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Drittliga-VorstoßBierhoff stößt bei Viktoria Köln auf wenig Verständnis

Lesezeit 3 Minuten
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Oliver Bierhoff

Köln – Jüngst sprach Oliver Bierhoff auch einmal über die Dritte Liga im deutschen Berufsfußball. Das erscheint insofern überraschend, als der Direktor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) originär ein anderes Aufgabenfeld zu bearbeiten hat. Was also hat den 51-Jährigen dazu bewogen, sich gewissermaßen in den Maschinenraum des Profitums zu begeben? Dazu bedarf es einiger Erklärungen: Unter dem Titel „Projekt Zukunft“ und dem ambitioniert klingenden Mammut-Vorhaben „Wie sieht Deutschlands Fußball im Jahr 2035 aus?“ brachte Bierhoff die Idee einer zwei- oder dreigleisigen Dritten Liga ins Gespräch, mit der Intention, „die Nachwuchsarbeit in den Klubs wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken.“

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Warum sich der einstige Nationalspieler ausgerechnet diese Spielklasse für sein Modell herausgepickt hat, geht auch Marcus Steegmann, dem Sportlichen Leiter des FC Viktoria Köln, nicht auf: „Zunächst bin ich der Meinung, dass sich diese Liga als Produkt absolut bewährt hat“, sagt Steegmann. „Das Problem besteht aber darin, dass ein zu großes Loch zwischen unserer Liga und der Zweiten Liga besteht, vor allem wirtschaftlich.“

Wobei es Oliver Bierhoff um den finanziellen Aspekt wohl weniger geht; was dem Funktionär vielmehr vorschwebt, ist die Förderung junger deutscher Talente, was konkret bedeutet: Auf anspruchsvollem Niveau sollen die jungen Fußballer Praxis sammeln und nicht in einer der aktuell fünf Regionalligen Warteschleifen drehen.

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Marcus Steegmann

Der Einwand müsste sein, ob die sportliche Qualität einer mehrgleisigen Dritten Liga nicht komplett verwässert würde. Steegmann (38) äußert einen kreativen Vorschlag: „Ich fände es schon wichtig, die Dritte Liga in der jetzigen Form beizubehalten. Andererseits würde ich eine zweigleisige Regionalliga spannend finden, um den sportlichen Wert dort zu erhöhen.“

Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich hat eine klare Meinung zu Bierhoffs Vorschlägen: „Jahrelang haben wir für Reformen gekämpft, gerade was die Aufstiegsregelung in der Vierten Liga angeht“, bemerkt der Vorsitzende. „Dass sich Herr Bierhoff nun zu Wort meldet, verstehe ich nicht ganz, zumal die Dritte Liga sportlich und vom Zuschauerinteresse boomt.“

Montagabend in Meppen

Und bei der Talentförderung sollten sich vielleicht die beiden Bundesligen erst einmal an die eigene Nase fassen: Während in den Oberhäusern die Anzahl der Legionäre deutlich höher ist, liegt sie eine Spielklasse darunter gerade einmal bei 17 Prozent – die vom DFB-Direktor angeregte „Rückführung des deutschen Fußballs in die Weltspitze“ sollte wohl eher die Erste und Zweite Liga in den Fokus rücken.

Mit derlei strukturellen Überlegungen kann sich Pavel Dotchev nicht vorrangig beschäftigen. Dem Trainer des FC Viktoria Köln geht es primär um eine vernünftige Vorbereitung seiner Mannschaft auf das Spiel am Montag (19 Uhr, Hänsch-Arena) beim SV Meppen. „Offensiv ist Meppen sehr spielstark“, bemerkt der 54-jährige Coach.

Zum Glück für die Viktoria kehren mehrere Leistungsträger zurück: Torhüter Daniel Mesenhöler und Kapitän Mike Wunderlich können ebenso wieder mitwirken wie die zuletzt angeschlagenen Stammkräfte Kevin Holzweiler, Simon Handle und Albert Bunjaku. Linksverteidiger Fabian Holthaus muss aufgrund von Adduktoren-Problemen hingegen passen.