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Neues Projekt der Rheinflanke„Kicken & Kümmern“ startet an Kölner Brennpunkt-Schulen

Lesezeit 3 Minuten

Christoph Bex, Philipp Knoche und Dirk Hebel werben für das neue Fußballprojekt.

Köln – Die Corona-Pandemie stellt seit Wochen viele Kölner Familie vor besondere Herausforderungen. Eltern müssen kurzarbeiten oder haben gar ihren Job verloren, andere arbeiten im Homeoffice. Auch die meisten Kinder mussten wochenlang zu Hause lernen, was sich in den Leistungen mancher Mädchen und Jungen niederschlagen kann.

„Am meisten leiden die Familien mit den wenigsten Ressourcen“, sagt Denis Diedrich vom Verein Rheinflanke, der Kinder durch zahlreiche Aktivitäten in der Kölner Region sozial betreut. „Die, die hart am Wind segeln, gehen in den tiefroten Bereich.“ Wenn Familien auf beengtem Raum auskommen müssen, möglicherweise mit mehreren Personen in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, wo Kinder keinen Laptop haben, um die digital gestellten Hausaufgaben der Schulen machen zu können, kann es zu Reibungen kommen.

Anschluss nach Corona

Um diese besser auffangen zu können, hat die Rheinflanke mit der Stiftung der Spielerberatungsagentur Sports Total das Projekt „Kicken & Kümmern“ ins Leben gerufen. An vier Kölner Schulen in sozialen Brennpunkten will ein Team der Rheinflanke Sportangebote und soziale Betreuung unter dem Motto „Den Anschluss nach Corona schaffen“ anbieten. Der Auftakt wird in der Finkenberger Lise-Meitner-Gesamtschule gemacht, die Planungen laufen auch für die Ursula-Kuhr-Hauptschule in Chorweiler, die Europaschule in Zollstock und das Heinrich-Mann-Gymnasium in Volkhoven/Weiler.

„Es hat sich leider gezeigt, dass bei einem bildungsfernen Elternhaus die Gefahr wesentlich größer ist, dass Homeschooling nicht funktioniert“, so Diedrich. „Wie in all unseren Projekten nutzen wir den Sport als Türöffner, um den Schülern den Zugang zu den Beratungs- und Unterstützungsangeboten zu erleichtern“, so Diedrich. Praktisch heißt das, dass nach 45 Minuten Fußball Hausaufgaben erledigt werden und die Schüler anschließend die Möglichkeit haben, sich von Mitarbeitern beraten zu lassen oder von Problemen in der Familie zu berichten. Bei Bedarf werden die Kinder und Jugendlichen an Experten weitervermittelt.

Der Verein will nach dem Sport auch zum Thema Corona beraten. Gerade zum Virus gebe es zahlreiche Verschwörungstheorien, die von den Jugendlichen teilweise ungefiltert aufgenommen würden, so Diedrich. „Wir wollen ihnen helfen, die Fakten zu checken.“ Nach sechs Monaten soll eine Evaluierung des Projekts erfolgen.

Projekt startet in den Ferien

An der Lise-Meitner-Gesamtschule wurde das Projekt freudig begrüßt: „Wir heben die Kinder auf ein besseres Niveau“, sagte Petra Lebens, didaktische Leiterin der Schule. „Die Eltern geraten manchmal an ihre Grenzen“, sagte Schulpflegschaftsvorsitzender Hubert Röser. Beeindruckend sei, dass das Projekt sogar noch in den Ferien gestartet werden könne.

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Unterstützt wird es von den FC-Profis Simon Terodde, Timo Horn und Marc Uth stellvertretend für die Stiftung der Spielerberatungsagentur Sports Total. Anja Funkel von Sports Total kann sich vorstellen, dass das Kölner Projekt Modellcharakter erhält und in andere Städte ausgeweitet wird.