Im Spitzenspiel der Pro B Nord besiegt das Team von Trainer Hansi Gnad die Braves mit 91:84.
BasketballBayer Giants Leverkusen holen sich mit Sieg über Berlin die Tabellenführung
Berlins Coach Achmadschah Zazai saß nach der Schlusssirene mit gesenktem Haupt auf seinem Platz. Die 84:91 (52:46)-Niederlage seines Teams, der Berlin Braves, machte ihm zu schaffen. Zazai hatte während der 40 Minuten alles gegeben, nonstop kommuniziert. Meistens laut. Mit seinen Spielern und den Schiedsrichtern. Genutzt hat es nichts.
Zwar hatten seine Spieler den besseren Start hingelegt (12:2/3. Minute), doch dann schlugen die sieben Minuten des Marius Stoll: Vier Dreier, zwei Zweier: Stoll trug sein Team zum 25:25-Viertelstand. Die 1800 Zuschauer in der Ostermann-Arena waren begeistert vom spektakulären Auftakt der Partie.
Der nächste Abschnitt geriet erneut zum Fehlstart für die Giants: Fünf Dreier der Braves und die Anzeigetafel wies ein 42:29 für die Gäste aus (14. Minute), die ohne ihren besten Spieler, Center Andreas Seiferth, angereist waren. Auszeit Leverkusen.
Danach kämpften sich die Profis von Hansi Gnad in kleinen Schritten wieder heran. Zur Pause trennten sechs Punkte die beiden Teams. Stoll hatten die Braves mittlerweile besser unter Kontrolle, dafür übernahmen andere Leverkusener die Initiative: Marko Boksic, Sebastian Brach und Trey McBride, auch Lennart Litera setzte in den paar Minuten seiner Anwesenheit auf dem Parkett Akzente.
Marius Stoll sorgt mit seinem fünften Dreier für erste Leverkusener Führung
Dennoch blieb es Marius Stoll vorbehalten, mit seinem fünften Dreier die erste Führung (55:53) für seine Mannschaft zu erzielen. Berlin glich in der Folgezeit noch zweimal aus (57:57, 63:63), ansonsten lagen die Leverkusener immer vorne. 73:66 hieß es nach 30 Minuten; der Gewinn des direkten Vergleichs nach dem 71:83 aus dem Hinspiel war möglich.
Nach 32 Minuten war dieses Ziel erreicht: Marko Boksic versenkte beide Freiwürfe zum 79:66. Es sah gut aus für die Bayer Giants. Und Berlins Coach haderte weiter, kassierte in der 37. Minute ein Technisches Foul. Leverkusen führte nun mit 88:78 (38.), brachte am Ende den Sieg ins Ziel, verpasste es aber, den direkten Vergleich zu holen. Am Ende zählte der Erfolg, der, durch die 88:90-Niederlage Kölns in Wolmirstedt, den Sprung an die Tabellenspitze mit sich brachte.
„Das ist schön für die Zuschauer und sieht gut aus. Aber die Saison ist noch lang. Wir haben heute zu Beginn gesehen, was passiert, wenn wir uns nicht daran halten, was wir besprochen haben. Wir wussten um die Stärken Berlins und haben sie ihnen am Anfang trotzdem gelassen. Aber wir sind zurück ins Spiel gekommen, haben die Vorgaben viel besser umgesetzt“, fasste Bayer-Coach Gnad zusammen.
Giants-Coach Hansi Gnad kann sich ein Grinsen nicht verkneifen
Als sein Kollege nach der Partie davon sprach, wie schwer es für die Berlin Braves wäre, qualitativ gute Akteure in die Hauptstadt zu locken, konnte sich Gnad ein Grinsen nicht verkneifen. Schließlich stehen im Kader der Braves einige sehr erfahrene Spieler, die zum Teil über Erstliga-Erfahrung verfügen. Zudem kamen zuletzt ein ukrainischer Guard sowie ein US-Spieler hinzu.
Bayer Giants: Stoll (22), McBride (20), Brach (16), Boksic (13), Oldham (6), Litera (4), Lollis (4), Großkopf (2), Urbansky (2), Strangmeyer (1), Dahmen (1), Koch (n.e.)