München/Köln – Ein halbes Jahr beim FC Bayern München scheinen bei Leroy Sané Spuren hinterlassen zu haben. Der Flügelstürmer bereut sein „Bling-Bling-Image“ und das große Tattoo seiner selbst auf seinem Rücken.
Mit dem Kunstwerk, für das er sich heute nicht mehr entscheiden würde, und einem Auftritt bei der Nationalmannschaft in einem teuren, auffälligen Fellmantel habe er den Menschen „offenbar Stoff“ geliefert, sagte der 25-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.
„Die Leute stecken mich in diese Bling-Bling-Schublade“
„Die Leute stecken mich in diese Bling-Bling-Schublade“, sagte der Offensivspieler. Der aktuelle deutsche Nationalspieler habe sich gefragt, „was ich vielleicht falsch gemacht habe. Ich war jemand, der vor allem in jungen Jahren erst einmal gegen die Wand laufen musste, auch wenn es wehtat.“ Er habe aber auch gegen Vorurteile anzukämpfen: „Ich habe schon das Gefühl, dass auf mich anders geschaut wird als auf andere.“
Dass ihn Bundestrainer Joachim Löw kurz vor der WM 2018 aus dem Kader gestrichen hat, habe ihn schwer getroffen. Ein klärendes Gespräch habe es bis heute nicht gegeben, sagte Sane: „Eigentlich haben wir das nie wirklich vertieft.“ Dennoch sei das Verhältnis zu Löw immer sehr gut gewesen.
Leroy Sané wechselte im Sommer von Manchester City zum FC Bayern
Mit seinem neuen Arbeitgeber steuert Sané souverän die Titelverteidigung in der Bundesliga an. Am Sonntag besiegte der Rekordmeister seinen ehemaligen Klub Schalke 04 mit 4:0. Bayerns Vorsprung auf den wohl einzigen Verfolger RB Leipzig beträgt jetzt schon sieben Punkte. Auf Schalke war Sané neben Manuel Neuer und Leon Goretzka einer von drei Ex-Schalkern in der Münchner Startelf.
Mit dem Transfer avancierte Sané zum zweitteuersten Einkauf der Bundesliga-Geschichte. Nur Bayerns Innenverteidiger Lucas Hernandez war bei seinem Wechsel 2019 mit rund 80 Millionen Euro teurer. (mbr/sid)