Zum Start des KECWas für die Kölner Haie in dieser Saison möglich ist
Köln – Das zweite Engagement als Haie-Trainer hat für Uwe Krupp bereits im Februar 2020 begonnen. Damals wurde er Nachfolger des wegen Erfolglosigkeit entlassenen Kanadiers Mike Stewart. Krupp, der schon von 2011 bis 2014 die Haie coachte, geht in der Saison 2021/22 also bereits in sein zweites Jahr in Köln nach der Rückkehr, er sagt aber: „Für mich ist es Jahr eins. Wir setzen da an, wo ich gern vor der letzten Saison angesetzt hätte, wenn es keine Einschränkungen gegeben hätte.“ Soll heißen: Die vergangene Spielzeit, in der es Corona-bedingt lediglich Geisterspiele gab, zählt nicht. Denn die Haie hatten kein Geld, sich ein konkurrenzfähiges Team zu leisten. In der neuen Spielzeit, die für den KEC am Freitag mit einer Heimbegegnung gegen Wolfsburg beginnt, wollen die Haie vorsichtig angreifen. Personell ist das neue Team ein wenig besser ausgestattet als die Not-Mannschaft des Vorjahres, jedoch weit entfernt von der Klasse der Spitzenteams Berlin, Mannheim und München.
Die Finanzen
Finanziell sind die Haie weiterhin nicht auf Rosen gebettet. Der Verein hat hohe Fixkosten durch die Mieten für die Lanxess-Arena sowie das Deutzer Trainingszentrum und lebt von den Zuschauer- und Spieltagerlösen, sie machen 80 Prozent der Einnahmen aus. Es dürfen nun am Freitag laut NRW-Corona-Schutzverordnung zwar wieder 9300 Besucher in die 18 500 Zuschauer fassende Lanxess-Arena, und danach beim zweiten Heimspiel am 19. September wohl 11 000. Auf Dauer muss der Verein jedoch wieder unbegrenzt Tickets verkaufen können. Denn nur dann kann er seinen Spieleretat aufstocken, mit dem er sich im Moment nur im unteren Mittelfeld der 15 DEL-Klubs befindet. Wie es weitergeht in Sachen Zuschauer, ist jedoch unklar, da die aktuelle Corona-Schutzverordnung nur bis zum 17. September läuft. Geschäftsführer Philipp Walter beschreibt das Dilemma so: „Die Gestaltung des Haie-Kaders wurde weiterhin maßgeblich von der geringen Planungssicherheit und den Zuschauer-Einschränkungen geprägt.“
Die Abwehr
In der vergangenen Spielzeit war die Haie-Abwehr ein Schwachpunkt des Teams. Krupp kann nun zwei neue Abwehrspieler aufbieten: Alex Roach (28) und Patrick Sieloff (27/USA), beide sind physisch starke Defensivverteidiger. Der vielseitigere Jonas Holös (34), Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft, wird wegen einer schweren Knieverletzung vorerst nicht spielen können, und das trifft die Haie hart. „Jonas’ Ausfall war ein Rückschlag für uns, wir müssen schauen, wie wir es kompensieren“, meinte Krupp, der hofft nach Ende der Trainingscamps der nordamerikanischen NHL im Oktober einen Ersatz für Holös finden zu können. Bauen kann Krupp auf jeden Fall auf seinen Kapitän Moritz Müller (35), der als Führungsspieler vorangeht und auch in der schwierigen Saison 2020/21 stabil war. Müllers momentaner Defensivpartner Maury Edwards (34/Kanada) machte im Vorjahr krankheitsbedingt nur 18 Spiele, in denen er auf 16 Punkte kam. Auch von ihm erhoffen sich die Haie viel.
Die Torhüter
Es war eine Überraschung des Sommers, dass der schon aussortierte Keeper Justin Pogge (35) doch in Köln bleibt. Die Haie fanden keinen adäquaten Ersatz für den Kanadier, der in der vergangenen Spielzeit im Schnitt drei Tore pro Partie kassiert hatte. Und so beschlossen sie, Pogge eine zweite Chance zu geben; hoffend, dass er sich in seinem zweiten Jahr in Köln stabilisiert – mit Unterstützung des neuen Torwarttrainers Ilari Näckel. Pogge soll sich mit dem neu verpflichteten Deutsch-Tschechen Tomas Pöpperle (36) die Spiele gleichberechtigt teilen, was in den sechs Vorbereitungspartien so gut klappte, dass der KEC nur sieben Gegentreffer kassierte.
Der Sturm
Die zweite Überraschung des Sommers war der Abgang des Mittelstürmers James Sheppard, der aus persönlichen Gründen nicht nach Köln zurückkehrte. Da auch Frederik Tiffels und Jason Akeson den Verein verlassen haben, sind drei der vier punktbesten Haie-Stürmer der Vorsaison nicht mehr da. Wobei der Verein Topscorer Akeson bewusst nicht in Köln gehalten hat, da dessen Defensivverhalten als zu nachlässig eingestuft wurde. Jon Matsumoto (34), der 2020/21 zweitbester Kölner Scorer war, wird also kräftig punkten müssen.
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Genauso wie die neu verpflichteten Stürmer Maxi Kammerer (24), Marc Olver (33), Quinton Howden (29/Kanada) und Andreas Thuresson (33/Schweden). Als Ergänzung hat Krupp den Deutsch-Slowaken Andrej Bires (27) verpflichtet, der mit seiner Vielseitigkeit überall einspringen kann.