Der 31-Jährige ist beim Erstliga-Team mehr als nur der Co-Trainer von Headcoach Boris Kaminski.
BasketballPatrick Reusch – der Mann für alle Fälle bei den Orthomol Wings Leverkusen
Patrick Reusch galt und gilt als äußerst zuverlässig und diszipliniert. Das war schon als Spieler beim Deutzer TV in der Regionalliga so, als er in vier Jahren – abgesehen von einem Monat mit einem Armbruch – nur ein einziges Spiel versäumte. Trotz seiner Knieprobleme, denen er vor den Partien immer mit einem sehr ausgiebigen Stretchingprogramm begegnete.
Die Zuverlässigkeit zeichnet ihn nach wie vor aus, da er als Co-Trainer für vieles bei den Erstliga-Basketballerinnen der Orthomol Wings Leverkusen verantwortlich ist. Headcoach Boris Kaminski hat schon mehrfach über seinen Kollegen geäußert, dass dieser „eine fantastische Arbeit“ abliefert. Nur: Was macht der ehemalige Point Guard eigentlich bei den Wings? Wie sehen seine Aufgaben aus?
Patrick Reusch ist bei den Orthomol Wings Leverkusen hauptamtlich beschäftigt
Der 31-Jährige ist hauptamtlich beim Leverkusener Erstligisten angestellt. Hauptamtlich meint: Vollzeit. Und Vollzeit bedeutet eine Menge Zeit. Alleine die Videoarbeit in der Woche frisst eine Unmenge Zeit. „Das sind locker mindestens 15 Stunden, die ich jede Woche mit der Videoarbeit verbringe“, erklärt Reusch. Spiele der kommenden Gegner werden seziert, einzelne Spielzüge mitsamt ihren Ausstiegsoptionen herausgeschnitten, die einzelnen Aktionen der gegnerischen Akteurinnen gezeigt, die Ansagen der Spielerinnen dargestellt. Zudem werden auch die Spiele des eigenen Teams nachbearbeitet.
Die Videovorbereitungen auf den nächsten Gegner erhalten die Spielerinnen zeitig vor dem nächsten Duell, sodass sie im Training, wenn sie auch auf dem Feld die Aktionen des Gegners angehen, wissen, was zu tun ist. Das gilt sowohl für Aktionen in der Offense als auch in der Defense. Freitags, vor einem Wochenendspiel, gibt es noch eine Videosession mit der ganzen Mannschaft. Diese bereitet Patrick Reusch vor und moderiert sie. Ebenso erstellt er noch einen ausführlichen Report zu jeder gegnerischen Akteurin.
„Ich bin dafür verantwortlich, dass wir am Wochenende die Spielzüge des Gegners schon an der Ansage erkennen und wissen, was gegen sie zu machen ist“, stellt Reusch heraus.
Mehrmals pro Woche führt er auch ein Individualtraining mit den Spielerinnen durch. Dienstags sind alle Akteurinnen dabei an Bord und kommen nacheinander und positionsbezogen in die Halle. Mittwochs stehen individuelle Wurfübungen auf dem Programm, deren Resultate von Reusch dokumentiert werden. Zudem ist er oft auch für das Warm Up des Teams verantwortlich und spricht sich während einer Begegnung kontinuierlich mit Boris Kaminski ab. Er ist letztlich deutlich mehr als der klassische Co-Trainer, der nur einen begrenzten Einfluss auf die Mannschaft hat.
„Ich denke, Boris und ich sind bei 50/50“, so Reusch. Am Samstag (14.30 Uhr) muss sein Team bei den Saarlouis Royals antreten. In der Anfangsphase der Saison konnten die Wings einen verdienten Sieg über die Royals landen, die mittlerweile aber in der Tabelle weit vor den Leverkusenerinnen stehen. „Vom Papier und auch von der Tabelle her ist Saarlouis natürlich klarer Favorit, aber wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir gegen jedes Team eine Chance haben. Aber eben auch gegen jedes Team verlieren können“, weiß Reusch um die fehlende Konstanz bei den Wings. Zuletzt verschlief das Team zweimal die Anfangsphase der Partien, geriet deutlich in Rückstand, traf phasenweise sehr schlecht. Das soll sich gegen die Royals ändern.