Köln – Inzwischen hat sich Lars Dietz in Köln eingelebt, offenbar sogar recht passabel, wenn man dem 22-jährigen Innenverteidiger des FC Viktoria Köln zuhört: „Klar, Köln ist von der Größe nicht mit Berlin vergleichbar“, führt der 1,91 Meter-Mann zumindest einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Städten an. „Trotzdem habe ich mich prima eingelebt.“
Erst spät, genauer gesagt gut drei Wochen nach dem Saisonstart der Dritten Liga, hatte sich der im westfälischen Soest geborene Blondschopf zu einem Wechsel zur Viktoria entschieden. Dietz erklärt warum: „Irgendwann wusste ich, dass es schwer für mich wird. Deshalb habe ich die Entscheidung für Spielpraxis und gegen mögliche Kurzeinsätze in der Bundesliga getroffen.“
Stabiler Gegner aus Mannheim
Bundesliga hätte der kopfballstarke Westfale wohl tatsächlich gespielt, vermutlich aber nur sporadisch. Der einstige deutsche U-20-Nationalspieler (sieben Einsätze) steht noch bis Juni 2021 beim Erstliga-Aufsteiger Union Berlin unter Vertrag, absolvierte bei den Eisernen die komplette Vorbereitung und hätte auch in der Hauptstadt bleiben dürfen. Dass er sich trotz laufenden Kontrakts zumindest vorerst gegen ein Engagement in Köpenick entschied, hat durchaus einleuchtende Gründe: „Als Union am Ende noch Neven Subotic für die Defensive verpflichtet hat, musste ich natürlich schon überlegen, wie es für mich weitergeht“, bemerkt der Abwehrmann, der als Leihspieler bereits sechs Einsätze für den FC Viktoria vorweisen kann.
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Und bislang wartet der schnelle Verteidiger mit starken Leistungen auf, lässt man das vergangene Wochenende einmal außer Acht, als Dietz mit seinen Kollegen eine herbe 0:4-Niederlage in Zwickau hinnehmen musste. Für die Saison hat Viktorias Zugang klare Vorstellungen: „Wichtig für mich ist ein Jahr ohne Verletzungen mit viel Spielpraxis.“ Gesetzt ist der in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildete Soester derzeit bei seinem neuen Trainer Pavel Dotchev, für den Dietz ausnahmslos lobende Worte übrig hat: „Er lässt uns Fußball spielen und hat eine klare Philosophie. Das imponiert mir.“
Lazarett nicht wirklich kleiner geworden
Weniger imposant ist die personelle Lage in Höhenberg: Das Lazarett hat sich in den vergangenen Tagen nicht entscheidend reduziert. Mike Wunderlich (Faserriss in der Wade) und Daniel Mesenhöler (Innenbanddehnung im Knie) werden auch das Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen Waldhof Mannheim versäumen, hinzu kommen aufgrund von Sperren Tobias Willers und Mart Ristl, die Rekonvaleszenten Moritz Fritz und Bernard Kyere fehlen ohnehin.
Immerhin ist Kevin Holzweiler seit Dienstag wieder eine Option. Der wuselige Mittelfeldspieler hat seinen grippalen Infekt überwunden und könnte gegen Mannheim wieder in den Kader rücken. Ob es schon wieder für einen Einsatz in der Startelf langt, lässt Dotchev offen: „Er konnte zehn Tage nicht richtig trainieren. Mal sehen, wie sich Kevin so fühlt.“
Dotchev erwartet schweren Gang
Dabei würde ein kreativer Geist wie Holzweiler dem Spiel der Mannschaft guttun, zumal es in den letzten beiden Begegnungen sowohl am Tore schießen als auch am Einfallsreichtum in den Umschaltmomenten gemangelt hat.
So oder so: Gegen die Gäste aus der Kurpfalz erwartet Pavel Dotchev einen schweren Gang: „Obwohl Mannheim gerade erst aufgestiegen ist, haben sie eine richtig stabile Mannschaft. Waldhof ist eines der besten Teams der Liga.“ Die Mannschaft von Bernhard Trares belegt einen respektablen fünften Platz, punktgleich mit der dahinter lauernden Viktoria. Lars Dietz scheint das richtige Rezept zu kennen: „Wenn wir die individuellen Fehler abstellen, werden wir ein offenes Spiel erleben.“