Der Leverkusener Autor Henning Kuhl hat das knapp 600 Seiten starke Werk verfasst.
Sportbuch„Unser Spiel“ – ein schriftliches Museum über deutsche Basketball-Legenden
Basketball hat eine lange Geschichte in Leverkusen. Es sind nicht nur die heutigen Bayer Giants, die sich dieser Sportart verschrieben haben. Im Laufe der Jahrzehnte gab es und gibt es immer noch andere Basketball-Klubs oder Abteilungen in Vereinen, die auf die Jagd nach Körben gehen.
Fast-Break Leverkusen, die Orthomol Wings, die DJK Leverkusen, Union Opladen, TuS 82 Opladen, die Hitdorf Dragons; aus der Nachbarschaft noch der Leichlinger TV. Egal, ob Männer oder Frauen; alle „Baller“ gingen und gehen der vom Kanadier James Naismith – jawohl: es war ein Kanadier und kein US-Amerikaner, der Basketball erfunden hat – erdachten Sportart mit Leidenschaft nach. Egal, ob in der Kreis- oder Bundesliga.
Bayer Leverkusen, die heutigen Bayer Giants, sind immer noch Deutscher Rekordmeister. So ist es vielleicht auch kein Zufall, dass in Henning Kuhl ein Leverkusener Autor auf die Idee kam, das Buch „Unser Spiel“, Untertitel: „Geschichten Deutscher Basketball-Legenden“, zu schreiben.
Basketball-Geschichte mit Norbert Thimm, Otto Reintjes, Detlef Schrempf oder Dirk Bauermann
Denn in Leverkusen, mit Leverkusenern, wurde auch Basketball-Geschichte geschrieben. Sei es mit dem Olympia-Teilnehmer von 1972 Norbert Thimm, der zudem der erste deutsche Basketballer war, der bei Real Madrid einen Vertrag unterschrieb. Sei es in Person von Otto Reintjes, der über viele Jahre als Chef für die Erfolge der Bayer-Basketballer verantwortlich war, bevor er zum BBL-Comissioner aufstieg und die Sportart auf nationaler Ebene vorantrieb. Oder sei es mit Dirk Bauermann, der als Coach die damaligen Riesen vom Rhein zu Meisterschaften führte.
Detlef Schrempf, der erste deutsche NBA-Superstar, ist ein gebürtiger Leverkusener. Andere Spieler, die in Deutschland in ihrer Zeit Stars waren, trugen zum Teil viele Jahre das Trikot mit dem Kreuz auf der Brust: Michael Pappert, Henning Harnisch, Michael „Mike“ Koch, Hansi Gnad, Christian Welp. Die letzten Vier in dieser Aufzählung waren Säulen der Europameister von 1993.
Mit noch viel mehr Spielern und Persönlichkeiten aus dem deutschen Basketball hat sich Henning Kuhl in seinem 596 Seiten starken Buch beschäftigt, mit 21 von ihnen hat er gesprochen. Oder, da sie wie Chris Welp und Ademola Okulaja bereits verstorben sind, von Weggefährten über sie sprechen lassen. Entstanden ist daraus eine Art Basketball-Museum in Buchform. Die Gespräche Kuhls mit den Sportlern sind keine 08/15-Palaver; man merkt dem Autor das echte Interesse an den Menschen, den Sportlern an. Es sind sehr persönliche Gespräche, die sich auch an gesellschaftlichen oder politischen Themen entlang bewegen.
Der aktuellste Star ist sicherlich Franz Wagner, Dirk Nowitzki ist natürlich auch im Buch zu finden. Von der aktuellen Weltmeistergeneration – der Titelgewinn war gegen Ende der Interviewreihe gerade unter Dach und Fach gebracht worden – sind Dennis Schröder, Johannes Voigtmann und Maodo Lo neben Franz Wagner mit etlichen Seiten in dem mächtigen Werk vertreten.
„Es hätten noch viel mehr Spieler sein können, aber irgendwann musste ich das Ganze beschränken. Aus diesem Grund dreht es sich auch nur um die Männer. Wir hatten und haben auch tolle Basketballerinnen und Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen. Das hätte aber den Rahmen total gesprengt“, stellt der Autor fest.
Das Buch ist in Dekaden-Kapitel aufgeteilt; den Auftakt bilden Holger Geschwindner und Norbert Thimm. Überhaupt Thimm, als Aktiver gerne „Schiene“ gerufen – der Ex-Center stand Henning Kuhl als Ansprech- und Austauschpartner gerne zur Verfügung. Ihm gehört neben der Einleitung auch das erste Kapitel und das Schlusswort in dieser schönen Liebeserklärung an die Sportart und ihre prägenden Figuren.