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BasketballRheinstars Köln erhalten keine Lizenz für die Pro A

Lesezeit 3 Minuten
Rheinstars Köln vs. Eintracht Stahnsdorf, 
Basketball, BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB, Trainer Stephan Baeck (Rheinstars), 12.03.2022, Herbert Bucco

Stephan Baeck, Trainer der Rheinstars Köln, ist nach der Entscheidung der Liga enttäuscht.

Die Kölner können das Hallenproblem nicht den Anforderungen der Liga entsprechend lösen.

Die Entscheidung der zweiten Basketball-Bundesliga hat die Rheinstars hart getroffen. Obwohl sich die Mannschaft von Trainer und Manager Stephan Baeck mit dem Einzug ins Endspiel der Pro B sportlich qualifiziert hat, erhält der Klub keine Lizenz für die Pro A. Die Kölner gehen in der Spielzeit 2024/2025 erneut in der Pro B an den Start.

Auch die Dragons Rhöndorf, die sich im Finale gegen die Rheinstars mit 97:95 und 83:68 durchgesetzt haben, spielen weiterhin in der Pro B. Sie hatten keinen Lizenzantrag für die Pro A gestellt.

Auf die rechtzeitig fertiggestellte Renovierung der Halle am Girlitzweg will sich die Liga nicht verlassen

Als Begründung nannte die Liga in ihrer offiziellen Mitteilung, dass den „RheinStars Köln aufgrund einer fehlenden Spielstätte, die den von der 2. Basketball-Bundesliga festgelegten technischen Richtlinien für die Pro A entspricht, keine Lizenz für die Pro A erteilt werden konnte.“

Für die zweithöchste deutsche Spielklasse ist eine Halle erforderlich, in der mindestens 1500 Zuschauer Platz finden. In den vergangenen Wochen hatten sich die Kölner intensiv um eine Lösung des Problems bemüht, sogar den Umzug in eine andere Stadt hatten sie in Erwägung gezogen.

Zuletzt gab es Grund zum Optimismus, weil sich auf dem Gelände am Girlitzweg kurzfristig eine Möglichkeit eröffnete. Dort soll die ehemalige Zeltkonstruktion unmittelbar neben der für Veranstaltungen genutzten Wassermann-Halle renoviert werden, in der die Kölner schon 2006 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feierten.

Grundstücksbesitzer Urban Siep plant, das Projekt bis November fertigzustellen. Die Rheinstars hätten dort vor etwa 2500 Zuschauern antreten können, bis der für 2027 in Aussicht gestellte Umzug in die Albert-Richter-Radsportbahn erfolgen soll. Siep äußerte sich im Gespräch mit dieser Zeitung zuletzt zuversichtlich, er sagte: „Ich finde, es sieht sehr positiv aus. Alle politisch Verantwortlichen haben sich sehr dafür eingesetzt, dass den Rheinstars geholfen wird und dass sie nach vorne gebracht werden. Und das waren keine Lippenbekenntnisse.“

Wir haben in den vergangenen Tagen viele Widerstände aufgebrochen und von allen Seiten große Unterstützung erhalten. Deshalb bin ich auch sehr enttäuscht
Stephan Baeck, Trainer und Sportdirektor der Rheinstars Köln

An Befürwortern aus der Politik von Baudezernent Markus Greitemann über CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau bis zu Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat es nicht gemangelt, das betont auch Baeck: „Wir haben in den vergangenen Tagen viele Widerstände aufgebrochen und von allen Seiten große Unterstützung erhalten. Deshalb bin ich auch sehr enttäuscht.“

Letztlich wollte sich die Liga nicht darauf verlassen, dass die Renovierung der Halle am Girlitzweg rechtzeitig abgeschlossen ist, Verzögerungen bei nahezu jedem größeren Bauvorhaben dürften die Skeptiker in ihrer Ansicht bestätigt haben. Die Kölner mussten neben der Spielstätte am Girlitzweg eine zweite den Statuten entsprechende Halle benennen, in der sie zum Saisonbeginn im Oktober definitiv spielen können, um die Lizenz zu erhalten. Doch dies war ihnen nicht möglich.

Die Rheinstars hätten zu Saisonbeginn ohnehin improvisieren müssen

Ohnehin hätten die Rheinstars zu Saisonbeginn improvisieren müssen, da die Halle am Girlitzweg selbst im Optimalfall erst gut einen Monat nach Beginn der Spielzeit zur Verfügung gestanden hätte.

Dieses Problem hätten die Spielplangestalter wohl noch recht mühelos aus der Welt schaffen können, indem sie für die Rheinstars in den ersten Wochen ausschließlich Auswärtsspiele angesetzt hätten. Andernfalls wäre eine Heimspielhalle als Übergangslösung für die ersten Wochen der Saison notwendig gewesen.

Auch im Hinblick auf die personellen Planungen bedeutet der Verbleib in der Pro B einen Rückschlag. Zwar haben Leistungsträger wie Kapitän Rupert Hennen und Björn Rohwer unabhängig von der Ligazugehörigkeit ihre Bereitschaft zum Verbleib signalisiert. Ambitionierte Nachwuchsspieler wie Jannis von Seckendorff allerdings dürften sich nach einem höherklassigen Klub umschauen. Gleiches gilt wohl für den in der vergangenen Saison überzeugenden Litauer Grantas Vasiliauskas oder US-Profi Bryan Battle.