Die Lage könnte zwar entspannter sein, dennoch hat das DFB-Team im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea den Einzug ins Achtelfinale in der eigenen Hand. Doch mit welchem Personal soll der dringend benötigte Sieg gelingen? Wie sieht die Tabellenkonstellation aus? Fünf Fragen und Antworten vor dem Duell mit dem Außenseiter.
Gruppenendspiel gegen SüdkoreaWas man vor dem WM-Spiel der DFB-Frauen wissen muss
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Die Nationalspielerinnen Alexandra Popp und Lena Oberdorf (r) dürften bei dem entscheidenden Spiel um den Verbleib in der WM für die DFB-Frauen wieder eine entscheidende Rolle spielen.
Copyright: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Jetzt zählt es: Am abschließenden Gruppenspieltag der WM in Australien und Neuseeland trifft Deutschland am Donnerstag in Brisbane auf Südkorea (12 Uhr im ZDF). Nach der 1:2-Niederlage gegen Kolumbien steht das DFB-Team unter Druck. Der Sportbuzzer, das Sportportal des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), gibt einen Überblick über das, was man vor dem Duell mit den Asiatinnen wissen muss.
Wie kann Deutschland das Achtelfinale erreichen?
Mit einem Sieg gegen Südkorea steht Deutschland sicher im Achtelfinale. Dementsprechend hat die DFB-Elf alles in der eigenen Hand. Spielt Deutschland gegen Südkorea unentschieden, kommt man eine Runde weiter, wenn Kolumbien im Parallel-Spiel gegen Marokko gewinnt oder unentschieden spielt. Selbst mit einer Niederlage bestehen noch Chancen auf die K.-o.-Runde: Dafür dürfte Deutschland mit maximal vier Toren Unterschied verlieren, wenn Kolumbien gegen Marokko gewinnt.
Wie ist die personelle Lage beim DFB-Team?
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist nach wie vor mit einer schwierigen Personallage konfrontiert. Innenverteidigern Sara Doorosun fällt mit einer Muskelverletzung im linken Oberschenkel aus. Im Team gebe es aber „vorsichtigen Optimismus“, dass sie im Laufe des Turniers noch mal zum Einsatz kommen könnte. Linksverteidigerin Felicitas Rauch hat nach ihrer Knie-Stauchung das Lauftraining zwar wieder aufgenommen, eine baldige Rückkehr scheint aber kein Thema zu sein. Die gute Nachricht: Marina Hegering und Sydney Lohmann sind wieder fit und einsatzbereit.
Was sagt die Bundestrainerin?
Voss-Tecklenburg ließ sich vor der Partie gegen Südkorea wie gewohnt nicht in die Karten blicken. „Das Team weiß, in welcher Struktur wir spielen“, sagte die 55-Jährige. Die Aufstellung kenne die Mannschaft aber selbst noch nicht. Von Gegner Südkorea erwartet sie durchaus eine Überraschung, da der „Gegner in drei unterschiedlichen Systemen spielen kann“. Im Zuge dessen hob sie die Leistung des „Trainerfuchses“ Colin Bell hervor, der sein Team fitter gemacht habe.
Im Training habe der Fokus auf den „Abläufen im letzten Drittel“ gelegen, wie Lena Oberdorf sagte. Auch das Hinterlaufen auf den Außenbahnen sei ein Thema, mit dem die Bundestrainerin sich schon lange beschäftige: „Wir wissen, dass wir da noch mehr tun müssen.“ Bei der Niederlage gegen Kolumbien am Sonntag hakte es vor allem in der Chancenkreation. Oberdorf zeigt sich aber optimistisch, dass es nun wieder besser laufen wird. „Es kommt der Moment, wo der Knoten platzt und wir wieder voll da sind und viele Chancen kreieren können“, sagte die 21-Jährige.
Auf wen kommt es besonders an?
Oberdorf war gegen Kolumbien die beste deutsche Spielerin auf dem Platz – und soll auch gegen Südkorea den Laden im Mittelfeld zusammenhalten. Bereits in der letzten Partie suchte sie vermehrt den Weg in die Offensive und kam selbst zu Chancen. „Ich freue mich über Abenteuer“, antwortete die 21-Jährige auf die Frage, ob man sie nun häufiger im gegnerischen Strafraum sehe. Laut Voss-Tecklenburg dürfe sie noch mehr Offensivabschlüsse haben: „Dann lassen wir uns überraschen, wie es wird.“ Klingt nach mehr Freiheiten für die Wolfsburgerin.
Der Blick fällt natürlich auch wieder auf Kapitänin Alexandra Popp und ob sie auch im dritten Gruppenspiel treffen kann. Spannend wird auch, ob die Flügelzange aus Jule Brand und Klara Bühl zu ihrer Form zurückfindet, die sie gegen Marokko auf den Platz gebracht hat.
Wer wartet beim Weiterkommen im Achtelfinale?
Schon im Vorfeld war klar, dass Deutschland bereits im Achtelfinale auf einen harten Gegner treffen könnte. Nun steht fest: Belegt das DFB-Team in der Gruppe den zweiten Platz, heißt der Gegner Frankreich. Die Partie würde am kommenden Dienstag um 13 Uhr in Adelaide stattfinden. Sollte Deutschland doch noch Gruppensieger werden, spielt man gegen Jamaika, das nach einem 0:0 am Mittwoch äußerst überraschend in die K.o.-Phase eingezogen ist – so blieb Mitfavorit Brasilien auf der Strecke. Dieses Achtelfinale würde am Dienstag um 10 Uhr in Melbourne stattfinden. (RND)