Der 26-Jährige bereitet beim 2:0 in Bielefeld den Führungstreffer der Höhenberger vor.
Dritte LigaLuca Marseiler trägt nach gescheitertem Wechsel zum Sieg von Viktoria Köln bei
Dass der gescheiterte Winterwechsel zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg nicht nachhaltig für Verstimmung gesorgt hat bei Luca Marseiler, bewies der beste Torschütze des FC Viktoria Köln am späten Samstagnachmittag: Einen Eckstoß servierte der 26-Jährige von der rechten Seite maßgenau auf den Kopf von Verteidiger Michael Schultz, der den Ball anschließend aus acht Metern zur Kölner Führung in das Bielefelder Tor wuchtete (45.).
Marseiler, dem bislang zehn Treffer für die Viktoria gelungen sind, war also wesentlich beteiligt am 2:0 (1:0)-Erfolg der Höhenberger in der Dritten Liga bei Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld, der gleichbedeutend war mit dem ersten Auswärtserfolg seit August 2023.
Die Gründe, warum der FC Viktoria seinen gefährlichsten Offensivspieler nicht vorzeitig nach Franken hatte ziehen lassen, hatte Sportleiter Stephan Küsters zuletzt so zusammengefasst: „Wir hätten Luca den Wechsel gerne ermöglicht, haben aber leider keine Alternative im Angriff für ihn gefunden“, äußerte sich der 52-Jährige zur brisanten Personalie. „Natürlich tut es mir für ihn leid, aber aufgrund der Verletzung von Donny Bogicevic wäre ein Wechsel eines Leistungsträgers auch ein schlechtes Signal für die Mannschaft gewesen. Jetzt bleibt er bis Saisonende bei uns und wird weiterhin ein wichtiger Spieler für uns sein.“
Gerade Bogicevic, der sich das Syndesmoseband gerissen hat, ist im Kreativ-Bereich kaum zu ersetzen, ein Transfer Marseilers hätte die Statik der Mannschaft komplett über den Haufen geworfen.
Angesichts der Vielzahl verletzter Spieler hatte die Viktoria am Freitag noch einmal nachgelegt und mit Thomas Idel (23) vom Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach einen weiteren Fußballer für die Offensive verpflichtet.
Auf der altehrwürdigen Alm, die inzwischen nach einem Bielefelder Fensterbauer benannt wird, mussten die Gäste zunächst bange Momente überstehen: Kaito Mizuta hätte zwingend für Arminias Führung sorgen müssen, drosch die Kugel jedoch freistehend über den Kölner Kasten (12.). Auch Nassim Boujellab scheiterte aus nächster Nähe (13.), die Kölner hatten großes Glück, in der tosenden Arena kein Gegentor kassiert zu haben.
Aus dem Nichts gelang dem aufgerückten Schultz das 1:0, die Zuschauer pfiffen, was das Zeug hielt und waren zur Pause reichlich bedient. Der Zustand der Bielefelder Fans sollte sich auch nach dem Wechsel kaum ändern, zu sorglos ging die abstiegsbedrohte Arminia mit ihren Chancen um. Merveille Biankadi schoss den Ball aus kurzer Distanz über das von Ben Voll bewachte Viktoria- Tor (56.), bei einem Versuch von Christopher Lannert aus der Distanz war Voll aufmerksam (72.).
Ein Solo von David Philipp, der gleich drei Bielefelder zu Statisten degradierte, entschied die Partie endgültig – Philipp zog humorlos ab, das Spielgerät trudelte zum zweiten Kölner Treffer ins rechte Eck (79.).
Olaf Janßen, der Höhenberger Trainer, strahlte anschließend über beide Ohren und sagte: „Ich bin super glücklich, auch wenn wir hier nicht alles verteidigen konnten. Die Jungs hatten keine Angst, waren um Spielkontrolle bemüht und haben die Situation hier auf der Alm herausragend angenommen.“
FC Viktoria: Voll – Handle, Schultz, Dietz, Lopes Cabral – Russo, Lorch (69. Greger) – Najar (79. Sticker), Philipp (90. Kubatta), Marseiler (79. Anselm) – Becker. – Zuschauer: 15629. – Tore: 0:1 Schultz (45.), 0:2 Philipp (79.).