„Absolut unfassbar“Nils Politt überragt bei Sieg von Pogačar – Eklat um Teamkollegen von Kölner Radprofi

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Der Kölner Nils Politt fährt für UAE Team Emirates an der Spitze des Peloton bei der vierten Etappe der Tour de France 2024.

Der Kölner Nils Politt fährt für UAE Team Emirates fast 100 Kilometer an der Spitze des Pelotons. Der 30-Jährige legt vor dem Col de Galibier den Grundstein für Tadej Pogačars ersten Etappensieg bei der Tour de France.

Der Kölner Nils Politt hat entscheidenden Anteil am ersten Etappensieg von Tadej Pogačar bei der Tour de France. Im Ziel kommt es zu einem besonderen Moment.

Der Slowene Tadej Pogačar führt zum ersten Mal seit seinen beiden Siegen in den Jahren 2020 und 2021 die Tour de France mit einem größeren Vorsprung vor dem Dänen Jonas Vingegaard an. Pogačar gewann die vierte Etappe in Valloire mit deutlichem Vorsprung vor der Konkurrenz und schlüpfte bereits zum zweiten Mal während der Tour ins Maillot jaune.

Entscheidenden Anteil hatte daran der Kölner Radprofi Nils Politt, der 2024 erstmals für Pogačars Team UAE Emirates bei der Tour de France an den Start geht. Politt führte das Hauptfeld fast 100 Kilometer in Richtung des legendären Col du Galibier an und legte damit den Grundstein für Pogačars ersten Etappensieg im Jahr 2024.

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Nils Politt ist heute der absolute Wahnsinn. Er war der einzige Fahrer von UAE, der Führungsarbeit geleistet hat und jetzt holt er im Gegenwind die Ausreißer ein. Er fährt wie ein Verrückter“, schreibt Radsport-Experte Mihai Simion auf X, vormals Twitter. Der 30-Jährige führte das Peloton hinauf zum 2061 Meter hohen Col du Lautaret, bevor es in den Schlussanstieg ging.

Die aggressive Führungsarbeit Politts war Teil der Strategie von UAE Emirates, den angeschlagenen Vorjahressieger Vingegaard unter Druck zu setzen. Nach einem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt, bei der sich der Däne mehrere Knochen brach und einer seiner Lungenflügel kollabierte, ist Vingegaard noch nicht bei 100 Prozent.

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Der zweimalige Tour-de-France-Sieger war durch das schnelle Tempo von UAE Emirates schnell auf sich alleine gestellt, seine Teamkollegen mussten am Anstieg zum Col du Galibier abreißen lassen. Politt verabschiedete sich ebenfalls aus der Führungsarbeit und übergab an die weitaus besseren Kletterer Joao Almeida und Juan Ayuso. Der offizielle Account der Tour de France kommentierte Politts Leistung mit „absolut beeindruckend“.

Zwischen den Edelhelfern Pogačars kam es kurz vor dem Gipfel zum Eklat. Almeida, der einen Großteil der Führungsarbeit im Anstieg gemacht hatte, forderte Ayuso auf, auch mal nach vorne zu kommen. Der Spanier fuhrt nur widerwillig nach vorne – und rempelte Almeida zur Seite. Kurz darauf attackierte Teamkapitän Pogačar.

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Im Ziel lag Pogačar 35 Sekunden vor dem Belgier Remco Evenepoel und Teamkollege Ayuso, Vingegaard folgte zwei Sekunden dahinter. Im Gesamtklassement liegt der Slowene damit 45 Sekunden vor seinem ärgsten Verfolger Evenepoel. „Im Moment sieht es gut aus. Aber es sind erst vier Etappen durch. Das wird noch eine sehr interessante Woche“, sagte Pogačar nach dem Rennen.

Als der Slowene in Gelb schlüpfte und sich auf dem Podium bejubeln ließ, fuhr Politt mit mehr als 24 Minuten Rückstand über die Ziellinie. Pogačar entdeckte seinen Teamkollegen und jubelte diesem strahlend zu. Politt ist neben dem Belgier Tim Wellens einer der wichtigsten Helfer von Pogačar auf Flachetappen und kürzeren Anstiegen.

Für Nils Politt ist es die achte Tour de France und die erste bei UAE Emirates. Im Winter wechselte der Kölner nach drei Jahren von Bora-hansgrohe zu Pogačar – auch weil dieser ein starkes Team für die Tour de France zusammenstellen wollte. (shh)

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