Die Rheinstars Köln haben sich sportliche für die Zweite Liga qualifiziert und spielen im Finale um die Meisterschaft. Doch für den Aufstieg fehlt eine geeignete Halle.
Basketball„Sollten die Rheinstars Köln verlassen, wäre das ein Tiefpunkt für die Sportstadt“
Die Rheinstars Köln hoffen auf die Krönung einer überzeugenden Saison: Am Freitagabend treffen die Basketballer im ersten Finalspiel der Pro-B-Playoffs auf die Dragons Rhöndorf (19 Uhr). Durch den glatten Halbfinal-Triumph über die Orange Academy Ulm hat das Team von Trainer und Manager Stephan Baeck die sportliche Qualifikation für die 2. Basketball-Bundesliga (ProA) bereits in der Tasche – wie auch Gegner Rhöndorf, Hauptrunden-Erster der ProB Süd.
Nun geht es um das Tüpfelchen auf dem i. „Die Stimmung ist hervorragend“, sagt Baeck, „wir sind alle sehr zufrieden – nicht nur weil wir im Finale stehen. Sondern auch noch eine richtig gute Saison gespielt haben. Wir haben die beste Punktzahl der ganzen ProB.“ Seine Rheinstars hätten durch die beiden Siege über Ulm „nochmal richtig Selbstvertrauen getankt“. Nun freuen sich Finalisten und Fans auf „ein Basketball-Fest“.
Rheinstars Köln treffen im Pro-B-Finale auf die Dragons Rhöndorf
Obwohl der sportliche Aufstieg bereits erreicht ist, erwartet Baeck zwei hochmotivierte Teams. „Ich glaube nicht, dass wir in die Position gekommen wären, in der wir sind, wenn wir eine Mannschaft hätten, die sich mit weniger als dem Maximum begnügt“, so der Coach. „Wir sind immer noch gierig, ganz oben zu stehen.“ Ein möglicher Pro-B-Titel, das zweite Finalspiel findet am Sonntag (17 Uhr) in Köln statt, wäre für Baeck eine „Genugtuung und Lohn für die harte Arbeit. Nicht für Spieler und Trainerteam – sondern auch für die ganze Organisation und die Fans.“
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Trotz guter Aussichten auf die Meisterschaft und Aufstiegsrecht in die Zweite Liga ist nach wie vor unklar, ob die Kölner Basketballer in der kommenden Saison tatsächlich eine Klasse höher antreten. Denn die heimische ASV-Halle am Olympiaweg, die Platz für 1000 Besucher bietet, genügt nicht den Ansprüchen der ProA. „Wir arbeiten mit Hochdruck an diesem Problem, mit allem, was wir haben“, berichtet Baeck. „Aber die Zeit wird knapp.“
Langfristig soll das Radstadion die Heimat der Rheinstars werden
Langfristig soll das Radstadion in Müngersdorf die Heimat der Rheinstars werden. Doch der Umbau der 4000 Besucher fassenden Mehrzweckhalle soll erst 2027 abgeschlossen sein – und nicht, wie ursprünglich geplant, 2024. „Das stellt uns vor große Probleme“, so Baeck. Eine Möglichkeit ist, dass die Rheinstars Köln verlassen. „Wir sprechen mit allen umliegenden Städten, Dörfern und Gemeinden“, berichtet der Manager. „Wir lassen nichts unversucht.“
Auch Oliver Seeck (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses der Stadt Köln, arbeitet an einer Lösung. „Das Allerschlimmste wäre natürlich, wenn die Rheinstars den Aufstieg nicht in Anspruch nehmen würden, weil eine geeignete Halle fehlt“, sagt Seeck. „Sollte die Mannschaft aus Köln wegziehen, wäre es ebenfalls ein Tiefpunkt für die Sportstadt. Das ist eigentlich nicht vorstellbar. Wir müssen alle Kräfte bündeln, um eine Lösung zu finden. Mein unbedingter Wunsch ist es, dass die Rheinstars in Köln bleiben und wir eine Übergangslösung für das Hallen-Problem finden.“
Entsprechende Gespräche will Seeck zeitnah führen. „Viel Zeit ist nicht. Wenn keine Halle gefunden wird, erlischt die Lizenz“, warnt der SPD-Politiker.