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Man muss auch anerkennen, dass es die Kanadier am Ende besser gemacht haben als wir. Ich hoffe aber, dass es mit dem deutschen Eishockey weiter so voran geht, dass es nicht unser letztes Finale war.

Ein paar Ihrer fast gleichaltrigen DEB-Teamkollegen, zum Beispiel JJ Peterka und Moritz Seider, sind in der National Hockey League aktiv. Träumen Sie auch noch davon, in Nordamerika zu spielen?

Ja, auf jeden Fall. Wobei mein Fokus aktuell voll auf den Kölner Haien liegt. Aber es wird auch nicht einfacher, je älter man wird. Mit 23 habe ich natürlich noch Zeit. Es ist ein Traum, aber ich weiß, dass es schwer ist.