Nach Niederlage gegen StraubingKölner Haien verpassen erneut die Playoffs
Köln – Es ist vorbei, das 4:5 gegen die Straubing Tigers am Mittwoch war das letzte Heimspiel der Kölner Haie in der DEL-Saison 2020/21. Die Playoff-Teilnahme ist für Uwe Krupps Mannschaft, die auf Tabellenrang sechs liegt, endgültig nicht mehr möglich. Am Donnerstag gewann der Konkurrent Iserlohn in Ingolstadt mit 3:2, damit haben die KEC-Profis auch keine theoretische Chance mehr, noch auf den vierten Platz vorzurücken und sich für die Playoffs zu qualifizieren. Die letzten beiden Hauptrundenspiele am Freitag in Nürnberg (19.30 Uhr) und am Sonntag in Schwenningen (14.30 Uhr) sind somit bedeutungslos für die Kölner, es geht für sie nur noch darum, sich ordentlich aus dem Eishockey-Jahr zu verabschieden.
„Natürlich sind wir sehr enttäuscht“, sagte Geschäftsführer Philipp Walter. „Das Spiel gegen Straubing war ein Spiegelbild der Saison. Es gab viel Gutes: Wir waren insgesamt sehr engagiert. Leider haben wir aber wieder zu viele Gegentore kassiert.“ 2020 hatte der KEC die Meisterschaftsrunde ebenfalls nicht erreicht, die schließlich aber wegen Corona abgesagt wurde.
Geschäftsführer spricht von Spiegelbild der DEL-Saison
In der zuschauerlosen Saison 2020/21, die erst im Dezember begann, haben die Haie manchmal geglänzt, vor allem offensiv und kämpferisch, nie aber Konstanz gefunden. Die Problemzonen des Teams, das mit einem Corona-Not-Budget zusammengestellt wurde, befanden sich vor allem im Defensivspiel und auf der Torwartposition. Gegen Straubing begann es damit, dass Keeper Justin Pogge nach zuvor vier tadellosen Spielen gleich in der ersten Minute einen leichten Schuss abprallen ließ und sich das 0:1 einfing.
Danach unterliefen ihm weitere Fehler, hinzu kamen diverse Patzer seiner Vorderleute – und so reichten die zwei Tore von Jason Akeson und die Treffer von Frederik Tiffels und Kevin Gagné nicht zum Sieg. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht in entscheidenden Momenten, wir haben Straubing immer wieder ins Spiel kommen lassen“, sagte Trainer Krupp.
Besonders geknickt war nach der Niederlage KEC-Kapitän Moritz Müller. Nachdem er in der Schlussphase nach einem unglücklichen Zusammenprall mit dem Straubinger Sven Ziegler, der danach humpelnd vom Eis geführt wurde, eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert hatte, fiel der Straubinger Siegtreffer durch Kael Mouillierat. Da Müllers Aktion eher ein Unfall als ein Foul war, stellte die Liga ein Ermittlungsverfahren gegen ihn am Donnerstag ein.
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Eine interessante Szene war nach Spielende in der Lanxess-Arena zu beobachten: Die Brüder Dominik und Frederik Tiffels, Hannibal Weitzmann und Jason Akeson stellten sich zu einem Foto auf - zum Abschied? Vermutlich ja. Die Verträge aller vier Profis laufen aus. Und es ist kein Geheimnis, dass Krupp die Kölner Mannschaft gern auf einigen Positionen verändern möchte. Verteidiger Pascal Zerressen, der am Mittwoch nicht im Kader stand, könnte ebenfalls betroffen sein. Auch sein Kontrakt endet.
Vertragsauflösungen bei Kölner Haien nicht ausgeschlossen
Ausgeschlossen ist nicht, dass auch laufende Verträge von Spielern, die nicht überzeugt haben, aufgelöst werden. Es ist eine finanzielle Frage, und es steht in den Sternen, mit welchem Spieleretat Krupp für 2021/22 wird planen können. Denn noch weiß niemand, wie es weitergehen wird, ob in der kommenden DEL-Spielzeit, die im September beginnen soll, wieder Zuschauer in die Hallen dürfen.
Walter plant, wie gehabt, mit verschiedenen Szenarien, vom Geisterspiel bis zur vollen Arena. Fragen zur Zukunft seines Teams wollte Krupp am Donnerstag noch nicht beantworten, er sagte nur: „Wir werden erst einmal versuchen, uns in den letzten beiden Spielen teuer zu verkaufen.“