Das Team von Trainer Robert de Pauw muss sich dem Titelverteidiger mit 1:2 geschlagen geben.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen kann Meisterfeier des FC Bayern München nicht verhindern
Manche Geschichten schreibt der Fußball immer wieder, manche aber auch nur einmal. Diese Erfahrung mussten die Spielerinnen von Bayer 04 Leverkusen am Samstagmittag machen. In der Bundesliga-Partie gegen den FC Bayern München hatten sie zum zweiten Mal die Chance, den Münchenerinnen eine vorzeitige Meister-Party zu vermiesen, im Gegensatz zur vergangenen Spielzeit gelang dies allerdings nicht.
Das Team um Bayer-Trainer Robert de Pauw unterlag mit 1:2 (0:2) und machte so den Weg frei für Jubel und Euphorie unter den Verantwortlichen und Spielerinnen der Gäste, die ihren Vorsprung auf den Liga-Zweiten VfL Wolfsburg entscheidend ausgebaut hatten. „Jetzt heißt es genießen und den Schwung ins Pokalfinale mitnehmen: Es geht um das erste Double in der Geschichte der FC Bayern Frauen“, erklärte Max Eberl, Sportvorstand des FC Bayern.
Bayer 04 hat Schwierigkeiten, dem Münchner Tempo zu folgen
Der in der gesamten Serie ungeschlagenen Titelverteidiger aus der bayerischen Landeshauptstadt stellte früh die Weichen auf Sieg. Obwohl mit den angeschlagenen Klara Bühl (Bank) und Pernille Harder (nicht im Kader) zwei starke Offensivspielerrinnen fehlten, dominierten die Bayern das Geschehen von Beginn an.
Bayer 04 hatte sichtlich Schwierigkeiten, dem Tempo und der Passsicherheit der Gäste etwas entgegenzusetzen. So war der frühe Führungstreffer folgerichtig: Jovana Damnjanovic suchte den Weg in den Bayer-Strafraum und fand mit ihrem Querpass Georgia Stanway, die den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drücken (18.).
Leverkusen blieb eine Antwort schuldig. Linda Dallmann fand noch ihre Meisterin in der Bayer-Torhüterin Friederike Repohl (22.). Fünf Minuten später fiel dann aber doch das 2:0. Repohl hatte einen Ball zu kurz abgewehrt, was Katharina Naschenweng ausnutzte.
Nach dem Wiederanpfiff wurde die Partie etwas ausgeglichener. Repohl musste einen Schuss von Giulia Gwinn entschärfen (49.). Doch die Münchenerinnen waren nun insgesamt weniger zielstrebig.
Das hielt die Tür für Spannung offen. Erst recht, nachdem die eingewechselte Nikola Karczewska (62.) nach einer Flanke von Synne Skinnes Hansen per Kopfball aus kurzer Distanz auf 1:2 verkürzt hatte (62.).
„Wir konnten bei den Bayern Unruhe kreieren und sie teilweise stressen. Nach dem Anschlusstreffer hatte ich die Hoffnung, dass noch ein Ball reinfällt“, sagte de Pauw. Doch diese Hoffnung blieb unerfüllt. Skinnes Hansen kam noch zu einem Abschluss, aber das 2:2 glückte nicht mehr.
„Zunächst einmal möchte ich Bayern München herzlich zur verdienten Deutschen Meisterschaft gratulieren. Für uns war es das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir fast gar keine Kontrolle hatten. Das ist ein großer Verdienst des Gegners, der uns kaum Zugriff ermöglicht hat“, zeigte sich de Pauw als fairer Verlierer. Sein Team tritt am Samstag, 11. Mai, 14 Uhr, beim designierten Absteiger MSV Duisburg an.
Bayer 04: Repohl - Matysik, Bragstad, Turányi, Levels, Senß, Bender (57. Skinnes Hansen), Vilhjálmsdóttir (79. Wieder), Jorde (46. Bartz), Kögel, Merino Gonzalez (46. Karczewska). Tore: 0:1 Stanway (18.), 0:2 Dallmann (27.), 1:2 Karczewska (62.). Zuschauer: 2817.