Offensiv harmlos, im Zentrum wird das Herzstück vermisst: Die Gründe für den Absturz FC-Frauen vor dem Highlight in Müngersdorf sind vielfältig.
FrauenfußballDie Gründe für den Absturz des 1. FC Köln
Es soll eine große Party werden in Müngersdorf: Zum zweiten Mal dürfen die Fußballerinnen des 1. FC Köln am 10. März in einem Bundesliga-Heimspiel im Rhein-Energie-Stadion antreten.
Der aktuelle Lauf der FC-Frauen sorgt jedoch dafür, dass die Partie gegen Werder Bremen keinesfalls so entspannt angegangen werden kann, wie sich das alle Beteiligten erhofft hatten.
20.000 Karten sind für das Spiel bereits verkauft – das teilte der Verein am Montag mit. Der Rekord von 38.365 Zuschauern vor einem Jahr gegen Eintracht Frankfurt an selber Stelle dürfte nur schwer zu knacken sein.
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Doch auch eine kleinere Kulisse soll die FC-Frauen nach vorne tragen. Fraglich ist jedoch, ob die vollen Ränge und die damit verbundene Erwartungshaltung an die FC-Frauen für diese am Ende nicht vielleicht sogar eher Belastung als Ansporn sein wird.
Frauen des 1. FC Köln seit acht Spielen ohne Sieg
Denn zweifellos spielt der Kopf beim aktuellen Negativ-Trend eine zentrale Rolle. Je länger die Sieglos-Serie anhält – aktuell sind es acht Partien in der Bundesliga plus das Pokal-Aus in Essen – desto größer wird naturgemäß auch die Verunsicherung.
Das größte Manko im Kölner Spiel ist derzeit die Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Viele Hoffnungen ruhten im vergangenen Sommer auf der ehemaligen Nationalspielerin Selina Cerci. Doch die 23-Jährige fehlt bereits seit der Vorbereitung mit Knie-Problemen.
Das volle Team-Training absolviert die bei Instagram insbesondere rund um die „Baller League“ sehr aktive Stürmerin immer noch nicht, eine Rückkehr auf den Platz ist in weiter Ferne. Cercis Vertrag beim FC endet im Sommer – die Wege dürften sich dann trennen.
In Cercis Abwesenheit drängte sich niemand auf, um die Lücke zu schließen. Auch der Winter-Zugang Carlotta Wamser, die bis zum Sommer aus Frankfurt ausgeliehen wurde, konnte das Angriffsspiel bisher noch nicht beleben.
1. FC Köln vermisst Adriana Achcinska schmerzlich
Teilweise beraubt sich der FC der Stärken im Offensivspiel jedoch auch selbst. So setzt der Trainer Daniel Weber zuletzt Martyna Wiankowska fast durchgängig als Linksverteidigerin ein. Die polnische Nationalspielerin hat ihre größten Stärken jedoch nachweislich im Offensivspiel, erzielte aus dieser Position unter anderem gegen Duisburg in der Hinrunde zwei Tore und bereitete eines vor.
Im Mittelfeld wird Adriana Achcinska schmerzlich vermisst. Die 21-Jährige erlitt im Januar eine Fußverletzung, war zuletzt noch auf einen Spezialschuh angewiesen. Die Polin ist im Zentrum des Kölner Spiels mit ihrer aggressiven und körperbetonten Spielweise nicht zu ersetzen.
Kommt es zu einem Abstiegsendspiel gegen Nürnberg?
Die FC-Frauen gehen gegen Bremen mittlerweile als Außenseiterinnen in die Partie – brauchen aber dringend Punkte, um einen weiteren Absturz in der Tabelle zu verhindern. Mit Bremen, Leverkusen und danach Nürnberg haben die Kölnerinnen im März drei Partien vor der Brust, die die Richtung im Kampf um den Klassenerhalt vorgeben dürften.
Ein Endspiel zu Hause gegen den Aufsteiger aus Nürnberg mit der entsprechenden Druck-Situation eine Woche vor Ostern sollte dabei tunlichst vermieden werden. Ein Dreier gegen Bremen, es wäre der erste Sieg seit mehr als vier Monaten, würde die Gefühlslage am Geißbockheim entsprechend deutlich verändern.