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Lifestyle-Messe in WachtbergBurg Adendorf lädt zur „Landpartie“ ein

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Landpartie Adendorf

Ein Fest der feinen Lebensart erwartet die Besucher rund um die Burg Adendorf. 

Wachtberg – Die edlen Spazierstöcke für den Herrn und die Dame liegen noch in buntem Durcheinander auf der Theke, an der auch Teppiche lehnen. Ein blauer Staubsauger steht betriebsbereit am Eingang, und kleine Hunde-Türstopper warten in drei aufeinandergestapelten Faltboxen darauf, eingeräumt zu werden. Blusen, Hosen, Jacken und Sakkos hängen hingegen bereits in sauberen Reihen, so wie Gartenwerkzeuge an den für sie vorgesehenen Haken.

Aufbau ist eine Herausforderung

Nicole Arts, Leiterin der Abteilung Laden beim British Shop mit Sitz in Meckenheim, streitet es nicht ab: Der Aufbau auf der Adendorfer Landpartie, die am Donnerstag ihre Tore öffnet, ist eine Herausforderung. Etwa 2500 handverlesene Teile sollen auf rund 50 Quadratmetern für die Kunden ansprechend präsentiert werden.

Und das gehe nur mit Kollegialität und guter Vorbereitung, erläutert die Einzelhandelskauffrau: „Ohne ein gutes Team und den Chef würde es nicht funktionieren.“ Bereits am Montag seien die Möbel mit einem Lastwagen angeliefert worden, beschreibt Arts den Ablauf des Aufbaus, für den sie drei Tage eingeplant hat.

Seit Dienstag sei das Ladenteam auf der Burg, um die von ihr ausgewählten Waren von ihren Verpackungen zu befreien, auf Bügel zu hängen und einzuräumen. Die Artikel hat sie beim Versandhandel des British Shop bestellt. Damit sei sie quasi zu ihrer eigenen Kundin geworden, erzählt sie lächelnd.

Englische Flaggen für die Sitzecke

Am Mittwoch, einen Tag vor der großen Eröffnung, widmeten sich Arts und ihr Team dem „Feinschliff“, wie sie sagte. Englische Flaggen mussten in der Sitzecke dekoriert und ein großes Banner links und rechts vor dem Eingang aufgehängt werden, auf dem ebenfalls das rote Georgskreuz zu sehen ist. Da inzwischen „alles da ist“, fühle sie sich halbwegs entspannt.

Sorge bereite ihr allerdings die Abwesenheit von Strom, der auch am späten Vormittag noch nicht bis zu ihrem Stand verlegt war: „Der ist wichtig für den Betrieb der Kasse.“ Die Kommunikation mit dem Veranstalter, der Schloss Gödens Entertainment Gesellschaft, habe bisher allerdings tadellos funktioniert, so dass sie sicher sei, dass auch dieses Problem bald gelöst sei. „Irgendwann wird er kommen, der Strom“, stimmt ihr Kollegin Bettina Josten zu, die mit einem feuchten Tuch der Holztheke sorgfältig den letzten Glanz verleiht.

Aussteller fangen früh an

Nebenan beschäftigt sich der Meckenheimer Polsterer Thomas Freischem von „Die Wohnwerkstatt“ mit dem Hängen seiner Lampen. Den fehlenden Stroms betrachtet er – noch – locker, schließlich ist er seit über 20 Jahren Aussteller bei der Landpartie. Der Aufbau läuft bei ihm seit Donnerstag vergangener Woche.

Aus Erfahrung weiß er, dass irgendetwas immer vergessen wird: „Darum fangen wir auch schon so früh an.“ Diesmal musste er noch schnell Textilkabel für die Lampen besorgen. Während Freischem in 3,50 Metern Höhe knapp unter dem Zeltdach aggiert, steckt Kollegin Tabea Burkey mit Nadeln ein schwarzes Tischtuch ab. Auf dem so verkleideten Kubus sollen später bunte Outdoor-Lampen wirkungsvoll leuchten.

Vorplanung beginnt im Januar

„Wir müssen noch Aufräumen, Staub wischen und Saugen“, stellt Freischem fest, „dann sind wir für heute fertig.“ Aber nur wegen der intensiven Vorbereitungen. Mit der Vorplanung beginne er bereits im Januar – nach der Möbelmesse in Köln. Für den Aufbau werden vier Arbeitstage einkalkuliert, für den Abbau zwei.

Auch während der viertägigen Veranstaltung könne er sich auf seine Mitarbeiter verlassen: „Ich habe ein super Team. Alle ziehen an einem Strang und arbeiten über die Feiertage“, freute sich der Unternehmer, dessen Urgroßvater die Firma 1890 als Polsterei gründete.

Grünes Paradies

Auch Dagmar Tecken, die beim Meckenheimer Gartencenter „Sängerhof“ für die Warenpräsentation zuständig ist. Seit Montag hätten alle „viel geschleppt“, erzählt sie, denn den Beginn machten die großen Kübelpflanzen. Mit der Planung habe sie allerdings schon vor zwei Monaten begonnen: „Das ist eine logistische Herausforderung.“

Der Focus liege in diesem Jahr auf den Pflanzen und in der lauschigen Gartenwerkstatt sollen sich die Besucher Anregungen mit nach Hause nehmen können. Gegen 9.30 Uhr wird es plötzlich noch einmal hektisch, denn der letzte Wagen mit sieben Containerkarren Gemüsepflanzen und Kräutern rollt an. Nun heißt es ausladen und alles möglichst dekorativ unterbringen.

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Hausherrin Gabriela Freifrau von Loë ging am frühen Morgen über das Gelände, dessen Kapazitäten inzwischen ausgeschöpft seien, wie sie bemerkte. Mit der augenblicklichen Anzahl von Ausstellern sei es jedoch „gerade schön“, denn auf diese Weise bleibe der ländliche Charakter der Veranstaltung erhalten: „Es ist schließlich eine Landpartie.“

Mitorganisatorin Anneke Oevermann von der Schloss Gödens Entertainment GmbH berichtete, dass nach der zweijährigen Pause alle Teilnehmer froh gewesen seien, „dass es wieder losgeht“. 2020 hatte die Veranstaltung coronabedingt abgesagt werden müssen. Im vergangenen Jahr war sie in den Herbst verschoben worden. Aufgrund der Flutkatastrophe hatte man sich dann allerdings gegen eine Durchführung entschieden, so Oevermann.