Der ursprüngliche Plan des Trainers von Viktoria Köln geht nicht auf. Erst Umstellungen ebnen den Weg zum Sieg über Meppen.
Viktoria KölnTrainer Olaf Janßen übt nach Zittersieg über Meppen Selbstkritik
Es ehrt Olaf Janßen, dass er nach dem mäßigen Auftritt seines Teams im ersten Abschnitt gegen den SV Meppen selbstkritisch mit sich ins Gericht ging: „Die erste Halbzeit nehme ich etwas auf meine Kappe. Den Schuh ziehe ich mir auch ein bisschen selbst mit an“, meinte der Trainer des FC Viktoria Köln nach dem letztlich standesgemäßen 3:1 (1:1)-Erfolg am Freitag gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten der Dritten Liga. „Wenn Meppen ein zweites Tor macht, wird es richtig eklig.“
Viktoria Köln zeigt schwache Leistung in der ersten Hälfte
Kölns Coach hatte seine Mannschaft in einem ungewohnten 4-2-3-1-System auf das Feld delegiert, seine Maßnahme begründete er vor Spielbeginn so: „Wir wollen mehr Gefahr ausstrahlen“, erklärte der 56-Jährige zunächst einleuchtend. Die Konsequenz aus der veränderten Formation: Kapitän Marcel Risse und Mike Wunderlich standen von Beginn an auf dem Rasen; Risse rückte auf die vordere Halbposition, Wunderlich agierte als Regisseur hinter der einzigen Spitze Robin Meißner.
Gerade im ersten Durchgang ging Janßens‘ Plan aber ganz und gar nicht auf. Die vom charismatischen und inzwischen 64-jährigen Trainer Ernst Middendorp betreuten Emsländer waren hellwach, verteidigten hoch und bereiteten der verdutzten Viktoria-Elf reichlich Mühe. Bereits nach knapp 20 Minuten gingen die Gäste durch Sascha Risch in Führung, Kölns Dauerläufer Hamza Saghiri hatte beim Gegentor schlecht ausgesehen und ohnehin nicht seinen besten Tag erwischt.
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Aus dem Nichts schafften die Höhenberger noch vor der Pause den Ausgleich: Ein feiner Doppelpass zwischen Risse und Patrick Koronkiewicz war der Wegbereiter für Meßners‘ siebtes Saisontor, der sich im Zentrum abgesetzt hatte und locker abstaubte (44.).
Franz Wunderlich kritisiert Auftritt in der ersten Halbzeit
Mit dem Auftritt der Mannschaft in der ersten Halbzeit war Sportvorstand Franz Wunderich überhaupt nicht einverstanden: „Wir laufen in einen Konter nach dem anderen und sind sehr naiv in unserer Restverteidigung.“ Janßen reagierte, tauschte zwei Mal und beorderte sein Team in das gewohnte Korsett mit einer Dreier-Abwehrkette.
Die Maßnahme des Fußballlehrers zahlte sich aus, Wunderlich wurde immer besser und trieb gemeinsam mit Risse seine Mitspieler nach vorne. Ohnehin scheint eine gemeinsame Lösung mit den beiden für die Liga herausragenden Spielern ja durchaus charmant.
Der FC Viktoria musste sich lange in Geduld üben, ehe Meißner mit einem wunderbaren Schlenzer in den rechten Knick erneut traf (83.). und zum Jubel ansetzte. Patrick Sontheimer in der Nachspielzeit sorgte mit einem platzierten Flachschuss ins linke Toreck für die Entscheidung und den dritten Sieg in diesem Jahr. Mit dem Erreichen der 40-Punkte-Marke und nunmehr 13 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge haben die Höhenberger den Klassenerhalt schon fast eingetütet.
Viktoria Köln hofft aufs Pokalfinale
Am Mittwoch (19 Uhr, Kunstrasenplatz Lindlar) gastiert die Viktoria im Halbfinale des Mittelrheinpokals beim Mittelrheinligisten Eintracht Hohkeppel. Bei einem Sieg im Oberbergischen würden die Rechtsrheinischen ins Finale einziehen, das am 3. Juni im Sportpark Höhenberg ausgetragen wird.
FC Viktoria: Voll – Koronkiewicz, Schultz, Fritz, Handle – Saghiri (46. Siebert), Sontheimer – Risse (75. Marseiler), Wunderlich (75. Becker), Philipp (46. Dietz) - Meißner (90. Lankford). – Zuschauer: 3064. – Tore: 0:1 Risch (19.), 1:1, 2:1 Meißner (44./83.), 3:1 Sontheimer (90.+1).