Insgesamt 53 Sportler schließen sich dem Kölner Klub an, der auch auf anderen Ebenen für Innovationen sorgt.
LeichtathletikCologne Athletics verstärken sich mit Meistern, Rekordhaltern und Olympiastartern
Deutsche Meister, Rekordhalter und Olympia-Teilnehmer: Die Cologne Athletics haben zahlreiche Top-Athleten verpflichtet. Insgesamt 53 Leichtathletik-Asse schließen sich dem Verein an. Auch abseits der Tartanbahn sorgt der Vorsitzende Claus Dethloff für Bewegung.
Das neue Franchise: Unter der Dachmarke „Germany Athletics“ hat Initiator Dethloff bereits vier Vereine vereint, nämlich die Cologne (Gründung: 2021), Düsseldorf (2023), Ostwestfallen-Lippe (2024) und Frankfurt Athletics (2024). Auf dem Papier existieren auch schon die München und Leipzig Athletics, doch Aktive können frühestens am 1. Januar 2026 für sie starten. Die Metropolen Berlin und Hamburg sollen sich ebenfalls dem Franchise anschließen.
„Viele sehen darin eine Bedrohung“, sagt Dethloff. „Es ist aber vielmehr eine Chance für die Leichtathletik, endlich aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen.“ Das dezentrale Verbundsystem soll Athleten und Trainern mehr Flexibilität bescheren – und mehr Geld: „Wenn uns der Verband und die Politik zu wenig unterstützen, müssen wir eben selbst aktiv werden.“ Dafür müsse man weg vom reinen Ehrenamt und „unternehmerisch denken. Wir müssen für Sponsoren attraktiv werden – und das schafft man am ehesten mit öffentlichkeitswirksamen und reichweitenstarken Labels.“ Und mit innovativen Formaten (siehe Infokasten). 2025 steht dem Franchise ein Etat von etwa einer Million Euro zur Verfügung. Geld, das auch in die Basisarbeit mit Schulen und Vereinen fließt.
Die neuen Kooperationen: Die Athleten des PSV Köln und der TFG Nippes starten künftig für die Cologne Athletics, doch deren Mitgliedsbeiträge fließen weiter an den Stammverein. Auch dessen Logo ist weiter auf den Trikots zu sehen, neben dem der CA. Dethloff spricht von einer „Win-win-Situation. Der Heimatklub bleibt als Basis erhalten, während wir die Trainer stellen, den Leistungssport finanzieren und weiter wachsen.“
Der neue Sprint-Star: Die junge Sprint-Crew um Noah Müller, Luis Gonzalez-Diaz, Luban Haque und Timon Dethloff erhält prominente Verstärkung: Neben Joshua Koßmann (29/TV Wattenscheid) stößt 10,06-Sekunden-Mann Yannick Wolf (24) hinzu. Der Zugang von der LG München will 2025 vorne eine Neun stehen haben: „Ich will den deutschen Rekord von Owen Ansah (9,99 sec, Anm. d. Red.) knacken.“ Der Olympia-Teilnehmer soll auch die Staffeln der CA in die nationale Spitze führen. „Wir wollen bei der DM aufs Podest, sowohl in der Halle als auch draußen“, betont Sportchefin Vero Theil.
Das neue Lauf-Wunder: Mohamed Abdilaahi (25/LG Dortmund) geht künftig für die CA auf Rekordjagd. Nachdem das Langstrecken-Ass seine zweite Olympia-Teilnahme verpasst hatte, beendete er das Jahr 2024 versöhnlich: Beim Fünf-Kilometer-Rennen in Al-Khobar (Saudi-Arabien) stellte er eine DLV-Bestleistung auf (13:22 Minuten). Im November hatte Abdilaahi bereits in Frankreich über die doppelte Distanz aufhorchen lassen (27:40). Nur ein Deutscher ist jemals schneller gelaufen: Amanal Petros (27:32). „Ich traue ihm zu, dass er 2025 auch diesen Rekord knackt“, sagt Dethloff. Zudem ist eine ganze Mittelstrecken-Laufgruppe ihrem Trainer Moritz Elze vom ASV Köln zu den CA gefolgt, darunter auch die Deutsche 1500-Meter-Meisterin Vera Coutellier.
Das neue Meister-Duo: Mit der Verpflichtung von Tobias Potye (LG München) und Imke Onnen (Hannover 96) verwandelt sich Köln laut Dethloff in ein „Hochsprung-Mekka“. Beide Zugänge der CA setzten sich im Sommer die nationale Krone auf, für Potye war es der vierte nationale Triumph in Folge. Während der Vize-Europameister von 2022 nach wie vor in München trainieren und perspektivisch für die München Athletics starten wird, ist Onnen auf der Suche nach einer Wohnung in Köln.
Claus Dethloff plant Deutsche Leichtathletik-Liga
Claus Dethloff plant eine nationale Leichtathletik-Liga, in der Städteklubs in Hin- und Rückrunde gegeneinander antreten. „Zwei Meisterschaften pro Jahr, die sich dann auch noch hinziehen wie Kaugummi, reichen nicht“, sagt er. Für eine höhere TV-Präsenz bedürfe es „regelmäßiger Events mit mehr Show-Charakter. Die wenigsten Fußball-Fans gehen nur ins Stadion, um sich das Spiel anzuschauen. Es geht auch um das Drumherum.“