Kölner Hochspringerin holt DM-TitelAlexandra Plaza überrascht sich mit Gold
Köln – Mit 26 Jahren ist Alexandra Plaza in der Form ihres Lebens. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund meisterte die Hochspringerin des LT DSHS Köln als einzige Athletin die 1,86-Meter-Marke – und sorgte damit für eine Premiere. Denn eine Goldmedaille im Aktiven-Bereich war ihr bislang verwehrt geblieben. „Mit dem Titel hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet“, sagte Plaza.
Ihre eigene Leistung habe sich zwar angekündigt, doch Christina Honsel (TV Wattenscheid) sei „eigentlich die stärkere Springerin. Sie hat diese Höhe locker drauf.“ Weil ihre größte Rivalin jedoch nur 1,83 Meter floppte, gelang Plaza die Revanche für die DM im vergangenen Sommer. In Braunschweig war es Honsel, die Plaza auf Rang zwei verwies; diesmal sollte es umgekehrt sein.
Auch wenn Plazas dritter Versuch über 1,86 Meter nicht geglückt wäre, hätte sie triumphiert. Denn Honsel hatte sich bereits bei der 1,80-Meter-Marke einen Fehlversuch geleistet. Die LT-Athletin freute sich vor allem über „die Erkenntnis, dass es in diesem Jahr noch deutlich höher gehen kann“. Um ein Haar hätte sie bereits in Dortmund die anvisierten 1,90 Meter geknackt. „Bei allen drei Versuchen hat nicht viel gefehlt – und das, obwohl mein Anlauf nicht optimal war. Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass die Latte wirklich liegen bleiben könnte.“
Lockerheit ist der Schlüssel
Plazas Statement („Ich fühle mich besser als 2012“) klingt wie eine Kampfansage, schließlich stellte die LT-Athletin damals ihre Bestleistung (1,88 m) auf.
Als Schlüssel zum Erfolg nannte sie „meine Lockerheit. Die Leichtathletik ist mein Hobby. Alles kann, nichts muss.“
Dieses Motto gilt auch im Hinblick auf ihre erste Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft im Aktiven-Bereich. Über die Weltrangliste könnte Plaza noch auf den Olympia-Zug aufspringen. Die Kölnerin denkt sogar schon weiter: „Die EM 2022 in München ist ein extrem reizvolles Ziel.“
Coutellier wird Vierte über 1500 m
In Vera Coutellier (25) war eine weitere Kölner Medaillenkandidatin ins Ruhrgebiet gereist. Die Leistung der ASV-Athletin über 1500 Meter (4./4:15,99 Minuten) war gut, aber nicht gut genug fürs Podest. Dies lag allerdings daran, dass zwei Top-Athletinnen kurzfristig umdisponiert hatten. Siegerin Gesa Krause (Trier/4:12,84) sollte ursprünglich über 3000 Meter starten, die drittplatzierte Katharina Trost (LG München/4:13,48) über 800. Auf Rang zwei landete Caterina Granz (LG Nord Berlin/4:13,26). „In den letzten beiden Runden wurde das Tempo extrem forciert“, urteilte ASV-Trainer Henning von Papen. „Doch Vera hat toll dagegengehalten.“Auch Rang vier bescherte seiner Athletin wertvolle Punkte für die Weltrangliste: „Die Chance auf eine Olympia-Teilnahme war ja nie sonderlich groß, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.“
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Für Coutelliers Vereinskollegen Joshua Hartmann war indes schon im Halbfinale Endstation. Über 60 Meter kam der 21-Jährige schlecht aus dem Startblock und prompt aus dem Tritt, sodass er den Sprint nach 30 Metern abbrach. Trainer Jannik Engel hakte den Wettkampf schnell ab: „Zum einen sind die 60 Meter nicht Joshis Paradedisziplin, zum anderen war er durch eine Lebensmittelvergiftung extrem geschwächt.“ Ernst wird es für Hartmann am 1. Mai, wenn die Staffel-WM in Chorzów (Polen) ansteht. Dort will er sich für einen Olympia-Start in der 4x100-Meter-Staffel empfehlen.