Bayer Leverkusen traf am Freitag auf den Vfl Bochum und konnte seine Chancen auf die Meisterschaft ausbauen.
LeverkusenBayer 04 ließ seinen Worten Taten folgen

Exequiel Palacios, Bayer 04 Leverkusen, und Victor Boniface, Bayer 04 Leverkusen, feiern den Sieg gegen den Vfl Bpchum am 28.03.2025.
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Bayer 04 ließ seinen Worten vom Donnerstag Taten am Freitag folgen. Xabi Alonso war verbal in die Offensive gegangen, hatte angekündigt, den Druck auf den FC Bayern im Rennen um die Meisterschaft erhöhen zu wollen. Das gelang.
Durch das 3:1 (1:1) gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum rückt Leverkusen auf drei Punkte auf den Rekordmeister heran. Die Münchner erwarten am Samstag (15.30 Uhr) den FC St. Pauli in der Allianz Arena. Klingt nach einer leichten Aufgabe, doch die Bayern holten zuletzt gegen Bochum und Union Berlin nur einen Punkt. Der Doublesieger aus Leverkusen hofft somit weiter auf die Titelverteidigung.
Hradecky lobt souveränes Spiel seiner Mannschaft
„Das Gegentor haben wir hergeschenkt, ansonsten waren wir souverän“, sagte Kapitän Lukas Hradecky. „Was woanders gemacht wird, interessiert uns, aber wir fokussieren uns auf uns. Die Bayern haben noch ein Spiel in der Hinterhand, wir können uns das jetzt mit den drei Punkten in Ruhe angucken.“
Die Fans forderten es schon seit geraumer Zeit: Beim 4:3 nach 1:3 in Stuttgart wurde dann offensichtlich, dass es funktionieren kann und so entschied sich Xabi Alonso nicht zwischen Patrik Schick und Victor Boniface, sondern setze auf beide Stoßstürmer in seiner Startelf. Die Maßnahme verfehlte allerdings zunächst ihre Wirkung. Während Schick so gut wie gar nicht am Spiel teilnahm und bei seinen wenigen Aktionen sehr unglücklich agierte, rannte sich Boniface andauernd fest. Zur Halbzeitpause hatte keiner der beiden Angreifer einen Torschuss abgegeben. Dennoch stand es 1:1.
Leverkusen erlaubt sich viele Ungenauigkeiten
Leverkusen übernahm von Beginn an die Spielkontrolle. Zu Chancen kam der Doublesieger aber kaum, weil sich zu viele Ungenauigkeiten ins sonst so souveräne Passspiel einschlichen. So machten es die Hausherren den Gästen einfach. Bochum musste nur das machen, was es ohnehin gut beherrscht: kompakt verteidigen und aggressiv in die Zweikämpfe gehen.
Meist wurde es gefährlich, wenn Exequiel Palacios, der als Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff fungierte, eingebunden wurde. Das erste feine Zuspiel des Argentiniers ging zu Jeremie Frimpong, der mit seinem schwächeren linken Fuß zentral in die Arme des Ex-Kölners Timo Horn abschloss. Einige Minuten später war der Torhüter aber machtlos. Palacios bediente diesmal Aleix Garcia im Zehnerraum vor dem Strafraum. Der 27-Jährige, der unter der Woche mit seinen Spaniern die Niederlande mit Frimpong in der Nations League ausgeschaltet hatte, nahm Maß und schlenzte die Kugel vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften Bay-Arena mit perfekter Schusstechnik ins Eck zum 1:0 (20.).
Bochum hatte zunächst viele Chancen
Bayer hatte also alles im Griff – bis sich der absolute Führungsspieler einen Aussetzer leistete, den man von ihm so nicht kennt. Granit Xhaka wollte den Ball zurück Richtung Abwehrkette köpfen – warum auch immer – doch er landete mitten im Lauf von Georgios Masouras. Bochums Angreifer schloss direkt ab, Lukas Hradecky wehrte mit dem Bein ab. Der Ball landete bei Felix Passlack, der sich ein Herz fasste und volley aus 16 Metern abzog. Zugegeben der Ex-Dortmunder traf den Ball richtig gut, doch Hradecky war dran, der Schuss wirkte nicht unhaltbar. Dennoch stand es 1:1. Es war ein Wirkungstreffer. Die Werkself brauchte bis kurz vor der Pause, ehe sie sich mal wieder in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnte. Chancen sprangen allerdings nicht mehr heraus.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie etwas offener, Bayer verfolgte seine Offensivbemühungen mit mehr Nachdruck, was Platz für Konter schaffte. Nun kamen auch Boniface und Schick zu ersten Abschlüssen. Doch die größte Möglichkeit zur Führung hatte zunächst Bochum.
Holtmann setze sich robust gegen Frimpong durch und bediente Matus Bero, dessen Abschluss aber zu zentral auf Hradecky kam. Kurz darauf jubelte die Nordkurve. Eine Freistoßflanke von Garcia landete am langen Pfosten bei Piero Hincapie, der den Ball perfekt querlegte und Boniface nutzte seinen Oberschenkel, um aus kurzer Distanz den Ball zum 2:1 (60.) über die Linie zu drücken.
In der Folge hätte Leverkusen das Ergebnis früher noch deutlicher gestalten können. Frimpong schoss aber völlig freistehend neben das Tor und ein schön herausgespielter Treffer von Boniface wurde wegen einer denkbar knappen Abseitssituation aberkannt.
Den Deckel machte dann der eingewechselte Amine Adli mit dem 3:1 (87.) nach dem nächsten perfekten Pass von Palacios drauf. Dem Tor ging aber ein Foulspiel von Boniface voraus, das aber weder Schiedsrichter Sven Jablonski noch Videoassistent Günter Perl erkannten.
Nun können sich die Leverkusener in Ruhe das Spiel der Bayern anschauen, bevor es am Dienstag im Halbfinale im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld um die Rückkehr ins Endspiel in Berlin geht