Mittelfeldspieler erkämpft sich StammplatzKai Klefisch blüht bei Viktoria Köln auf
Lesezeit 3 Minuten
Der 20-Jährige spielte einst in der Jugendabteilung eines anderen rheinischen Klubs.
Der lernfähige Fußballer weiß, wem er seine starke Form zu verdanken hat.
Auch am Sonntag in der Partie beim SV Meppen wird er wohl von Anfang an spielen.
Köln – Es war Sommer 2014, und für Kai Klefisch brach urplötzlich eine kleine Welt zusammen. Als damals 14-Jähriger wurde dem Teenager eine Nachricht überbracht, die in jenem Moment schwer zu fassen war für den Heranwachsenden: Sein einstiger Verein Bayer 04 Leverkusen verkündete ihm, dass es nicht weitergehe beim Werksklub – eine Botschaft, die Klefisch schwer zusetzte, zumal als gebürtiger Leverkusener. „Ich war acht Jahre bei Bayer und habe dort praktisch meine Kindheit verbracht“, blickt der Blondschopf auf die damaligen Geschehnisse zurück. „Es war ein Schlag ins Gesicht für mich.“
Aber die Karriere des Mittelfeldspielers stockte keineswegs, ganz im Gegenteil: Denn fortan lief der Jugendliche für den FC Viktoria Köln auf, bereits als junger Fußballer durfte er unter seinem Trainer Raimunt Zieler in der B-Junioren-Bundesliga debütieren. Nachdem Klefisch als Kapitän von Viktorias U 19 eine starke Saison absolviert hatte, wurde er 2018 mit einem Vertrag bei den Senioren belohnt.
Nach sporadischen Einsätzen unter Patrick Glöckner in der Regionalliga und dem Zitter-Aufstieg in Liga drei, startete der damals 19-Jährige so richtig durch: In der vergangenen Saison stand er im Mittelfeld 26 Mal auf dem Feld, Klefisch gelangen obendrein zwei Tore, es war eine ordentliche Premieren-Spielzeit für Viktorias Eigengewächs in der Dritten Liga, an die er sich nach eigenem Empfinden rasch gewöhnt hat: „Natürlich ist alles schneller und physischer als in der Regionalliga“, meint der talentierte junge Mann. „Aber ich habe mich schnell mit dieser Art Fußball arrangiert.“
Inzwischen ist er zum Stammspieler unter seinem Coach Pavel Dotchev gereift; trotz durchaus namhafter Konkurrenz im Kölner Mittelfeld, wie etwa den Zugängen Jeremias Lorch und René Klingenburg. Bislang hat Klefisch sämtliche vier Partien über die volle Distanz bestritten, gehörte stets zu Viktorias Besten, bleibt aber trotz seines aktuellen Höhenfluges auf dem Boden: „Ich bin sehr glücklich, dass ich spielen darf“, erklärt der Leverkusener bescheiden. „Im Moment bin ich gut im Rhythmus, was aber auch daran liegt, dass ich mich sehr wohl fühle im Verein.“
Verbessertes Kopfballspiel
Trainer Dotchev scheint von der Leistungsexplosion des fleißigen „Sechsers“ nicht besonders überrascht zu sein: „Kai hat immer schon gut trainiert und ist sein sehr komplexer Spieler, der viele gute Eigenschaften mitbringt“, lobt der Deutsch-Bulgare. Und der Nachwuchsspieler ist offenbar auch lernfähig, wie Dotchev bemerkt: „Sein Kopfballspiel hat sich verbessert, außerdem fordert er die Bälle und wird auch unter Bedrängnis immer sicherer.“ Der 20-Jährige selbst weiß natürlich, bei wem er sich bedanken muss: „Pavel Dotchev schenkt mir unheimlich viel Vertrauen und ist mit seiner Ruhe und Erfahrung ein wichtiger Mensch für mich.“
Auch am Sonntag (15 Uhr, Hänsch-Arena) in der Auswärtspartie beim SV Meppen wird Kai Klefisch aller Voraussicht nach zum Höhenberger Stammpersonal zählen, im Gegensatz zu Marcel Risse, der sich beim 2:0 gegen den FC Ingolstadt einen Muskelfaserriss in den Adduktoren zugezogen hat und einige Wochen ausfallen wird. „Das ist natürlich sehr schade, denn Marcel war wirklich gut drauf und hätte in den nächsten englischen Wochen natürlich auch gespielt“, bedauert Dotchev.
Bei den von Ex-Nationalspieler Torsten Frings betreuten Emsländern wird wohl auch Linksverteidiger Fabian Holthaus (muskuläre Probleme) fehlen. Sead Hajrovic, Jeremias Lorch und Luca Stellwagen sind hingegen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen.