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Sebastian Mielitz im PorträtDer international erfahrene Keeper von Viktoria Köln

Lesezeit 3 Minuten
Sebastian Mielitz (1)

Sebastian Mielitz

  1. Der Torhüter stand zuletzt in Dänemark unter Vertrag und wurde dort Pokalsieger.
  2. Sein Bundesliga-Debüt gab der 1,90 Meter große Schlussmann 2009 in Köln.
  3. Bei Viktoria Köln ist der gebürtige Brandenburger die neue Nummer eins.

Köln – Nikolaustag 2009 im Kölner Rhein-Energie-Stadion. Es brechen die letzten Minuten des Bundesliga-Spiels zwischen dem FC und Werder Bremen an. Kurz vor dem Abpfiff taucht Kölns Mittelstürmer Milivoje Novakovic vor dem Bremer Tor auf, mit einem Reflex entschärft Werder-Keeper Sebastian Mielitz eine herausragende Gelegenheit. Dann ist Schluss. Die Gäste fahren mit einem 0:0 zurück an die Weser.

Mielitz, der junge Bremer Torwart, erinnert sich gerne an die Begegnung in der damals mit 50 000 Zuschauern ausverkauften Arena: „Das war ein atemberaubendes Erlebnis für mich“, sagt der inzwischen 31-Jährige, der vor einigen Wochen einen Vertrag beim Drittligisten Viktoria Köln unterzeichnet hat. „Und vor allem war es mein Debüt in der Fußball-Bundesliga.“

Viktoria gewinnt 29:1

Ein Testspiel bei Germania Mülheim hat Viktoria Köln am Dienstag mit 29:1 (12:0) gewonnen. Erfolgreichster Torschütze war Mike Wunderlich, der zehn Mal traf. Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) erwartet die Viktoria im letzten Test vor dem Drittliga-Start am 21. September bei Waldhof Mannheim den Ligarivalen KFC Uerdingen. (ol)

Bereits als Keeper von Energie Cottbus, Mielitz war 14 Jahre alt, wurden die Bremer Scouts auf das 1,90 Meter große Talent aufmerksam. Im Sommer 2005 folgte der Wechsel des im brandenburgischen Zehdenick aufgewachsenen Jugendlichen an die Weser, fortan war Mielitz mehr oder weniger auf sich alleine gestellt, 380 Kilometer entfernt vom Elternhaus. „Da konnte ich nicht mehr an jedem Wochenende nach Hause fahren“, so der Keeper.

Mathe-Nachhilfe bei Florian Kohfeldt

Bereits als A-Jugendlicher stand Viktorias neuer Torhüter in der Regionalliga für Bremen II zwischen den Pfosten und büffelte zudem für sein Abitur. Mathematik gehörte nicht gerade zu den favorisierten Fächern, also holte er sich Hilfe – bei Florian Kohfeldt, aktuell Cheftrainer in Bremen. „Florian und ich haben damals gemeinsam trainiert, er war ja auch Torwart. Dazu hat er an der Uni Bremen studiert und gab mir Nachhilfe. Ohne ihn hätte ich mein Abitur wohl nicht bestanden“, meint Mielitz.

Noch vor seiner Premiere in der Bundesliga kam Viktorias Neuzugang zu seinem internationalen Profi-Debüt: Weil Stammkeeper Tim Wiese verletzt war, durfte Mielitz in der Europa-League gegen Nacional Funchal aus Portugal das Tor hüten, sein Trainer Thomas Schaaf hatte gehörigen Anteil am Aufstieg des jungen Torwarts, wie Mielitz erklärt: „Er hat mich immer unterstützt. Er war quasi wie ein Vater für mich und hat mir stets Vertrauen geschenkt.“

Champions-League-Debüt in Enschede

Der erste Einsatz in der Champions League ließ nicht lange auf sich warten, und erneut durfte Mielitz Werders Nummer eins Tim Wiese vertreten, der sich im Spiel bei Twente Enschede im Oktober 2010 verletzte. „Die Holländer haben enorm Stimmung gemacht und ich brauchte ein wenig, um ins Spiel zu kommen. Aber es war ein guter Abend für mich.“ Die Partie endete 1:1, auch dank Mielitz.Nachdem er in der Saison 2012/2013 sämtliche Begegnungen für Werder absolviert hatte, lief es in der Spielzeit darauf nicht mehr so erfreulich: In der Rückrunde berief der damalige Coach Robin Dutt Raphael Wolf ins Tor, am Ende der Spielzeit wechselte Mielitz zum SC Freiburg, wo er mit Roman Bürki jedoch einen herausragenden Konkurrenten vor sich hatte.

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Nach zwei Jahren in der Zweiten Liga bei Greuther Fürth entschied sich der Profi zu einem Wechsel nach Dänemark zu SonderjyskeE, etwa 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Drei Jahre war Mielitz die Nummer eins, im Sommer wurde er mit den Dänen Pokalsieger. „Mir hat es sehr gut gefallen, auch wenn Dänisch eine schwierige Sprache ist“, sagt Mielitz. Nun hofft er auf eine gute Zeit mit Viktoria: „In der Dritten Liga ist alles möglich, wir wollen eine erfolgreiche Saison spielen.“