Anne Moll, Paulina Bartz, Delice Boboy, Estrella Merino Gonzalez und Julia Mickenhagen stehen im 20-köpfigen DFB-Aufgebot.
U-19-EM der FrauenBayer 04 Leverkusen stellt ein Viertel des deutschen Aufgebots
Der Blick auf den Kader der deutschen U-19-Nationalmannschaft erfüllt die Verantwortlichen von Bayer 04 mit Stolz. In Torhüterin Anne Moll, Paulina Bartz, Delice Boboy, Estrella Merino Gonzalez und Julia Mickenhagen stellt der Erstligist nicht weniger als ein Viertel des 20-köpfigen, von DFB-Cheftrainer Michael Urbansky für die Endrunde berufenen Teams.
Da kann selbst Meister Bayern München nicht mithalten. Aus den Reihen des FCB werden nur zwei deutsche Talente in Litauen (14. bis 27. Juli) um den Titel kämpfen.
„Es ist selbstverständlich ein gutes Zeichen für unsere Nachwuchsarbeit, dass wir dort zahlenmäßig so gut vertreten sind“, erklärt Achim Feifel, Sportlicher Leiter bei Bayer 04. Für die Spielerinnen seien solche Turniere eine ganz wichtige Zeit, um Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. „Davon profitieren wir später auch als Verein“, so Feifel.
Angeführt wird die deutsche Auswahl von Kapitänin Bartz. Die Leverkusenerin hat einiges vor. „Ich will vorangehen und meinem Team zeigen, dass wir uns nicht verstecken müssen“, sagt sie über ihre Rolle als Spielführerin.
Leverkusens Paulina Bartz gehört zu den torgefährlichen Spielerinnen der DFB-Auswahl
Für diesen Optimismus gebe es einen guten Grund: Das Team habe sich in den vergangenen Monaten sehr gut entwickelt. Die Mittelfeldspielerin gehört zu den torgefährlichen Akteurinnen im DFB-Kader. In 22 Matches für die U-19-Auswahl traf sie bislang achtmal.
Bei Bayer 04 wartete die gebürtige Hamburgerin in der abgelaufenen Serie vergeblich auf einen ersten Treffer. Aber immerhin erkämpfte sich die 19-Jährige Einsatzzeit. Zweimal lief sie in der Bundesliga von Beginn an auf, weitere elfmal kam sie von der Bank.
Wenn Bartz und ihre Teamkolleginnen am 11. Juli nach Litauen aufbrechen, tun sie das mit Rückenwind. Davon ist auch Trainer Urbansky überzeugt.
„Wir hatten in der Vorbereitung eine gute Atmosphäre und sind zufrieden, wie sich die Spielerinnen präsentiert haben. Trotz des Konkurrenzkampfs um die EM-Plätze haben alle Spielerinnen gemeinsam an einem Strang gezogen und tun das auch weiterhin“, sagt der 42-Jährige.
Das wiederum ist nötig, will man als Gruppensieger oder -zweiter den Einzug ins Halbfinale perfekt machen, ist der Coach überzeugt: „Uns erwartet eine herausfordernde Gruppe. Wir wollen als geschlossene Einheit auftreten, im Spiel mit und gegen den Ball mutig sein und unsere in den vergangenen Monaten erarbeiteten Ideen auf den Platz bringen – egal wie der Gegner heißt.“
DFB-Team trifft auf Niederlande, Irland und Spanien
Bartz sieht das nicht anders: Mit den Niederlanden, Irland und Spanien habe man „natürlich eine sehr starke Gruppe erwischt, aber das soll uns nicht daran hindern, ins Halbfinale einzuziehen.“ Wenn das gelinge, besitze man gute Chancen auf Finale und Titelgewinn. „Das ist mein Ziel“, macht sie klar.
Der Auftakt in der Gruppe B hat es in sich. Am 15. Juli (17 Uhr) geht es gegen die Niederlande. Bartz sieht das positiv. „Ich freue mich am meisten auf das Spiel gegen Holland, weil es dann nach vielen Lehrgängen endlich losgeht.“ Zwar stehe man direkt zum Anfang vor einem sehr wichtigen Spiel, aber das berge auch die Chance, einen großen Schritt in Richtung Halbfinale gehen zu können, meint sie.
Weiter geht es am 18. Juli (13 Uhr) mit der Partie gegen Irland, ehe es zum Abschluss der Gruppenphase am 21. Juli (13 Uhr) zum Match gegen Titelverteidiger Spanien und damit zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels kommt. Deutschland hat noch etwas gutzumachen, unterlag das Team den Spanierinnen damals doch im Elfmeterschießen mit 2:3. Alle drei deutschen Gruppenspiele werden in Jonava ausgetragen. Das Semifinale steigt am 24. Juli, das Endspiel am 27. Juli.
Julia Mickenhagen denkt derweil schon an die Zeit danach: „Nach einer hoffentlich erfolgreichen EM möchte ich den Schwung direkt nach Leverkusen mitnehmen“, sagte die Abwehrspielerin, die im vergangenen November ihren ersten Profivertrag unterschrieb und ihren Kontrakt unlängst bis zum 30. Juni 2026 verlängerte.
„Julia Mickenhagen hat in der vergangenen Saison ihre Chance in unserer Bundesliga-Mannschaft erhalten und sie genutzt. Sie ist inzwischen ein fester Bestandteil des Kaders, hat aber auch noch viel Entwicklungspotenzial“, sagt Achim Feifel, der Sportliche Leiter bei Bayer 04, über die 19-Jährige, die im Februar in der Partie beim 1. FC Nürnberg (2:1) zum bislang einzigen Mal in der Bundesliga spielte. „Wir haben großes Vertrauen in ihre Qualitäten und setzen darauf, dass diese künftig immer häufiger auf dem Platz zur Geltung kommen werden“, so Feifel weiter.
Ähnlich betrachtet er auch die Entwicklung von Anne Moll. Die Torhüterin verlängerte ihren Vertrag bei Bayer 04 kurz vor Teamkollegin Mickenhagen ebenfalls um zwei Jahre. „Sie gibt im Training jederzeit Vollgas“, sagt Feifel über die 19-Jährige, die im Sommer 2022 vom TSV Meerbusch nach Leverkusen kam.
Ihre Chancen, kurzfristig Stammkeeperin Friederike Repohl zu verdrängen, gelten zwar als begrenzt, neben regelmäßigen Einsätzen für die Reserve in der Regionalliga feierte Moll jedoch im Mai 2023 im Spiel beim SV Werder Bremen (2:0) ihr Erstliga-Debüt für Bayer 04.
Zudem saß sie in der vergangenen Spielzeit achtmal als Vertreterin von Friederike Repohl auf der Bank. Ihr Standing in der deutschen Elf ist noch besser: In den vergangenen drei Qualifikationsspielen für die EM stand sie von Beginn an im Tor.