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Fußball-LandesligaDer SV Schlebusch bricht auf zu neuen Ufern

Lesezeit 3 Minuten
02.10.2022,- Fussball-SV Schlebusch - Bonn Endenich

links: TR: Markus Hilmer (Schlebusch)
rechts: TW: Justin Stauner (Schlebusch)

Foto: Uli Herhaus

Schlebuschs Trainer Markus Hilmer (l.) mit Keeper Justin Stauner, der derzeit verletzungsbedingt fehlt.

Um in der kommende Landesliga-Saison wettbewerbsfähiger zu sein, gehen die Fußballer vom Leverkusener Bühl neue Wege.

Vertrauen ist gut, Kontrolle noch besser. Das dachte sich das Trainerteam des SV Schlebusch und schickte die Landesliga-Fußballer in die nächste kleine Vorbereitungspause. „Es geht darum, dass die Jungs individuelle Defizite aufarbeiten“, erklärt Markus Hilmer, „dafür bekommen sie ihre eigenen Trainingspläne, belegen uns per Mail die absolvierten Läufe und am Ende gibt es dann Leistungstests“. Spätestens wenn alle Fußballer nach einer „freien“ Woche wieder am Bühl angekommen und gemeinsam auf Zeit gelaufen sind, werden Schludrigkeiten also auffallen.

„Wir machen das zum ersten Mal so und es klappt wirklich ganz gut“, spricht Trainer Hilmer weiter über den Vorbereitungsplan. Weil die letzte Saison EM-bedingt schon Mitte Mai endete und die neue Spielzeit erst am 25. August mit dem Auswärtsspiel in Flittard startet, galt es eine Spanne von 14 Wochen zu überbrücken. „Zehn Wochen am Stück zu trainieren, darauf haben die Spieler keine Lust und wir Trainer auch nicht“, gibt Hilmer zu, „deswegen haben wir die Vorbereitung in drei Blöcke eingeteilt und starten jetzt in die letzten dreieinhalb Wochen zum Feinschliff“.

Mamy Conde und Yutaro Takasaki haben Schlebusch verlassen

Ohne Mamy Conde, den es zum Siegburger SV in die Mittelrheinliga zog, und Yutaro Takasaki, der den Verein als zweiter Stammspieler, in Richtung Bonn-Endenich verließ, dafür aber mit allerhand neuer Qualität, soll die sportliche Zukunft rosiger werden als die Vergangenheit. „Wir haben mit Chris Geschonnek und Justin Stauner zwar zwei länger verletzte Keeper und auch Noah Gonschior hat sich in der ersten Trainingswoche die Bänder verletzt“, denkt Hilmer erst an die fehlenden Leistungsträger, zu denen auch Deniz Koslar und Beni Kiwala zählen.

„Aber mit Marco Bramer habe ich einen absoluten Wunschspieler aus Pesch bekommen, der richtig Spaß macht.“ Auch Konrad Gierlak hat seine Kreuzband- und Meniskusverletzung aus der Vorsaison überwunden und zählt somit als Ex-Bergisch-Gladbacher auch als „Neuzugang“ und „sehr guter Stürmer“. Dazu kamen Philipp Henning aus der eigenen Zweiten Mannschaft, Rostand Ndoumi-Kemadjou vom SC West für die Offensive, sowie die Mittelfeldspieler Mohammadreza Ahmadiian aus Altenberg, Kevin Roms Kassunga aus Langenfeld und Ensar Taskiran als defensivstarker Mann von Ligakonkurrent Friesdorf. „Er ist endlich mal wieder ein Linksfuß, der dann auch links außen verteidigen kann“, freut sich sein neuer Trainer über die zusätzlichen Möglichkeiten durch Taskiran.

Und auch die anderen Zugänge fügten sich gut ins Schlebuscher Kollektiv ein. „Bei uns steht ja das Familiäre immer vor dem Monetären“, nennt Hilmer eine gelb-schwarze Besonderheit, „deswegen sind wir froh, dass wir die Neuen so gut integrieren konnten und auch unsere A-Jugendlichen bis zu ihren Urlauben gut mitgezogen haben“. Mannschaftsabende mit intellektuell-kreativem Fünfkampf, Ausflüge zum Fußballgolf oder Taping-Kurse bei den neuen Physios von „Fritsche“ bildeten den Teamgedanken aus.

SV Schlebusch hofft auf eine Saison mit weniger Abstiegssorgen

Deswegen dürfen sie in Schlebusch nach zwei Saisons, die erst am letzten bzw. vorletzten Spieltag mit dem Klassenerhalt endeten, hoffen, dass die Spielzeit 2024/25 solider, konstanter und damit sorgenfreier verläuft. „Wir haben zuletzt im Blitzturnier Bergisch Neukirchen und vor allem den TSV Solingen geschlagen“, denkt der SVS-Trainer an die 2:1- und 3:0-Erfolge. Bevor es in drei Wochen gegen Flittard um die ersten Punkte geht, soll der taktische Feinschliff und die Spritzigkeit in weiteren Partien gegen den SC Reusrath (4. August), Fortuna Kölns U23 (11. August) und den Pulheimer SC (18. August) gefunden werden. Schließlich finden Hilmer und Co. das Vertrauen in die eigene Stärke gut, aber die Überprüfung der selbigen noch besser.