AboAbonnieren

Radsport-Weltmeisterschaft in GlasgowEvenepoel und Pogacar sind die Top-Favoriten der Straßenrad-WM

Lesezeit 2 Minuten
Der Slowene Tadej Pogacar vom UAE Team Emirates (l.) und der Belgier Remco Evenepoel von Soudal Quick-Step begrüßen sich beim Start der UCI WorldTour Lüttich-Bastogne-Lüttich im April 2023.

Der Slowene Tadej Pogacar (l.) und der Belgier Remco Evenepoel gelten als Favoriten der Straßenrad-WM in Glasgow. (Archivbild)

Vermutlich wird der Titel am Sonntag nach Slowenien oder Belgien gehen. Denn mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit wird die Entscheidung in Glasgow zwischen Evanepoel und Pogacar fallen.

Ralph Denk, der Teambesitzer der deutschen Mannschaft Bora-hansgrohe, hat einmal die fünf Fahrer der Gegenwart aufgezählt, die er als „ikonisch“ empfindet, und die er gerne in seinem Team hätte: „Remco Evenepoel, Wout van Aert, Mathieu van der Poel, Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard.“

Vier von ihnen kann er am Sonntag (6. August) im WM-Straßenrennen von Glasgow im gegenseitigen Nahkampf auf dem Fahrrad beobachten. Nur Vingegaard, der dänische Tour-Sieger, fehlt in Schottland.

Evenepoel holte schon mehrere Titel – 2024 soll dann die Tour de France kommen

Zu Evenepoel gab es von Denks Seite Annäherungsversuche, als dessen Vertrag auslief. Doch dagegen opponierte Evenepoels Teamchef Patrick Lefevere derart offensiv, dass sich Denk und der belgische Tausendsassa extrem verkrachten. Aus Lefeveres Sicht nur zu verständlich: Denn Evenepoel, immer noch erst 23 Jahre jung, gilt im radsportverrückten Belgien als der jüngere Wiedergänger seines Landsmannes Eddy Merckx – mit 525 Siegen der erfolgreichsten Radsportler aller Zeiten.

Im Vorjahr sicherte sich Evenepoel den WM-Titel in Woolongong, Australien, ganz nach der Art, wie er es schätzt, Rennen zu entscheiden: Mit einer Soloflucht, der niemand folgen konnte. Auf diese Weise gewann Evenepoel Ende April auch das Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Überlegen hatte er sich zudem an die Spitze des Giro d'Italia gesetzt, ehe er das Rennen in Führung liegend wegen einer Corona-Infektion verlassen musste. Als Weltmeister gewann Evenepoel, der einst auch Junioren-Nationalspieler im Fußball war, zudem die Spanien-Rundfahrt. Im Sommer 2024 will er bei der Tour de France debütieren und dort dann Pogacar und Vingegegaard herausfordern.

Pogacar kann sich gegen belgische Phalanx behaupten

Doch zunächst einmal ist unsicher, ob Evenepoel überhaupt der Mann ist, für den die sensationell besetzte belgische Mannschaft arbeiten wird: Denn van Aert und der derzeit beste Sprinter der Welt, Jasper Philipsen, sind auch Teil des Teams.

Gegen diese Phalanx kann sich der stehts offensiv fahrende Pogacar trotz deutlich schwächeren slownischen Teams grundsätzlich vor allem deshalb behaupten, weil er kaum abzuhängen ist. Das gilt auch für den vielseitigen Eintagesspezialisten van der Poel aus den Niederlanden. Doch bei der Tour offenbarte er körperliche Defizite. Attacken konnte er nicht bis ins Ziel durchbringen.

Fazit: Es gibt zwei Fünfsterne-Favoriten in diesem Rennen – Evenepoel und Pogacar.