Viktorias 1:2 in MannheimPavel Dotchev findet keine Erklärung für die Pleite
Köln – Die Analyse von Pavel Dotchev fiel extrem bizarr aus. Das Satzgefüge, das der Trainer des Fußball-Drittligisten FC Viktoria Köln nach der überaus unglücklichen 1:2 (1:0)-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim wählte, war derart verklausuliert, dass man schon gut und gerne drei Mal hinhören musste, um zu erfahren, was der Übungsleiter genau meinte: „Es gibt Spiele, die kannst du erklären, warum du sie gewinnst oder verlierst“, versuchte sich Dotchev an einer möglichen Auslegung der gut 90 Minuten zuvor. „Heute kann ich das irgendwie nicht, weil ich den Grund einfach nicht finde.“ Tatsächlich muss man dem 54-Jährigen ein wenig beipflichten: Die tiefere Ursache für die Pleite in der Kurpfalz ist kaum auszumachen; einen Ansatz lieferte Kölns Trainer dann aber doch noch: „Wenn man oben steht, gewinnt man solche Spiele. Wenn man, wie wir, gegen den Abstieg kämpft, verliert man sie.“
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Der Ausflug zum Tabellenzweiten verlief äußerst unglücklich, nicht nur angesichts des ernüchternden Resultats: Bereits beim Aufwärmen war Stammkeeper André Weis im Rasen hängen geblieben, hatte sich an der Hüfte verletzt und muss sich am Montag einer MRT-Untersuchung unterziehen. Für ihn rückte Sebastian Patzler zwischen Viktorias Pfosten. Abgesehen davon hatte Pavel Dotchev sein Team im Vergleich zum letzten Spiel gegen Zwickau auf sechs weiteren Positionen verändert, eine einleuchtende Entscheidung bei noch acht ausstehenden Begegnungen in den nächsten vier Wochen. Trotz der massiven Rotation in der Startelf bestritt die Viktoria ein sehr ordentliches Auswärtsspiel bei ambitionierten Mannheimern, die sich in der nächsten Saison am liebsten in der Zweiten Bundesliga wiederfinden würden.
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Viktoria mit Pfosten-Pech
Nach zwei herausragenden Gelegenheiten durch Sven Kreyer (7./rechter Innenpfosten) und Sead Hajrovic (21./linker Pfosten) traf Angreifer Kreyer in seinem dritten Einsatz von Beginn an zur verdienten Höhenberger Führung: Ein Zuspiel des guten Hamza Saghiri nahm der 29-Jährige zentral vor dem Strafraum auf, um den Ball Augenblicke später zum 0:1 im linken Eck zu versenken (36.). „Unsere erste Halbzeit war richtig gut“, befand Sportvorstand Franz Wunderlich. „Wir hätten hier mindestens einen Punkt verdient gehabt.“ Dass aus jenem Zähler am Ende des Tages nichts wurde, hatte auch etwas mit Pech zu tun: Nach einer verunglückten Kopfball-Abwehr von Patrick Koronkiewicz ins Zentrum drosch Mannheims Gianluca Korte die Kugel volley und unhaltbar für Patzler zum Ausgleich in die rechte Ecke (47.) – es war ein wunderbarer, aber auch ein ziemlich glücklicher Treffer, den Korte in dieser Art wohl erst in einigen Jahren wieder erzielen wird.
Heimspiel am Dienstag gegen Meppen
Die Schlussphase avancierte aus Kölner Sicht endgültig zum Horror-Trip: Der schwache Schiedsrichter Patrick Alt aus dem Saarland ahndete ein Foulspiel von Waldhof-Kapitän Marco Schuster am alleine auf das Tor zustürmenden Kai Klefisch nicht mit einer roten Karte, ließ stattdessen weiter spielen und ermöglichte den Gastgebern den Angriff, den sie erneut durch Korte zur Entscheidung nutzten (84.). Auch das 2:1 war in der Entstehung äußerst schmerzlich, vor allem für Patzler, der zuvor bravourös gehalten hatte: Von der Querlatte sprang der Ball an die Schulter des Kölner Torwarts und von dieser geradewegs ins Tor. Zeit zur Aufarbeitung der Niederlage bleibt dem FC Viktoria kaum: Bereits am Dienstag (19 Uhr, Sportpark Höhenberg) erwartet der Aufsteiger den SV Meppen.