Am Samstag ist der 1. FC Saarbrücken zu Gast in Höhenberg. Die Kölner haben mit Personalsorgen zu kämpfen, zudem hat sich Stürmer Valdrin Mustafa verabschiedet
Dritte LigaDer FC Viktoria Köln ist vor dem Jahres-Auftakt eine Wundertüte
Es war eine willkommene Abwechslung für die Spieler des FC Viktoria Köln von einer zuvor kräfteraubenden Vorbereitung: Am Samstag veranstaltete der Klub bereits zum achten Mal seine traditionelle Karnevalssitzung.
Abgesehen von der Mannschaft hatte es sich auch Trainer Olaf Janßen nicht nehmen lassen, in der Mülheimer Stadthalle aufzuschlagen und bereits vier Wochen vor den närrischen Tagen als „kölsche Jung“ kostümiert durch die vollbesetzten Reihen zu schunkeln. Mit roter Sonnenbrille im Gesicht und rot-weiß-gestreiftem Hut auf dem Kopf genoss der Coach den Abend – der ein oder andere Neuzugang wird sich verwundert die Augen gerieben haben, was der Karneval für die Menschen in der Stadt bedeutet.
1. FC Saarbrücken ist zu Gast beim FC Viktoria Köln
„Das war schon eine tolle Veranstaltung, gerade für die Jungs, die die fünfte Jahreszeit so noch nicht erlebt haben“, sagt Janßen, ohne dabei den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Und das ist in diesen Tagen eindeutig der Fußball und die Wiederaufnahme des Drittliga-Spielbetriebs am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den 1. FC Saarbrücken.
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Janßen und seine Fußballer blicken auf eine wechselhafte Winterpause zurück. „Das Trainingslager in der Türkei war hervorragend, wir hatten tolle Bedingungen“, sagt der 57-Jährige. „Auf der anderen Seite sind wir personell natürlich ziemlich gebeutelt und haben einige Verletzungen zu beklagen.“
Außer Mittelfeldabräumer Bryan Henning, der aufgrund eines Kreuzbandrisses bis Saisonende ausfällt, gesellen sich Kapitän Moritz Fritz (Meniskusverletzung, Comeback wohl Mitte Februar), Florian Engelhardt (Adduktorenverletzung) und zu allem Überfluss auch Niklas May (Syndesmoseriss, drei Monate Pause) in das Lazarett der Versehrten ein, gerade der Ausfall von Schienenspieler May wiegt schwer, denn Alternativen auf der linken Außenbahn sind rar gesät im Höhenberger Kader.
Viktoria Köln könnte noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden
Es ist angesichts des Vakuums auf dem Flügel denkbar, dass noch ein Spieler verpflichtet wird. Womöglich auch im Angriff: Am Dienstag verkündete der Verein den Wechsel von Mittelstürmer Valdrin Mustafa zum SSV Jahn Regensburg, der abrupte Abgang des erst im Sommer von der SV Elversberg verpflichteten 25-jährigen Kosovaren ist überraschend, immerhin wurde Mustafa im letzten Jahr mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet.
Fakt ist aber auch, dass der Angreifer in Köln nie richtig auf die Beine kam, immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde und in seinen zwölf Liga-Einsätzen gerade einmal eine Tor-Vorlage beigesteuert hat. Den frei gewordenen Platz im Sturm würde man beim FC Viktoria offenbar gerne mit frischem Personal besetzen.
Nach einem Testspielerfolg gegen den türkischen Zweitligisten Sanliurfaspor (1:0) und einer deutlichen Niederlage gegen den Regionalligisten 1. FC Bocholt (1:4) im Trainingslager gleicht die Viktoria vor dem Re-Start gegen Saarbrücken einer kleinen Wundertüte.
U-19-Spieler werden Profi-Kader von Viktoria Köln verstärken
Zwar haben Stefano Russo, Simon Handle, Christoph Greger, André Becker, David Philipp und Luca Marseiler ihre Wehwechen inzwischen allesamt auskuriert, wirklich präpariert für das Wochenende sind das halbe Dutzend Stammspieler nach Ansicht ihres Trainers aber nicht: „Einige von ihnen haben in der Türkei überhaupt nicht am Mannschaftstraining teilgenommen“, berichtet Janßen. „Die Umstände sind schwierig, aber wir müssen diese Widerstände jetzt annehmen.“
Im Spieltagskader wird also der ein oder andere Nachwuchsspieler aus der eigenen U-19-Bundesliga-Mannschaft auftauchen, Zoumana Keita und Joel Udelhoven, beide 18 Jahre jung, durften bereits im Trainingslager mitmischen und Profiluft schnuppern.
Auf den Gegner, aktuell Tabellensiebter und als einziger Drittligist noch im Viertelfinale des DFB-Pokals vertreten, hält Janßen große Stücke: „Saarbrücken verfügt über einen sehr ausgeglichenen Kader und hat gerade vorne in der Box eine extreme Wucht.“ Und hat überdies mit Patrick Sontheimer und Simon Stehle noch zwei Ex-Viktorianer im Team, die erstmalig nach ihrem Wechsel ins Saarland in den Höhenberger Sportpark zurückkehren.