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50-Tore-Stürmer René Römer„Das Geld interessiert mich nicht – Ich will mit meinen Jungs zusammenspielen“

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Fußballer trinken nach dem Aufstieg ein Kölsch.

René Römer (links) mit Trainer Andreas Brück

Der Angreifer des VfR Sinnersdorf spricht über seine Saison mit 50 Toren und sein Verhältnis zum Trainer und zum Team.

René Römer ist der erfolgreichste Torschütze des Fußballkreises Köln. Mit 50 Treffern hatte der Mittelstürmer erheblichen Anteil am Aufstieg des VfR Sinnersdorf in die Kreisliga A. Die ursprünglich genannten 43 Treffer seien einem Übertragungsfehler der Fußball-Plattform fussball.de geschuldet, so der 28-Jährige. Wir erreichten den Torjäger auf Mallorca.

Herr Römer, Glückwunsch zu Meisterschaft, Aufstieg und der Torjägerkanone. Es ist laut im Hintergrund. Feiern Sie immer noch?

René Römer: Vielen Dank. Die Blumen reiche ich an die Mannschaft weiter. Wir sind gerade auf Mannschaftstour und lassen es uns gutgehen, hier am Ballermann.

Der Promillebereich des Teams bewegt sich doch im normalen Bereich?

Der eine hat ein bisschen mehr Durst als der andere. Aber alles bewegt sich im Rahmen. Wir sind schließlich anständige Jungs (lacht).

Kreisliga-Aufsteiger VfR Sinnersdorf während seiner Mannschaftstour auf Mallorca

Kreisliga-Aufsteiger VfR Sinnersdorf während seiner Mannschaftstour auf Mallorca

Aus Ihren 43 Saisontoren, über die wir bereits berichteten, sind inzwischen 50 geworden, weil ein Übertragungsfehler der Online-Plattform vorlegen hat. Das ist eine stolze Marke. Sind Sie in der Form Ihres Lebens?

So könnte es man es beschreiben. Die zurückliegende Saison war aber zu 100 Prozent die schönste meiner bisherigen Laufbahn.

Gab es denn schon Angebote von höherklassigen Klubs?

Einige. Ich habe sie aber alle abgelehnt und werde auch in der kommenden Saison für den VfR Sinnersdorf spielen. Das Geld interessiert mich nicht. Ich will mit meinen Jungs zusammenspielen und weiterhin Spaß haben. Hier in Sinnersdorf passt es in jeder Hinsicht.

Wie viel Bedenkzeit brauchten Sie, um den Interessenten abzusagen?

Ich habe die Zeit nicht gestoppt, in der ich Angebote von anderen Klubs absage, aber es war immer unter einer Sekunde
René Römer über seine Loyalität zum VfR Sinnersdorf

Ich habe die Zeit nicht gestoppt, aber es war immer unter einer Sekunde (lacht).

Robert Lewandowski hat in der Bundesliga-Saison 2020/21 mit 41 Liga-Toren die Bestmarke von Gerd Müller geknackt. Zwischen der Bundesliga und der Kreisliga B liegen zwar sieben Ligen. Aber sehen Sie möglicherweise Parallelen zum zweimaligen Weltfußballer?

Der Vergleich hakt natürlich gewaltig. Was soll ich darauf antworten? Wir reden von einem Weltstar, der schon alles gewonnen hat.

Anders gefragt. Was zeichnet Sie als Spieler aus?

(überlegt) Ich denke, mein Tor-Abschluss ist ganz passabel (lacht).

Wie viele Tore hätten denn aus den 50 im Optimalfall werden können?

Gemeine Frage. Vermutlich weit über 100 Tore. Die Quote ist also verbesserungswürdig (lacht).

Bleiben wir erstmal bei den 50. Wer hat ihnen die meisten davon aufgelegt?

Meine Zündschnur ist zwar längst nicht mehr so kurz wie noch vor ein paar Jahren, aber sie ist halt immer noch kurz
René Römer über eine seiner Schwächen

Jakob Kling. Ein brillanter Vorbereiter. Am Ende gebührt der Dank aber der gesamten Mannschaft. Jeder einzelne hat seinen Beitrag zu diesem tollen Erfolg geleistet.

Mal angenommen, Renè Römer wäre Innenverteidiger und müsste gegen den Mittelstürmer René Römer spielen…

… Sie meinen, wie man mich am ehesten am Toreschießen hindert?

Genau.

Eng dran und unfair. Das könnte funktionieren. Meine Zündschnur ist zwar längst nicht mehr so kurz wie noch vor ein paar Jahren, aber sie ist halt immer noch kurz (lacht). Das ist schon ein Manko. Mit Provokationen kann ich nicht richtig gut umgehen. Da besteht Nachholbedarf.

In der Kreisliga A werden die Räume eher kleiner, die Chancen weniger. Haben Sie sich schon eine Marke gesetzt?

Der Klassenerhalt steht über allem. Und der sollte mit dieser Mannschaft auch möglich sein. Mein persönliches Ziel sind 25 Tore.

Andreas Brück, Ihr Trainer, beschrieb Sie unlängst mal mit den Worten: „René war zunächst sehr introvertiert. Heute ist er ein Leader, stets positiv und immer nach vorne gerichtet“. Passt das?

Ziemlich genau sogar. Und daran hat er selbst einen Riesenanteil. Er hat mir von der ersten Sekunde das Vertrauen ausgesprochen, mich spüren lassen, dass ich ein wichtiger Teil dieser Mannschaft sein kann. Wir sprechen eine Sprache. Ich würde uns sogar als Seelenverwandte bezeichnen. Heute ist er für mich viel mehr als nur ein Trainer. Er ist ein Freund.