Zum Auftakt der Dritten Liga erwarten die Kölner Interaktiv Düsseldorf-Ratingen.
HandballLongericher SC startet mit einem besonderen „Königstransfer“ in die Saison
Für den Longericher SC geht eine quälend lange Zeit zu Ende. Seit Mai haben die Drittliga-Handballer kein Meisterschaftsspiel mehr bestritten, Trainer Christian Stark und sein Team haben sich nach den im Sommer üblichen Kraft- und Fitness-Einheiten in den vergangenen sieben Wochen taktisch gezielt auf die erste Partie der Saison 2023/2024 vorbereitet.
Trotz dieser intensiven Phase wissen die Kölner vor dem Start am Freitag gegen Aufsteiger Interaktiv Düsseldorf-Ratingen (20 Uhr, Sporthalle der Carl-von Ossietzky-Gesamtschule) nicht so recht, wo sie stehen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Kölner nach einer Neueinteilung der Staffeln im Sommer in den Südwesten eingegliedert worden sind. Seit vielen Jahren vertraute Gegner wie die rheinischen Rivalen TuS 82 Opladen und HSG Bergische Panther oder die HSG Krefeld und den TV Aldekerk gibt es zwar immer noch. Weitgehend unbekannte Kontrahenten wie Gelnhausen, Haßloch, Saarlouis oder Kaiserslautern-Dansenberg sind allerdings in der Überzahl.
Obwohl Stark noch nicht alle Widersacher im Detail analysiert hat, ist er davon überzeugt, in eine „bockstarke Liga“ geraten zu sein. „Es kann passieren, dass wir im Gegensatz zu unserem dritten Platz im vergangenen Jahr diesmal nur Sechster werden und trotzdem eine genauso gute Saison gespielt haben“, meint der Coach.
An Selbstvertrauen sollte es dem LSC aber nicht mangeln. Das ambitionierte Team ist weitgehend beisammen geblieben, lediglich Torhüter Philipp Ruch und Matthias Peters haben den Klub verlassen. Hinzugekommen sind in Lennart Niehaus vom Regionalligisten Refrath und Christopher Falkenberg aus der eigenen zweiten Mannschaft ebenfalls zwei Spieler.
Longerichs Neuzugang Lennart Niehaus und Joscha Rinke fehlen
Niehaus wird allerdings am Freitag fehlen, da er sich eine Bänderverletzung zugezogen hat. Gleiches gilt für Joscha Rinke, der im Training auf dem Fuß eines Mitspielers landete und dessen daraus resultierende Schmerzensschreie Schlimmeres befürchten ließen. Letztlich kam er mit einer Außenbandblessur noch vergleichsweise glimpflich davon, der 30-Jährige wird wohl im Laufe der Hinrunde wieder mitwirken können.
In der personellen Kontinuität sieht Stark einen der größten Vorteile seiner Mannschaft. Vor allem die Vertragsverlängerung von Leistungsträgern wie dem letztjährigen Liga-Torschützenkönig Lukas Martin Schulz erfüllt den Longericher Trainer mit Stolz. „Einige Leute, die in den vergangenen Jahren sehr stark waren, hatten andere Anfragen – zum Teil auch aus der Zweiten Liga. Es ist für uns wie ein Königstransfer, dass sie geblieben sind“, betont der Coach. „Außerdem mussten wir viele Dinge nicht mehr von Grund auf erklären und konnten in der Vorbereitung viel früher an den Feinheiten arbeiten.“
Im jüngsten Testspiel gegen den Zweitligisten Dormagen (28:30) deuteten die Kölner bereits eine vielversprechende Form an. Diese wollen sie gegen die mit sechs ausländischen Verstärkungen anreisenden Düsseldorfer umgehend bestätigen. „Wir setzen auf unsere Heimstärke und werden von der ersten Minute an voll zur Sache gehen“, verspricht Stark. Die Zuschauer werden dieses Engagement zweifellos zu schätzen wissen, zumal die Vorverkaufszahlen auf eine ausverkaufte Halle hindeuten. „Die Euphorie ist da“, konstatiert Stark zufrieden. „Wir haben so viele Dauerkarten abgesetzt, wie noch nie.“ Mehrere Monate ohne hochklassigen Handball sind offenbar nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Fans eine viel zu lange Zeit gewesen.