Kommentar zu Mick SchumacherViel Talent – und der Name schadet auch nicht
Köln – Mit dem Namen „Schumacher“ lässt sich viel Geld verdienen und noch mehr Aufmerksamkeit generieren. Zwei Eckpfeiler des Motorsports wären damit bedient. Das weiß der Haas-Rennstall, für den Mick Schumacher ab der nächsten Saison in der Formel 1 starten wird. Und natürlich weiß das auch Ferrari, Motoren-Lieferant für Haas und Ausbildungs-Schmiede von Mick Schumacher.
Doch hat der 21-Jährige das begehrte Formel-1-Cockpit nicht erhalten, weil er der Sohn des legendären Michael Schumacher ist und dessen Nachnamen trägt. Mick Schumacher ist selbst ein hervorragender Pilot, was er mit seinem EM-Titel in der Formel 3 sowie dem anstehenden Formel-2-Triumph bewiesen hat. Schumacher hat sich diese Chance verdient. Die Zeit, in der alleine persönliche Seilschaften für einen Platz in einem Formel-1-Cockpit gereicht haben, ist vorbei. Zu groß ist die Konkurrenz, zu anspruchsvoll die Ausbildung.
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Sein Talent macht Schumacher in Verbindung mit seinem Namen, dem der größten aller Rennfahrer-Dynastien, zu einem goldenen Versprechen für die gesamte Formel 1. Gerade aus deutscher Sicht, in der die Königsklasse mangels Spannung und Erfolgsaussichten heimischer Fahrer sowie dem Ausstieg von RTL tief in der Krise steckt. Doch ist bei der filmreifen Familien-Saga vor allem Geduld wichtig. Trotz allen Talents und der unvermeidbaren Vergleiche mit seinem Vater wird Mick Schumacher zunächst in einem maximal zweitklassigen Formel-1-Auto sitzen und kaum um vorderer Platzierungen mitfahren können. Er wird sich nicht mit Mercedes oder Red Bull messen, seine Konkurrenz ist eher Williams oder Alfa Romeo.
Somit hinkt schon der erste sich aufdrängende Vergleich: Michael Schumacher hatte sein erstes festes Cockpit 1991 im Benetton – einem Topteam.