Der Kreisligist trägt sein Heimspiel am Höfer Weg aus, statt ins 3000 Zuschauer fassende Haberland-Stadion zu wechseln.
MittelrheinpokalSV Bergfried verzichtet für Highlight gegen Fortuna Köln auf einen Umzug
„Ja, dieses Spiel ist für uns größer und wichtiger als Bayer 04 in der Bundesliga“, sagt Alfred Rekus vor dem Verbandspokal-Achtelfinale seines SV Bergfried Leverkusen. Dass es zwischen den Kreisliga-Kickern aus dem Südosten Leverkusens und dem Spitzenreiter im deutschen Fußball-Oberhaus mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten gibt, liegt auf der Hand.
Wenn es eine Woche vor Weihnachten aber zum Duell des SV Bergfried mit Regionalligist Fortuna Köln kommt und andererseits die Profis der Werkself gegen Eintracht Frankfurt um Bundesliga-Punkte spielen, kollidieren in Leverkusen einige Interessen. „In unserem Verein sind 90 Prozent der Leute auch Bayer-04-Fans“, stellt Rekus als Sportlicher Leiter klar, „aber an diesem Wochenende müssen wir an uns denken“.
Auf der Anlage des SV Bergfried finden etwa 1000 Zuschauer Platz
Von der Option, das eigene Pokalspiel im Ulrich-Haberland-Stadion abzuhalten und dort mehr als 3000 Zuschauern Platz zu bieten, sah der Tabellenführer der Kreisliga A ab. Rekus und seine Mitstreiter trauen sich das „absolute Highlight“ der 61-jährigen Vereinsgeschichte nämlich auch auf dem heimischen Kunstrasen zu: Nach einem Treffen mit Sicherheitsbeauftragten des FVM, Fortuna Kölns Organisationsleiter Niklas Müller und dem Ordnungsamt sei klar, dass am Samstag, den 16. Dezember, etwa 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer an den Höfer Weg kommen können.
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Bedenken, dass es zu Konfrontationen zwischen der Leverkusener und der Kölner Fanszene kommen könnte, wurden gegenüber der Polizei entkräftet. „Unter unseren Fans haben wir solche Leute nicht“, distanziert sich Rekus klar von der Ultra-Szene, schränkt allerdings ein: „Wenn die sich untereinander verabreden wollen, kann man sowieso nichts machen“.
Organisatorische Mammutaufgabe für den SV Bergfried
Geht es um das eigene Karten-Kontingent, werde man diese zwar nicht „personalisiert“ verkaufen können, aber doch „genau darauf achten, wer Tickets bekommt“. „Vom Kind bis zu den älteren 70- oder 80-Jährigen sollen alle aus dem Verein kommen“, stellt der SV-Sprecher klar, „und auch wenn von außerhalb oder anderen Vereinen Anfragen kommen, geben wir die Tickets nur an Bekannte ab“.
Mehr als 800 Karten dürften so an die Frau und den Mann gebracht werden. Zudem bringt der Regionalligist aus dem Kölner Süden noch etwa 150 bis 200 Anhänger aus den Fanclubs und dem engeren Vereinsumfeld mit. „Wer das ist, darauf haben wir natürlich keinen Einfluss. Herr Müller hat uns aber erklärt, dass die Fortuna ihre Pappenheimer auch kennt“, greift Rekus den Sicherheitsgedanken nochmals auf, um dann die organisatorische Mammutaufgabe zu fokussieren.
„Wir machen das alles mit ehrenamtlichen Helfern. Alleine deswegen wollten wir nicht auf den Sonntag gehen, wenn Bayer 04 gegen Frankfurt spielt“, erklärt er, „schließlich müssen die Absperrungen am Platz, die Sanitäranlagen, das Catering, der Vip-Bereich und die Video-Übertragung für Sporttotal auch wieder abgebaut werden“.
Drei Wochen bevor die Mannschaft von Hannes Diekamp um das Viertelfinale im Verbandspokal kämpfen wird und dann „nur“ noch drei Schritte vom DFB-Pokal entfernt wäre, wird eines klar: Der Samstag vor Weihnachten ist für den SV Bergfried nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch und arbeitstechnisch größer als jedes Bundesliga-Spiel von Bayer 04.