Die gute Laune bei den Leverkusener Erstliga-Fußballerinnen hat mehrere Gründe. Statt im winterlichen Rheinland zu frieren, darf die Mannschaft um Bayer-Trainer Roberto Pätzold im Trainingslager in Oliva an der spanischen Mittelmeerküste Sonnenschein, frühlingshafte Temperaturen und beste Bedingungen genießen.

Noch handfester ist die jüngste sportliche Bilanz: Pätzolds Team feierte am dritten Tag des Aufenthalts einen 5:1 (2:0)-Sieg im Freundschaftsspiel gegen den spanischen FC Villarreal. „Es war ein rundum gelungener Test. Wir haben uns trotz der intensiven Einheiten selbst viel abverlangt, um physisch auf das nächste Level zu kommen. Das haben die Spielerinnen klasse gemacht und dem Gegner ein sehr intensives Spiel mit vielen erfolgreichen Pressing-Aktionen aufgedrückt“, frohlockte Pätzold.

Ruby Grant spielt bei Bayer 04 Leverkusen erstmals von Beginn an

Er musste neben den nicht nach Spanien mitgereisten Loreen Bender (Mandel-OP), Sofia Cava Marin (Kreuzbandriss), Vanessa Haim (Reha nach Rückenproblemen) und Juliette Vidal (mehrfacher Nasenbeinbruch) auch auf Synne Skinnes Hansen (Aufbautraining) und die angeschlagene Cornelia Kramer verzichten. Das Duo trainierte stattdessen ebenso wie die beiden Torhüterinnen Friederike Repohl und Anne Moll individuell.

Dennoch nutzte der Trainer gegen den Tabellenneunten der zweithöchsten spanischen Liga die Gelegenheit, um vielen Spielerinnen Einsatzzeit zu geben. Der vor wenigen Tagen verpflichteten Engländerin Ruby Grant verschaffte das die Chance, von Beginn an ihre Qualitäten im defensiven Mittelfeld zu zeigen. Beim vorangegangenen 1:0 am Kurtekotten gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht war die Neue vom BK Häcken erst in der Schlussphase eingewechselt worden. Zudem feierte Paulina Bartz nach monatelanger Pause in der zweiten Halbzeit ihr Comeback.

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Wolfram Kämpf

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Leverkusen dominierte das Geschehen gegen defensiv eingestellte Spanierinnen. Nach 13 Minuten fing Kristin Kögel einen Pass ab und erzielte aus 20 Metern das 1:0. Caroline Kehrer traf nach Vorlage von Janou Levels zum 2:0-Pausenstand (16.). Nach dem Seitenwechsel erzielten Karolina Lea Vilhjalmsdottir (57.), Delice Boboy (66.) und Shen Menglu (72.) die weiteren Treffer für Bayer 04, während Laura Riquelme mit dem zwischenzeitlichen 1:4 das Ehrentor für Villareal besorgte (69.).

„Gegenüber dem Anderlecht-Spiel haben wir auch im Aufbauspiel Fortschritte gemacht und in der zweiten Halbzeit mehr Präzision im letzten Drittel gezeigt. Wir haben viele Meter gemacht, die uns mit Blick auf das Spiel gegen Freiburg guttun, und man hat gemerkt, dass alle um ihre Position im Kader kämpfen“, erklärte Pätzold, dessen Team zum Abschluss des Trainingslagers am Samstag (18. Januar/14 Uhr) noch ein Testspiel über dreimal 40 Minuten gegen den Zweitligisten 1. FC Union Berlin bestreitet. Tags darauf geht es zurück nach Leverkusen. In der Bundesliga steht dann am Sonntag (26. Januar/12 Uhr) das Wiederholungsspiel beim SC Freiburg an.

Selina Ostermeier verlängert ihren Vertrag bei Bayer 04 bis 2027

Bayer 04 Leverkusen kann über das Saisonende hinaus mit Innenverteidigerin Selina Ostermeier planen. Die 26-Jährige verlängerte ihren im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre bis Ende Juni 2027.

„Selina Ostermeier hat sich zu einer festen Größe in unserer Defensive entwickelt, sie verleiht der Mannschaft mit ihrer Zweikampf- und Spielstärke viel Stabilität“, sagt Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer-Frauen. Ihre Vertragsverlängerung sei ein weiterer Schritt der Kontinuität über die aktuelle Saison hinaus.

Ostermeier hatte ihren Kontrakt erst im Juni verlängert. In der laufenden Serie stand die gebürtige Rosenheimerin in zehn von elf Partien von Beginn an auf dem Platz. Nur den 2:0-Heimsieg im Rückspiel gegen den SC Freiburg verpasste sie aufgrund einer Gelbsperre. Diese hatte sie sich unter anderem mit einer Verwarnung im letztlich nicht gewerteten Hinspiel in Freiburg eingehandelt.

Ostermeier stieß 2022 vom Ligarivalen SGS Essen nach Leverkusen, wo sie seitdem 42 Pflichtspiele (ein Tor) bestritt. „Bayer 04 bietet mir optimale Bedingungen, um mich als Spielerin weiterzuentwickeln, und ich spüre das Vertrauen des Trainers, des Teams und der Verantwortlichen“, sagt Ostermeier. „Dadurch fühle ich mich hier sowohl sportlich als auch persönlich sehr wohl und bin überzeugt, dass wir gemeinsam in den kommenden Jahren noch viel erreichen können.“