Ewan stieg auf der 13. Etappe überraschend aus. Sein Teamchef bei Lotto-Dstny kritisiert den Australier scharf.
Manager erhebt Vorwürfe„Einfach ekelhaft“ – Streit um Star-Sprinter Caleb Ewan eskaliert bei Tour de France
Nach der Aufgabe bei der Tour de France ist der Streit um Star-Sprinter Caleb Ewan eskaliert. Stéphane Heulot, Teamchef bei Ewans Team Lotto-Dstny, hatte Ewans Auftreten und Leistungen bei der diesjährigen Tour nach dessen Aufgabe deutlich angegriffen. Jason Bakker, Manager des Star-Sprinters, schießt umgehend gegen Heulot zurück.
„Diese Dinge öffentlich zu sagen und einen Fahrer zu demütigen, der vier, fünf Jahre so viel für das Team gegeben hat, ist einfach ekelhaft, um offen zu sein“, sagte Bakker der Zeitschrift „Cycling Weekly“. Caleb Ewan wollte bei der 110. Tour de France eine Etappe gewinnen, bei der schweren Bergetappe zum Col du Grand Colombier am Freitag musste der Australier aber das Rennen beenden.
Tour de France: Teamchef von Lotto-Dstny attackiert Star-Sprinter Caleb Ewan scharf
Für den 29-Jährigen bleiben ein zweiter Platz auf der vierten, sowie ein dritter Platz auf der dritten Etappe als beste Resultate. Caleb Ewan galt als aussichtsreicher Kandidat auf Etappensiege, nach den schweren Bergetappen der kommenden Tage in den Alpen hätten sich noch einige Gelegenheiten für den Sprinter geboten.
„Es ist eine Enttäuschung“, sagte Teamchef Heulot zu den Leistungen Ewans. „Ein Fahrer hat auch Pflichten und nicht nur Rechte. Wir haben das Recht, mehr Hingabe von ihm zu fordern.“ Er habe viele Helfer für ihn geopfert und er bereue es. „Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Ein wahrer Champion motiviert sein Team. Er hat das nicht getan.“ Bakker forderte nach den harten Worten eine Entschuldigung von Heulot.
„Einfach ekelhaft“: Manager von Caleb Ewan fordert Entschuldigung von Lotto-Dstny
Hintergrund: Caleb Ewan war als Teamkapitän von Lotto-Dstny in die Tour de France gestartet, zahlreiche Helfer sollten ihm kurz vor dem Ziel beim erfolgreichen Sprint helfen. Dementsprechend verzichtete das belgische Team auf aussichtsreichere Fahrer für das Gesamtklassement und konzentrierte sich stattdessen auf Flachetappen. Ohne Ewan muss Lotto-Dstny sein Glück in Ausreißergruppen versuchen.
Interessant dürfte sein, wie es mit Ewan und dem Team Lotto-Dstny nun weitergeht. Der Vertrag des fünfmaligen Tour-Etappensiegers bei den Belgiern läuft noch bis zum Ende des nächsten Jahres. Allerdings wechseln in diesem Jahr verhältnismäßig viele Top-Sprinter die Mannschaft, sodass eine vorzeitige Trennung nicht ausgeschlossen ist. (shh, mit dpa)