Hockey-Team vor dem Re-StartRot-Weiss Köln sorgt weltweit für Aufsehen
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Köln nimmt am Mittwoch mit der Partie in Krefeld die Feldsaison wieder auf.
Rot-Weiss hat sich mit Vincent Vanasch und Mink van der Weerden enorm verstärkt.
Durch die EHL-Absage kann sich das Team von André Henning auf die Bundesliga konzentrieren - eine Kaderanalyse.
Köln – Es ist das erste Pflichtspiel seit Februar. Am Mittwoch (20 Uhr) tritt Hockey-Bundesligist KTHC RW Köln zur Nachholpartie beim Crefelder HTC an. Anschließend wird die unterbrochene Feldsaison 2019/20 weiter fortgesetzt – mit einer kompletten Spielzeit im ursprünglichen Modus, wobei die bislang eingesammelten Punkte mitgenommen werden.Bis Ende Oktober tritt Köln erneut gegen sämtliche elf Rivalen an (diesmal mit umgekehrtem Heimrecht), ehe im Frühjahr 2021 noch einmal fünf Partien gegen die Gegner aus der B-Staffel anstehen. Es folgen die Viertelfinals und das Final Four. Zeit, das Kölner Team vor dem Re-Start unter die Lupe zu nehmen.
Die Abgänge: Mit Jonas Gomoll (27/Berliner HC), Victor Aly (26/Großflottbeker THGC) und Jan Fleckhaus (29) ist ein Trio nicht mehr dabei, das mit dem Gewinn der Euro Hockey League 2017 Vereinsgeschichte schrieb. Während Fleckhaus seine Karriere berufsbedingt beendete, zog es Gomoll und Keeper Aly jeweils aus Studiengründen zurück in die Heimat. „Wir hätten alle drei gerne behalten“, sagt RW-Trainer André Henning. „Wenigstens konnten sich die Jungs mit einem Titel verabschieden.“ Das Finale um die Deutsche Hallenmeisterschaft am 9. Februar gegen den Berliner HC (7:6) sollte schließlich bis heute das letzte Pflichtspiel gewesen sein. Gomoll überragte damals mit fünf Treffern.
Die Zugänge: Köln sorgte mit seinen Transfers für weltweites Aufsehen. Als Ersatz für den deutschen Nationalkeeper Aly holte der Klub den amtierenden Welt- und Europameister Vincent Vanasch (32) von den Waterloo Ducks (Belgien). Die belgische Nummer eins wurde unlängst zum dritten Mal in Folge zum Welttorhüter gekürt. „Victors Fußstapfen sind groß“, sagt Henning. „Aber wenn jemand da reinpasst, dann Vini.“Auch Mink van der Weerden (31/HC Oranje-Rood) ist ein Akteur von Weltklasseformat. Mit seinem bisherigen Klub holte er 2015 – an Vanaschs Seite – das Double aus EHL-Pokal und niederländischer Meisterschaft. Der Olympia-Torschützenkönig von 2012 gehört zu den besten Eckenspezialisten weltweit. „Er bringt vor allem Leadership-Qualitäten mit“, sagt Henning.Mit Elian Mazkour (19/Uhlenhorst Mülheim) schnappte sich Köln derweil eines der gefragtesten deutschen Talente. Der Klub setzt zudem auf seine Eigengewächse Christopher Pougin (Abwehr), Fabio Seitz und Henrik Siegburg (beide Angriff). Letzterer hat es bereits in den festen 20er-Kader geschafft.
Das Ziel: Durch die jüngste Absage des EHL-Finalturniers liegt der Fokus ganz auf der Bundesliga. Die Ergebnisse sind für Henning „vorerst zweitrangig. Wir dürfen nach elf Monaten endlich wieder Feldhockey spielen – das ist das Wichtigste.“ Nichtsdestotrotz wolle man mit einem Sieg in Krefeld die Tabellenführung übernehmen – und bis Ende Oktober „möglichst nicht mehr abgeben“. Auf ein konkretes Saisonziel habe man sich mit der Mannschaft noch nicht geeinigt, doch Henning nimmt vorweg: „In Köln geht es immer auch darum, Titel zu gewinnen.“
Der nächste Gegner: Der Crefelder HTC (4.) hat mit Niklas Wellen (25) sein bisheriges Aushängeschild verloren; den Nationalstürmer zog es zum niederländischen Erstligisten Pinoké Amstelveen. Dafür holte der neue Trainer Ronan Gormley (256 Länderspiele für Irland) den irischen Nationalspieler Johnny McKee (23). Zudem ist Eckenspezialist Max van Laak aus England zurückgekehrt. „Derbys gegen Krefeld sind immer eng und emotional“, sagt Henning. 300 Zuschauer sind laut Corona-Schutzverordnung zugelassen – und die werden auf der Anlage an der Hüttenallee wohl auch da sein.
Die Form: In den Testspielen gegen Gladbach (5:1), Krefeld (6:1), Düsseldorf (8:2) und den holländischen Zweitligisten Qui Vive (10:0) zeigte sich Köln torhungrig – allen voran van der Weerden. Der Doppel-Europameister ist Kölns neuer Eckenschütze Nummer eins, zumal Tom Grambusch (Rückenprobleme) vorerst ausfällt. Zuletzt ging man jedoch zwei Mal leer aus: Sowohl beim niederländischen Topklub HC Den Bosch als auch gegen Mannheim verlor Köln mit 0:1. „Die Jungs werden dennoch am Mittwoch bereit sein“, verspricht Henning.