Die Leverkusener Fußballerinnen zeigen Werder Bremen beim 6:0 die Grenzen auf und setzen eine Punkte-Bestmarke.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen feiert Schützenfest und Punkte-Rekord

Gleich sechsmal durfte Bayer 04 am Sonntag gegen Werder Bremen jubeln.
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Mit einem fulminanten Sieg haben die Fußballerinnen des Erstligisten Bayer 04 Leverkusen vorerst einen Schlussstrich unter die jüngsten Wochen mit durchwachsenen Leistungen gezogen. Doch nicht nur das. Das 6:0 (2:0) im heimischen Haberland-Stadion gegen den SV Werder war auch eine Ansage an den Kontrahenten aus Bremen. Dem hatte man nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal an gleicher Stätte noch zum Weiterkommen gratulieren müssen.
Mit der Partie vor einem Monat hatte das Wiedersehen in der Meisterschaft nichts gemein. Die Mannschaft um Bayer-Trainer Roberto Pätzold zeigte sich hellwach, konzentriert und gut erholt nach der Länderspielpause. Im Vergleich zum vorangegangenen 2:0 beim FC Carl Zeiss Jena hatte Pätzold seine Elf nur auf einer Position variiert und für die angeschlagene Janou Levels nun Shen Menglu als Linksverteidigerin aufgeboten.
Frühes Eigentor von Sofja Ņesterova spielt Leverkusen in die Karten
Als großer Vorteil erwies sich für die Leverkusenerinnen der perfekte Start ins Match: Nur zwei Minuten waren vorüber, als Loreen Bender eine Ecke direkt aufs Tor brachte und Werder-Keeperin Sofja Ņesterova den Ball unfreiwillig ins eigene Tor faustete. „Das frühe Standard-Tor hat uns sehr in die Karten gespielt“, fand auch Pätzold. Die Idee sei es gewesen, aggressiv zu agieren und Bremen von Beginn an die Lust nehmen. Das sei gelungen.
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Eigene Chancen blieben zunächst rar. Ein Distanzschuss von Menglu ging deutlich übers Tor (17.) und eine Flanke von der rechten Seite konnte Ņesterova kurz darauf sicher herunterpflücken. Allmählich wurden die Gäste stärker, doch Bender verpasste den Hoffnungen der Bremerinnen auf eine Wende einen herben Dämpfer, als sie nach 39 Minuten aus der Distanz zum 2:0 einschoss.
„Wir sind nach harter Arbeit in der ersten Halbzeit nach der Pause klar geblieben, haben wenig angeboten und darauf vertraut, dass wir Bremen müde spielen und die Räume größer werden“, erklärte Pätzold die Herangehensweise in der zweiten Hälfte. Bis zur Ermüdung des Gegners musste er aber nicht warten, ehe er wieder jubeln durfte. In der 50. Minute tanzte Bender zwei Gegenspielerinnen aus, bediente Carolin Kehrer, die auf 3:0 erhöhte. Fünf Minuten später legte Kehrer, dieses Mal nach Vorarbeit von Cornelia Kramer Treffer Nummer vier nach. Vorbereiterin Kramer erzielte das 5:0 (76.) und Delice Boboy machte das halbe Dutzend voll (79.).
Bayer-Frauen stellen Punkte-Bestmarke auf
Mit diesem Sieg stellte Bayer 04 mit 36 Zählern nach 17 Spielen eine Punkte-Bestmarke in der Bundesliga-Geschichte auf. Pätzold staunte und war glücklich: „Wir sind über 90 Minuten gierig geblieben und haben sogar noch ein paar Situationen ausgelassen.“
Während am kommenden Wochenende die DFB-Pokal-Halbfinal-Spiele ausgetragen werden, bestreitet Bayer 04 ein weiteres Testspiel. Am Samstag (12 Uhr) trifft das Team im Schulstadion Westerburg auf den Liga-Konkurrenten Eintracht Frankfurt. In der Bundesliga geht es am 30. März (15.15 Uhr) mit der Begegnung beim Deutschen Meister FC Bayern München weiter.
Bayer 04: Repohl – Merino Gonzalez, Ostermeier, Turanyi (70. Friedrich), Menglu (59. Mickenhagen) - Zdebel, Vidal (78. Grant) – Bender 59. (Vilhjalmsdóttir), Kögel - Kramer, Kehrer (59. Boboy). – Tore: 1:0 Nesterova (2./Eigentor), 2:0 Bender (39.), 3:0, 4:0 Kehrer (50., 55.), 5:0 Kramer (76.), 6:0 Boboy (79.). – Zuschauer: 784.