Die turbulenten vergangenen Tage haben die Fußballerinnen von Bayer 04 offenbar kaltgelassen. Nach dem Wirbel um den kurzzeitigen Sprung auf Platz eins des Bundesliga-Klassements und der Nachricht vom DFB, das gewonnene Auftaktspiel in Freiburg erneut bestreiten zu müssen, setzte das Team um Bayer-Coach Roberto Pätzold unbeeindruckt einen erfolgreichen Schlusspunkt hinter das Sportjahr 2024.

2:0 (1:0) gewann Leverkusen ausgerechnet gegen den SC Freiburg. „Das war die richtige Antwort auf das Theater rund um das Hinspiel. Wir sind cool geblieben, haben einmal mehr eine sehr imposante Partie mit viel Tempo und Leidenschaft geliefert und hochverdient gewonnen“, sagte Pätzold.

Sofie Zdebel und Delice Boboy erzielen ihre ersten Bundesliga-Tore für Bayer 04 Leverkusen

Der 45-Jährige hatte die Startelf nach dem vorangegangenen 1:0 gegen den VfL Wolfsburg lediglich auf einer Position variiert und Emilie Bragstad in der Innenverteidigung statt der gelbgesperrten Selina Ostermeier aufgeboten. Die Partie begann munter. Nach neun Minuten hätten die Gäste in Führung gehen können, Bayer-Keeperin Friederike Repohl war aber auf dem Posten und behauptete sich im Eins-gegen-Eins gegen Selina Vobian. „Nach der Freiburger Großchance, die Rike sehr stark pariert hat, haben wir uns ein klares Übergewicht erspielt und sind immer wieder über den Flügel durchgekommen“, fand Pätzold.

Diese Steigerung belohnte schließlich Sofie Zdebel. Die deutsche U-23-Nationalspielerin, die erst Mitte November beim 1:0 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Turbine Potsdam ihren ersten Pflichtspieltreffer für Bayer 04 erzielt hatte, fasste sich nach 17 Minuten ein Herz und zog aus rund 18 Metern Torentfernung ab. Besser hätte die 20-Jährige nicht zielen können: Vom Innenpfosten prallte der Ball ins Tor. Es war ihr erstes Bundesligator im 55. Spiel.

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Coup gegen VfL Wolfsburg – Bayer 04 Leverkusen stürzt den Tabellenführer

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Wolfram Kämpf

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Nun war Bayer 04 im Flow. Loreen Bender verpasste das 2:0 (25.). Auf der Gegenseite musste Repohl erst kurz vor dem Gag in die Kabine nochmals ihre Klasse zeigen.

Vier Minuten nach Wiederbeginn prüfte Caroline Kehrer Gästetorhüterin Rafaele Borggräfe. Es blieb für eine Weile die letzte Torchance für Bayer 04. Denn nun wurden die Gäste stärker, allerdings ohne dabei allzu große Durchschlagskraft zu entwickeln. Freiburg habe den Druck etwas erhöht, fand auch Pätzold, seine Elf aber stark verteidigt.

Angesichts des knappen Vorsprungs blieb die Begegnung spannend. Das änderte sich erst tief in der Nachspielzeit. Nun schlug der große Moment der eingewechselten Delice Boboy, die nach Vorlage von Katharina Piljic unbedrängt zum 2:0 einschoss (90.+5). Auch für die 18-Jährige war es der erste Meisterschaftstreffer im Bayer-Dress.

„Die Spielerinnen haben sich die drei Wochen Urlaub redlich verdient. Wir haben wieder zu null gespielt und die Voraussetzungen sind gut, dass wir unsere Serie auch im neuen Jahr fortsetzen“, freute sich Pätzold, dessen Mannschaft am Sonntag (26. Januar/12 Uhr) erneut gegen Freiburg antreten wird. Dann steht im Breisgau die Wiederholung des Hinspiels an. Die erste Trainingseinheit im neuen Jahr ist für den 6. Januar angesetzt. Vom 12. bis 19. Januar reisen die Leverkusenerinnen ins Trainingslager nach Oliva Nova an der spanischen Mittelmeerküste.

Bayer 04: Repohl - Merino Gonzalez, Bragstad, Turanyi, Levels - Zdebel (83. Menglu), Piljic - Bender (64. Vilhjalmsdottir), Kögel (83. Vidal) - Kramer (76. Boboy), Kehrer. Tore: 1:0 Zdebel (17.), 2:0 Boboy (90.+5). Zuschauer: 629.