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„Hat niemanden umgebracht“Toni Kroos verteidigt Rüdiger – Kahn und Lehmann äußern sich

Lesezeit 2 Minuten
Toni Kroos und Antonio Rüdiger im Trikot von Real Madrid

Kennen sich nicht nur aus der deutschen Nationalmannschaft: Toni Kroos und Antonio Rüdiger im Trikot von Real Madrid. (Archivfoto)

Mit seinem Eklat im spanischen Pokalfinale hat der deutsche Nationalspieler eine Welle der Empörung ausgelöst. Doch es gibt auch Ausnahmen.

Nach dem Ausraster im spanischen Pokalfinale erhält Antonio Rüdiger immer mehr Unterstützung. Auch Toni Kroos nimmt seinen ehemaligen Teamkollegen von Real Madrid in Schutz. „Der kriegt seine Strafe, die wird gerechtfertigt sein. Aber wir müssen trotzdem nicht so tun, als wenn er irgendjemanden umgebracht hat“, sagte Kroos am Rande einer Veranstaltung der Icon League in Düsseldorf: „Da muss man immer ein bisschen aufpassen, dass man nicht immer direkt mit dem Strom schwimmt.“

Der 35 Jahre alte Kroos habe nach dem Spiel auch Kontakt mit Rüdiger gehabt. „Dass das ein großer Fehler war, ich glaube, die Bilder sprechen für sich selbst. Das weiß er auch, dessen ist er sich bewusst“, sagte der langjährige Profi der Königlichen, der bis zum vergangenen Jahr für Madrid gespielt hatte.

Antonio Rüdiger erhält Zuspruch von Toni Kroos, Oliver Kahn und Jens Lehmann

Zuspruch erhält Rüdiger nach Jens Lehmann und Max Kruse auch von Oliver Kahn. „Emotionen auf dem Platz sind nicht immer hilfreich. Aber wer schießt nicht mal übers Ziel hinaus“, schrieb der frühere Nationaltorhüter in den sozialen Medien. Rüdiger habe Einsicht gezeigt. „Das soll erst mal reichen“, ließ der Vize-Weltmeister von 2002 wissen.

Antonio Rüdiger mit einer Kopf-ab-Geste.

Antonio Rüdiger mit einer Kopf-ab-Geste. (Archivfoto)

„Er ist so ein toller Spieler geworden, weil er ist, wie er ist“, sagte Jens Lehmann dem TV-Sender Welt. „Und wenn man das jetzt aus ihm rausnehmen will, dann hat er vielleicht nicht mehr seine volle Leistungsfähigkeit.“

Lothar Matthäus und Dietmar Hamann rügen Antonio Rüdiger

Lehmann sagte weiter, dass Rüdiger „da kein einwandfreies Verhalten gezeigt“, habe. „Ich finde aber, so was ist zu entschuldigen; das sind halt Emotionen, die ab und zu mal mit jemandem durchgehen.“ Er könne „aus eigener Erfahrung sagen, dass ich selber emotional war“.

Andere Ex-Nationalspieler wie Lothar Matthäus und Dietmar Hamann hatten Rüdigers Wutanfall scharf kritisiert. Auch Rudi Völler, der Sportdirektor der Fußball-Nationalmannschaft, sagte zu dem Vorfall: „Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler. Das muss er ändern und das weiß er auch selbst, das zeigt seine öffentliche Reaktion.“

Am Dienstag verkündete der spanische Verband das Strafmaß. Antonio Rüdiger wurde für sechs Partien gesperrt. Der 32-Jährige muss ohnehin eine längere Zwangspause einlegen. Wegen eines Teilrisses des Außenmeniskus im linken Bein hatte sich Rüdiger einer Operation unterzogen und könnte daher auch der Nationalmannschaft beim Finalturnier der Nations League fehlen. (mbr/dpa)