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Traumfinale in der DELZuschauerkrösus gegen Rekordmeister

Lesezeit 3 Minuten
Die Kölner Haie gegen die Eisbären Berlin in der Lanxess-Arena Köln.

Der Altmeister gegen den Rekordmeister, der Zuschauerkrösus gegen den Seriensieger.

Köln gegen Berlin: Zwei Topteams, zwei Eishockey-Welten – ein Finale, das sportlich wie historisch viel verspricht. Wir klären alle Fragen.

Der Altmeister gegen den Rekordmeister, der Zuschauerkrösus gegen den Seriensieger: Das Duell der Kölner Haie gegen die Eisbären Berlin um die deutsche Eishockey-Meisterschaft ist ein Traumfinale. Zumindest auf dem Papier. Warum? Darum:

ZWEI GENERATIONEN

Die Haie sammelten schon in den Siebziger- und Achtzigerjahren in der Bundesliga Meistertitel und wurden mit Stars wie Erich Kühnhackl, Udo Kießling oder Gerd Truntschka zum Kultklub. Mit Rekordspieler Mirko Lüdemann folgten in den ersten Jahren der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch zwei weitere Titel. Doch in der neuen Liga liefen die Eisbären den Altmeistern den Rang ab. Seit 2005 holten sich die Berliner zehnmal den DEL-Silberpokal, machten aus Sven Felski, André Rankel oder Frank Hördler die neuen Stars - gefolgt von Marcel Noebels, Leo Pföderl oder Jonas Müller in der Gegenwart.

ZUSCHAUERMAGNETEN

In Köln zieht Eishockey so viele Besucher an wie nirgends sonst in Europa. Schon in der Hauptrunde strömten im Schnitt 17.829 Fans in die Lanxess Arena, in den Play-offs waren es ab dem zweiten Heimspiel stets mehr als 18.000, die Marke von einer halben Million knackten die Haie bereits im Viertelfinale.

Frederik Storm  Köln, vorne links und Gregor MacLeod  Köln, rechts - freuen sich über einen Sieg.

In Köln zieht Eishockey so viele Besucher an wie nirgends sonst in Europa.

Berlin ist mit durchschnittlich gut 14.000 die Nummer zwei in der DEL. Schon vor dem Finale steht fest: Nach dem erneuten Zuschauerrekord in der Hauptrunde gibt es für die Liga auch in den Play-offs eine neue Bestmarke.

DIE DEUTSCHEN STARS

Bundestrainer Harold Kreis hätte sich vielleicht ein anderes Finale gewünscht, denn er muss in der WM-Vorbereitung noch auf zahlreiche Stammkräfte verzichten. Auf besonders erfolgreiche der vergangenen Jahre: Haie-Kapitän Moritz Müller hat ebenso wie die Eisbären Marcel Noebels und Jonas Müller Silber bei Olympia 2018 und bei der WM 2023 gewonnen. Hinzukommen der Berliner Olympiazweite Leo Pföderl sowie die Vizeweltmeister Justin Schütz und Parker Tuomie auf Kölner und Kai Wissmann, Frederik Tiffels und Manuel Wiederer auf Berliner Seite.

DIE TOP-AUSLÄNDER

Ty Ronning ist zwar offiziell nicht der Spieler des Jahres, diese Ehre musste der Kanadier mit US-Pass seinem Berliner Sturmkollegen Pföderl überlassen. Aber der Scorerkönig der Hauptrunde hat seit 23 Spielen immer gepunktet - und damit den DEL-Rekord von Peter Draisaitl ausgelöscht. Die Kölner haben in Alexandre Grenier mit neun Treffern den Toptorjäger der Play-offs. Und mit dem Slowaken Julius Hudacek den unterhaltsamsten Torhüter - Berlin hat dafür mit dem Amerikaner Jake Hildebrand den statistisch besten.

DIE TRAINER

Serge Aubin hat als Eisbären-Coach noch keine einzige Play-off-Serie verloren. Entweder wurde der Kanadier mit Berlin Meister (2021, 2022 und 2024) oder es gab wegen Corona keine K.o.-Runde (2020) oder die Eisbären verpassten sie (2023).

Sein Gegenüber Kari Jalonen hat eine nicht minder beeindruckende Vita: Als Spieler gewann er in seiner finnischen Heimat fünf Meistertitel, ehe er in Frankreich den sechsten folgen ließ. Als Trainer packte er vier Titel in Finnland und zwei in der Schweiz oben drauf. (SID)