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Viktoria-Sportdirektor über die Personalpolitik„Wir konnten keine Rücksicht nehmen“

Lesezeit 3 Minuten
Steegmann

Marcus Steegmann, Sportlicher Leiter von Viktoria Köln

  1. Viktoria Köln hat seine Negativserie in der Dritten Liga vorerst beendet.
  2. Die Neuverpflichtungen haben sich schnell zu Leistungsträgern entwickelt.
  3. Marcus Steegmann erklärt, warum die Transfers notwendig waren - ein Interview.

KölnHerr Steegmann, beim 4:3 zuletzt in Halle haben mit Jonas Carls, Michael Seaton und Steven Lewerenz gleich drei Winter-Zugänge getroffen. Sind Sie überrascht über die rasche Eingewöhnung?

Damit rechnen konnte man natürlich nicht unbedingt. Wobei es schon so ist, dass Jonas Carls bei den Profis von Schalke 04 auf Top-Niveau trainiert hat und Seaton in den USA ein komplettes Jahr gespielt hat und richtig fit ist. Lewerenz braucht noch etwas Zeit, wird uns bei entsprechender Fitness aber auch auf ein höheres Level führen.

Dazu kamen noch Torwart André Weis und Innenverteidiger Sead Hajrovic.

Auch Hajrovic ist körperlich voll im Saft und konnte uns auf Anhieb weiterhelfen. Weis verfügt über eine enorme Ausstrahlung und sorgt für große Ruhe.

Warum ist die Viktoria gleich fünf Mal auf dem Transfermarkt tätig geworden?

Steegmann mit Carls

Marcus Steegmann (l.) mit Zugang Jonas Carls

Das war vor allem zwei Faktoren geschuldet: Zum Einen sind uns durch die vielen Langzeitverletzten wichtige Stützen im Defensivbereich weggebrochen. Ich nenne da Spieler wie Moritz Fritz, Bernard Kyere, Fabian Holthaus und Torwart Daniel Mesenhöler. Andererseits wollten wir die Mannschaft nach der Serie von zwölf sieglosen Spielen natürlich gezielt verstärken, um unser Ziel, uns in der Liga zu etablieren, auch zu erreichen.

Zur Person

Marcus Steegmann (39), geboren in Köln, durchlief die Jugend des 1. FC Köln und spielte für die zweite Mannschaft des FC, ehe er 2003 zum Hamburger SV wechselte. Weitere Stationen: Borussia Dortmund, Aalen, Unterhaching, Koblenz und Darmstadt. Beendete seine aktive Karriere 2016 bei Viktoria Köln und ist dort seit 1. Juli 2018 Sportlicher Leiter. (ol)

Fünf neue Spieler bringen die Hierarchie in einer Mannschaft aber auch zwangsläufig durcheinander. Fürchten Sie Probleme?

Am Ende des Jahres haben wir sportlich in einer prekären Situation gesteckt. Da konnten wir auf solche Dinge keine Rücksicht nehmen und wollten bewusst neue Reizpunkte im Kader setzen. Wir haben das offen und ehrlich mit den Jungs kommuniziert und ihnen verdeutlicht, dass es ohne Nachjustierungen nicht reicht für die Dritte Liga.

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Arrivierte Fußballer wie Tobias Willers, Kevin Holzweiler und Simon Handle saßen zuletzt auf der Bank. Wie kann man diese Spieler bei Laune halten?

Die genannten Spieler haben eine vorbildliche Einstellung. Wenn sie, wie in der vergangenen Woche in Halle, teilweise aus taktischen Gründen mal auf der Bank Platz nehmen, dann wissen sie es sehr wohl einzuschätzen. Es geht nach dieser langen Durststrecke darum, dass wir gemeinsam wieder Erfolg haben, Spiele gewinnen und in der Liga bleiben. Diesem gemeinsamen Ziel ist sich jeder bewusst.